Chapter 16

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Der Kampf zwischen dem jungen Harbinger und dem mächtigen Gott schien auch nach mehreren Verletzungen beider Seiten kein Ende zu nehmen. Sie lieferten sich ein Kampf auf Leben und Tot wobei keiner der beiden Seiten insgeheim den anderen töten wollte. Teyvat's angesehenste Stadt brannte nieder und alle versuchten das Feuer unter Kontrolle zu halten, die Einwohner und Verletzte in Sicherheit zu bringen und die einmarschierende Fatui zu bekämpfen. Die sonst so stille und harmonische Nacht in Liyue war von Kampf, Klageschreien und das auf klirrendes Metall erfüllt.

Sekunden, Minuten sogar Stunden vergingen und beide Männer verließ die Kraft doch keiner wagte es sich dem anderen zu unterwerfen und aufzugeben.
Der sonst so sanftmütige Gott verfiel in alte Gewohnheiten und man würde ihn beinah nicht wiedererkennen, so wie er dort gerade kämpft.
Der junge Mann aus Snezhnaya hielt lange stand, doch schlussendlich hatte er gegen einen wahrhaftigen Kriegsgott doch keine Chance und selbst seine stärkste Form scheiterte im Kampf gegen den wahrhaftigen Rex Lapis und so viel er komplett erschöpft, einige Meter vor seinem Freund, auf seine Knie.
Zhongli atmetet tief aus und ging langsam zu dem verletzend Mann, seine eigenen Wunden ignorierte er dabei.
„Ajax...", begann er.
„Warum...Warum nennst du mich noch so?! Nach dem allen?!", schrie der jüngere, seine Fäuste in die Erde drückend.
Der Gott stoppte auf seinen Weg, „Weil du mir diesen Namen anvertraut hast! Trotz all dem wirst du immer der Junge sein in welchen ich mich eins verliebt habe! Du wirst für mich immer Ajax sein.", erwiderte er ruhig und ohne lange nachzudenken.

Das Herz des Gottes war schwer und er drehte sich zu seiner eins erbauten Stadt um. „Weißt du, dass ich und Guizhong eins die Stadt zusammen errichtet hatten.", Ajax wusste das. Soviel Recherche wie er um Rex Lapis betrieben hatte wusste er bereits von einigen Erzählungen über die Freunde des Gottes aber auch Zhongli selbst hatte ihm viel von seiner ersten Liebe erzählt, weswegen er es eigentlich um jeden Preis verhindern wollte, dass die Fatui dort einmarschiert, doch bis zu dem Moment als er die Stadt brennen sah wusste er selber nichts davon. Die Fatui ist ihm in den Rücken gefallen. Dies und vieles mehr hat dazu geführt, dass er seinen Freund, den er über alles liebte, verletzt hat und das mehr als ein nur einmal.

Der gerade weinende Junge hievte sich mithilfe seiner Waffe nach oben und ging taumelnd auf den Gott zu wessen Gnosis er um jeden Preis erlangen müsste.
Es fiel dem orangehaarigen keinesfalls leicht, gegen die Liebe seines Lebens zu kämpfen, doch wenn er dies nicht tat, würden „seinen Geschwistern etwas schreckliches zustoßen~".
So lautete die Drohung die er damals bekam, nachdem er von der Tsaritsa mit jener Mission beauftrag" wurde.
Es schmerzte ihn, seinen Freund in solchen Qualen zu sehen und am liebsten würde er einfach in seinen Armen weinend zusammenbrechen und ihm alles erklären, doch das würde die unschuldigen Leben seiner Geschwister kosten. Jede Wunde und all das Leid dem er seinem Partner hinzugefügt hat würde er am liebsten auf sich selber nehmen.
Er wusste Zhongli würde ihn niemals verletzten, niemals ernsthaft.
Selbst als der Meteor auf Ajax fiel, spürte er eine vertraute, sanftmütige Aura, welche ihn von dem Einschlag beschütze.
Wenn es doch nur eine Möglichkeit geben würde das ganze hier zu stoppen, selbst wenn Ajax sich dafür opfern müsste, er würde es tun.
Ajax wollte das alles nicht, er wollte für immer bei Zhongli bleiben, er wollt, dass sich die Jahreszeiten ändern und Zhongli trotz dessen weiterhin an seiner Seite bleibt. Er braucht ihn in seinem Leben, er war doch selber noch so jung, so naiv...so schwach...
Die ganzen Monate war Zhongli das Einzige was dem jungen Mann durch den Kopf ging und es zerstörte ihn, zu wissen es würde keinen Ausweg aus dem allen geben.

Der Gott nahm tief Luft und entfernte sich von der Klippe und richtete somit seinen Blick, von der brennenden Stadt weg, hin zu dem weinenden, geschwächten Mann welcher sich gerade noch so auf seinen Beinen halten konnte.
Beide Männer wussten, dass das ganze ein Ende haben müsste und das diese Entscheidung jetzt getroffen werden müsste.
Noch bevor einer der beiden etwas machte, erschien ein Blitz am dunklen Himmel und kurze Zeit darauf war ein lauter Donner zuhören.

Durch den Blitz wurde Ajax's Gesicht kurzzeitig erleuchtet und Zhongli sah, klar sein verweintes Gesicht, erneut zerbrach etwas in ihm bei dem Anblick seinen Freund so zu sehen.
„Venti...Xiao...Guizhong...verzeiht mir...", sprach der Gott leise aus und ging zu Ajax, welcher hastig seine Waffe mit seiner letzten Kraft hochhob und diese gegen Zhongli hielt.

„Lass uns das hier du jetzt beenden", sagte Zhongli und suchte den Blickkontakt zum Jüngeren, welcher gerade noch auf seine eigenen Hände schaute.
Die einzelne Tropfen welche anfangs vom Himmel fielen wurden im Handumdrehen zu einem mächtigen Gewitter. Die schweren Tropfen prasselten auf die beiden Männer und in kürze waren beide komplett durchnässt. Tränen waren von Regentropfen nicht mehr zu unterscheiden.
„Du hast recht...lass uns das hier und jetzt beenden", fing Ajax an während er seinen Blick zu Zhongli richtete. „Bitte...gib Sie mir...", hauchte er schwach wimmernd, nah dran an einem weiteren Zusammenbruch. Sein Griff verstärkte sich um seine Lanze, einerseits um diese zu stabilisieren, da seine Hand stark zitterte und andererseits klammerte er sich an diese und hoffte insgeheim die nicht einsetzten zu müssen.

„Ich werde sie dir geben...", begann der Gott, darauf achtend den Blickkontakt zu Ajax zu halten.
und als Ajax dies hörte, stoppte sein Herz für einige Sekunden.
„Ich werde Sie dir geben, da ich dich weder weiterhin bekämpfen will, noch will ich dass die Stadt die ich eins mit meinen Freunden erschuf, zerstört wird. Denn ich liebe dich und möchte dich weiterhin beschützen doch genauso ist es meine Aufgabe als Rex Lapis die Stadt zu beschützen", erklärte Zhongli seinem gegenüber sanft.
Doch anders als Zhongli konnte Ajax nur mit viel Kraft ruhig bleiben und erneut entkamen ihm leise Schluchzer, welcher er sich jedoch mühevoll versuchte zu verkneifen.
„Sowohl du als auch die Stadt sind die einzigen Dinge, die mir in meinem langen Leben noch wichtig sind und obwohl du mir in den Rücken gefallen bist, liebe ich dich weiterhin. Ajax."

„Ich liebe dich doch auch verdammt!"
Doch diese Worte wurden nie ausgesprochen.
Sie verweilten bis in alle Ewigkeit nur in Ajax's Gedanken.





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<33 ganz viel Liebe geht an euch raus

A God and his Harbinger // ChiLiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt