Chapter 9

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29. Januar
Der Morgen vor dem chinesischen Neujahr.

Ebenso wie an Ningguang's Geburtstag ist Liyue in Saus und Braus geschmückt, die Freude ist groß und ich muss gestehen ich freute mich auch etwas auf das Fest auch wenn ich Neujahr nicht mit meiner Familie feiern könnte. Es waren mittlerweile sieben Monate vergangen seit Zhongli und ich uns das erste Mal begegnet sind und in dieser Zeit hat sich vieles verändert. Ich entfernte mich von jemandem und kam jemand anderem dafür umso näher. Die Mission nach Rex Lapis zu suchen lag allerdings immer noch auf mir und obwohl ich eine Vermutung habe und meine Vermutung nie falsch sind, bete ich zu den Archons, dass diese eine Vermutung falsch sei. Bitte. Diese eine. 

Seit Monaten schon, ging ich allen Spuren nach und egal wie ich sie auch wendete und vermischte sie führten immer wieder zur selben Person. Die Fatui ließ ich allerdings, vorerst nichts davon wissen, ich wollte zuerst sicher gehen und mir ein klares Bild verschaffen bevor ich- „Childe?" ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und drehte mich in blitzeeile um, es war Zhongli dem, dem ich über die Letzen sieben Monaten nähergekommen bin. Ich zog eine Augenbraue hoch und fragte ihn was er den bräuchte woraufhin er mir nur antworte, dass jemand vor der Haustür sei, der mich sprechen wollen würde. Wer in allen Archons Namen...? Während ich mich vom Sofa erhob und mich zur Eingangstür hinbewegte erkannte ich durch den Türspalt langes blondes Haar und untypische, für die Gegend, blasse Haut. Zum Glück ging Zhongli in die Küche und ich eilte mit schnellen Schritten zur Tür um diese aufzureißen „Was im Namen von Rex Lapis willst du hier?!", keifte ich die junge Frau an. Rosalyne-Kruzchka Loh für anderen bekannt als La Signora oder besser gesagt die Nummer sechs der Fatui stand vor der Wohnung meines...ja meines...was sind wir überhaupt...meines sehr guten Freundes! Genau! Zhongli und ich sind sehr gute Freunde!

„Es ist auch schön dich zu sehen Tartaglia~", hörte ich die kleinere Frau abwertend sagen und ich hob direkt meine Hand vor ihr Gesicht um ihr zu verdeutlichen, dass sie diesen Namen nicht, in der Gegenwart von Zhongli, benutzen soll. Eigentlich weiß Sie das auch aber ihr gehässiges grinsen ließ mich schnell verstehen warum sie das tat. Ich schob sie ein Stück von der Haustür weg und gesellte mich zu ihr raus. Gibt ja nichts Schöneres als das.  Ohne ihre hohen Schuhe und ihre auffälligen Kleider war sie wahrhaftig kaum zu erkennen.

„Ich bin hier wegen deinem...nennen wir es kleinem Auftrag.~", „Ich brauche mehr Zeit.", unterbrach ich sie ruhig aber bestimmend, „Du hast bereits sieben Monate Zeit gehabt, anstatt dich mit jedem drittbesten einzuwilligen solltest du deine Mission erfüllen!", keifte die junge Frau giftig und wir beide spürten wie die Anspannung stieg. Mein Zorn auf sie wuchs, nicht da sie mich komplett erniedrigte, sondern da sie es wagte einen sehr guten Freund von mir als irgendeinen drittbesten zu betiteln. Wusste sie den nicht wer er ist?!  Ich spürte wie mein Kiefer sich begann anzuspannen. „Childe? Möchtest du sie denn nicht hereinbitten? Ich kann Tee zubereiten.", hörten wir beide eine Stimme von drinnen rufen und ich drehte meinen Knopf nur leicht zur Seite, La Signora weiterhin im Blick behaltend. „Sag ihm doch danke aber ich werde das Angebot wohl ablehnen müssen, da ich dich nur an deine Aufgabe erinnern wollte.~", sagte die Frau, welche mir gegenüberstand, leicht spöttisch und zwinkerte mir schnell zu. Bevor ich ihr antworten konnte, drehte sie sich um und ging fort worauf ich nur schwer seufzend zurück in die Wohnung ging und hinter mir die Tür zumachte. „Eine Arbeitskollegin?", ich schaute auf und sah wie Zhongli aus der Küche kam und sich gerade die Schürze umband. „Kann man so sagen~...", sagte ich leicht lächelnd und ging zusammen mit dem braunhaarigen in die Küche um das Essen für den Abend des Neujahres zu vorbereiten. Der größere plant bereits seit Tagen etwas für das Fest und ließ mich nicht was wissen was. Doch immerhin konnte ich ihm beim Kochen helfen.

Es wurde so langsam dunkel und Liyue wurde von den Straßenlaternen erleuchtet, Zhongli bat mich nachdem ich mich umgezogen hatte, geduldig im Wohnzimmer zu warten. Ich wusste nicht warum aber ich spürte, dass sich eine leichte Nervosität in meinem Körper breit machte und ich fummelte an den Knöpfen, die sich an den Ärmeln meines weinroten Hemdes befanden, herum bis ich hörte wie sich die Schlafzimmertür öffnete und ich mich umdrehte und wow... Zhongli stand in einem grauen Hemd und einer schwarzen Hose an der Tür und knöpfte grade die letzten Knöpfe seines Hemdes zu und verdammt sah er gut aus. Er bemerkte meinen starren Blick gegen ihn und lächelte mir zu bevor er den Blickkontakt unterbrach und in die Küche ging noch bevor ich ihm nachgehen konnte kam er mir bereits wieder entgegen und hielt mir einen kleinen Korb vors Gesicht „Du bist doch jung, tu mir den Gefallen und trag diesen.", ich lachte leicht „„Jung"", zitierte ich ihn, „So alt bist du nun auch wieder nicht, du bist nur drei Jahre älter!", „Na und? Älter ist nun mal Älter also sei so freundlich und hilf mir nun.", sagte Zhongli lachend und suchte seine Schlüssel. Ich ergriff diese Chance und versuchte einen Blick in den Korb zu ergattern doch noch bevor ich reinschauen konnte spürte ich einen kleinen Schlag auf meinem Kopf. „Nicht's da. Du sollst den nur tragen!". Sarkastisch beschwerte ich mich bei ihm wie unfair er mich doch behandeln würde und das ja komplett gegen die Rechte eines jeden Menschen verstoßen würde. Wären ich ihm meine Rede hielt schob er mich allerdings nur zur Tür raus um diese dann, nachdem er ebenfalls draußen ankam, abzuschließen und mir voraus zu gehen. Zwar fühlte ich mich in der Anwesenheit des Baristas wohl konnte aber dem Gedanken nicht abschweifen, das heute Abend, etwas passieren würde, was so einiges kompliziert machen würde.

A God and his Harbinger // ChiLiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt