Jeden Tag das Gleiche: Mich anziehen, die Bahn nehmen und in die Schule gehen. Ich weiß sehr langweilig, aber ich bin nun mal kein Star. Angekommen in der Schule, haben mich meine Freunde begrüßt. Sie redeten über diesen einen neuen Jungen; ich hörte nur zu, weil ich wusste, ich hätte keine Chance. Sie hörten nicht auf ihn zu bewundern. Einer meiner Freunde, um genauer zu sein Aliya, sagte, dass sie noch nie ein hübscheres Wesen gesehen hätte, was meiner Meinung nach echt übertrieben war. Vivian flüsterte uns panisch zu:„ Da ist er, schaut." Ich schaute zum Tor und ich sah ihn, einen attraktiven, auffallenden süßen Jungen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. In den Moment dachte ich nur eins:„ Gott, lass ihn in unserer Klasse sein!" Wir liefen in die Klasse und ich sah ihn nicht. Ich habe aber noch gehofft, dass er mit Herrn Weber reinkommt. Da war er, er lief selbstbewusst, aber auch schüchtern in die Klasse. Die Klasse wurde von einem Fußballstadion zu einem ruhigen, angenehmen Ort. Nuri, der eingebildete Kerl, sah wie alle Mädchen auf den Jungen, von dem ich seinen Name nicht kannte. Diese Eifersucht in seinen Augen war echt herrlich. Herr Weber sagte:„ Erstmal wünsche ich euch einen guten Morgen! Wie ihr unschwer erkennen könnt, haben wir einen neuen Schüler." Er stellte sich vor:„ Hey, ich bin Noah. Ich bin ein großer Fan vom Boxen und auch vom Fußball. Ich habe zuvor in Berlin gelebt, aber meine Mutter hat hier einen ansprechenden Job gefunden und jetzt bin ich hier, ein anderes Gefängnis." Alle lachten, außer Herrn Weber und Nuri, naja war ja klar. Er war gut aussehend und gleichzeitig auch witzig. Aliya schrie sofort los:„ Noah, du kannst dich neben mich setzen!" Herrn Weber gefiel das aber garnicht, da Aliya sehr schnell anhänglich wird und die Jungs gerne ablenkt. Herr Weber sagte:„ Du kannst dich neben Mayla setzen." Ich reagierte ganz cool, doch innerlich schrie ich:„ Das kann doch nicht wahr sein." In dem Moment schaute ich zu Aliya rüber. Oh man, wenn Blicke töten könnten, das hat ihr garnicht gefallen, aber das war mir egal. Wir stellten uns während des Unterrichts vor. Er bot mir an, dass ich ihn vielleicht mal die Stadt zeigen kann und ich sagte freudig:„ Ja!" Wir gingen direkt nach der Schule zum Kaiser-Wilhelm-Park, das war mein Lieblings Park in Essen. Es war so amüsant. Er war so lustig und er hat sich kein bisschen verstellt. Am nächsten Tag stand ich mit meinen Freunden am Schultor. Er kam zu mir und umarmte mich. Ist das gerade echt passiert? Er hat mich vor allen umarmt. Wir liefen zusammen in die Klasse. Ich war schüchtern, aber er hat zum Glück Themen angesprochen die echt interessant waren. Er erzählte mir, dass er in einem Boxverein war und acht Pokale gewann. Aber was kann man denn von so einem gut aussehenden Jungen erwarten? Ich war mir unsicher, aber ich hab ihn gefragt, ob wir vielleicht zusammen Fußball spielen können. Er sagte:„ Ja!"
Aliya rief mich zu ihr. Ich sagte ihm, dass er einem Moment warten solle. Ich muss zugeben, ein bisschen Angst hatte ich schon, sie sah echt wütend aus. Ich fragte sie, was los sei und sie antwortete:„ Du hältst dich fern von Noah oder..." Sie hörte auf zu reden und schaute beschämend nach hinten. Ich sah ebenfalls nach hinten und Noah stand dort. Er sagte ihr mit friedlichen Worten, dass wir nur Freunde seien, was auch stimmte. Sie schaute mich lächelnd an und verschwand. Am Wochenende gingen wir dann zum Sportplatz in Altendorf. Ich sah Aliya, war aber etwas verwirrt, da sie Fußball verabscheute. Hat sie uns etwa belauschte bei unserem Gespräch? Naja, unwichtig. Wir spielten, lachten und hatten Spaß zusammen. So habe ich mich lange nicht mehr Gefühlt. Seit Mamas Tod ist Papa abwesend geworden und er unternimmt nichts mehr mit mir. Das ist der Beste Tag seit langem. Nach dem spielen saßen wir auf der Bank und redeten. Ich erzählte ihm, das mit meiner Mutter. Man sah in seinen Augen wie viel Mitleid er hatte, aber das war überhaupt nicht meine Intention. Ich wollte einfach, dass wir uns besser kennenlernen. Plötzlich kam Aliya zu uns rüber und schubste mich zur Seite. Sie zwirbelte ihre Haare und sagte mit einer hohen Stimme:„ Hast du vielleicht Lust mit mir zu essen?" Er schaute zu mir und lehnte dankend ab. Wow, war ich erleichtert, dieses Gefühl war unbeschreiblich. Diese Spannung in mir, es war wie Eifersucht. Nach dem Spielen gingen wir nachhause. Er brachte mich nachhause, wie ein Gentlemen. Zur Verabschiedung gab es noch eine Umarmung. Ich ging ins Haus und sah meinen Vater am Fenster. Er fragte:„ Wer war dieser Junge?" , und ich sagte ihm, dass es nur ein Freund sei. Es schien mir so, als würde er sich Sorgen machen. Er sagte:„ Bitte pass auf und lass dich nicht..." Ich unterbrach ihn und sagte:„ Papa wir sind nur Freunde." Um ehrlich zu sein konnte ich mir selbst nicht glauben. Seit dem wir mehr unternommen haben, muss ich nur an ihn denken, Tag und Nacht. Ich konnte es kaum abwarten, bis die Schule endlich anfängt. Bei ihm hatte ich ein Gefühl von Geborgenheit und Zuneigung, ein wundervolles Gefühl. Fühlte sich so etwa Liebe an? Am nächsten Tag hatten wir dann endlich Schule. Ich beschloss ihm, meine Gefühle mitzuteilen. Es war ein großer Schritt, aber ich konnte nicht anders. Ich lief zu ihm hin und sagte ihm, dass ich mit ihm reden will und fing einfach an zu reden:„ Wir kennen uns nicht lange, aber bei dir fühle ich mich sicher. Jeden Tag muss ich an dich denken; wegen dirkann ich endlich wieder lachen. Noah ich mag dich, ich mag dich sehr." Ich hatte Angst, dass er nicht das gleiche wie ich empfindet und ich ihn verliere. Er sah auf den Boden und sagte:„ Ich habe dich immer als gute Freundin gesehen." Wow! Das tat weh. Es war wie ein Messerstich in mein Herz. Ich schaute ihn verzweifelt an und lief weg, irgendwohin, Hauptsache weg von der Menschheit. Auf dem Weg nach hause war ich erleichtert, dass die Sommerferien bald anfingen, das war meine Rettung. Ich klopfte an die Haustür und Papa machte mir auf. Er fragte mich wieso ich nicht in der Schule sei und ich sagte, dass es mir nicht gut ginge. Die anderen drei Tage war ich auch nicht in der Schule. Ich sagte Papa, dass ich Fieber hätte. Ich wollte ihm nicht die Wahrheit sagen. Würde er erfahren, dass ein Junge sein kleines Mädchen verletzt hat, würde er den Jungen verletzen. Es hört sich brutal an, aber Papa sagt:„ Keiner enttäuscht mein kleines Mädchen." Ich weiß, echt süß. Am letzten Tag vor den Sommerferien musste ich aber zur Schule. An dem Tag haben wir unsere Zeugnisse bekommen. Ich lief zu meinem Platz und schaute niemanden an. Endlich, Herr Weber teilte die Zeugnisse aus. Ich war echt zufrieden. Mein Durchschnitt war 1,4 aber was schlechteres habe ich auch nicht erwartet. Aliya kam zu mir und sagte mit einem Schmollmund:„ Wo ist denn dein Verehrer?" , und ich antwortete ihr:
„ Anscheinend nicht bei dir." Was sie dann sagte war, ich zitiere:„ Nicht nur dein Verehrer leistet dir keine Gesellschaft mehr, sondern deine Mutter ist auch weg, haha."
Meine angeblichen Freunde lachten, wow, dass diese Menschen mal meine Freunde waren. Auf dem Nachhauseweg beschloss ich, Papa zu fragen ob wir in den Urlaub fliegen könnten. Er sagte, dass es eine gute Idee sei, um seinen Kopf frei zu bekommen. Es ging los in der zweiten Woche der Sommerferien, wir flogen nach Dubai. Es war wunderschön. Ich habe meinen Vater endlich wieder glücklich gesehen. Nach unserem Urlaub waren die Ferien dann auch zu Ende. Die Zeit verging wie im Flug. Ich wusste, ich sah anders aus als sonst. Ich war geschminkt, meine Haare waren bezaubernd und meine Kleidung war echt schick. In den Ferien bin ich über Noah hinweg gekommen, worüber ich auch echt stolz bin. Ich marschierte in die Klasse. Alle sahen mich an. Aliya war auf einmal wieder nett, woran das wohl lag? Ist doch klar, ich sah anders aus, also wurde ich auch andere behandelt. Wenige Zeit später kam dann auch Noah in die Klasse. Er starrte mich wie ein Verrückter an. In der Pause kam er zu mir und sagte, dass es ihm leid täte. Ich schaute ihn an und sagte:„ Noah, was möchtest du? Du hast mich verletzt. Ich war nicht mehr ich selbst und bin es auch nicht mehr. Es tat weh! Du hast mich einfach laufen lassen. Ich habe Träne für Träne vergossen, für dich, ich dachte nur an dich, die ganze Zeit drehte sich meine Welt nur um dich. Noah, ich bin darüber hinweg. Ich liebe dich nicht mehr. Es tut mir Leid." Er schaute mich erschrocken an und ging weg. Ich meine, er kann nicht einfach in mein Leben herein spazieren und mich wieder hängen lassen. Ich habe gelernt, dass man keine Hoffnungen in einen Jungen haben sollte. Im Endeffekt endet es wie es anfing. Zwei Freunde, die sich über den Weg liefen. Die Jahre vergingen...
Mit 20 habe ich mich entschlossen, Jura zu studieren. Ich fuhr zur Uni um mich dort umzusehen. Auf dem Weg zur Uni viel mir ein kleines Mädchen auf, welches verzweifelt auf der Straße stand. Ich fragte sie, wo denn ihre Mama sei und sie sagte, dass sie keine habe. Eine Stimme von hinten rief:„ Mayla ich bin hier!" Das Mädchen drehte sich zur gleichen Zeit wie ich um und rannte zu dem Mann. Während sie rannte schrie sie:„ Papa!" Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ich sah den Jungen aus meiner Schulzeit. Warte mal, hat er seine Tochter nach mir benannt? Er lief auf mich zu und wir plauderten über diesen unerwarteten und irgendwie magischen Zufall. Es war wie in alten Zeiten, wir lachten über unsere früheren Erlebnisse und verstanden uns perfekt. Wir tauschten unsere Nummern aus und blieben in Kontakt. Es war nichts ernstes, nur zwei Freunde, die sich nach langer Zeit wiedergefunden haben. Er war wie ein Bruder für mich. Durch ihn verlor ich das Glück im Leben und durch ihn habe ich es wieder gefunden.
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Das wiederkehrende Glück
Short StoryEin junger Mann zieht in die neue Stadt,In seiner Schule läuft alles gut.Er versteht sich gut mit diesen einem Mädchen.Sie gesteht ihm seine Liebe.Nach einer langer Zeit begegnen sie sich wieder.Und es passiert genau das was keiner erwartet.