Alfarin und Dirfinia waren die nettesten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe. Sie waren auf dem Markt gewesen, als Ohnezahn mit Hicks und mir auf dem runden gepflasterten Platz gelandet war. Wie auch ein paar andere, waren sie zu uns gekommen, um nachzufragen, ob alles in Ordnung sei. Sie alle waren von meiner Anwesenheit verwirrt, was ich verstehen konnte, denn ich glaubte nicht, dass Hicks jeden Tag ein fremdes Mädchen mitbrachte.
»Ich habe sie auf der Dschungel-Insel angetroffen«, erklärte Hicks ihnen. »Es gab ein paar Komplikationen, weshalb ich sie mitgenommen habe. Ich hoffe, das ist kein Problem für euch.« Er lächelte sie verunsichert an, während ich nur stocksteif neben ihm stehen konnte.
»Oh, aber natürlich nicht«, sagte die blonde Frau, die neben dem Oberhaupt stand. Sie kam zu mir und nahm meine Hände zwischen ihre. »Jede Freundin von Hicks ist auch eine Freundin von uns. Ich bin Dirfinia und das ist mein Ehemann Alfarin. Er ist das Oberhaupt und wird dich schon nicht wegschicken, keine Sorge. Nicht wahr, mein Liebster?«
Er lächelte mich an, wodurch ich seine Lachfältchen an den Augen sehen konnte. »Natürlich, du kannst bleiben so lange du möchtest.«
»Danke«, sagte ich zu ihnen und unterdrückte ein Zittern.
Dirfinia schien das zu bemerken und schaute zu Hicks. »Warum geht ihr beide nicht in dein Haus und zieht euch etwas trockenes an? Danach seid ihr herzlich willkommen uns beim Abendessen Gesellschaft zu leisten.«
»Ich habe nur Kleidung für mich«, sagte Hicks.
Dirfinia ließ meine Hände los. »Das macht nichts, ich bringe etwas von mir vorbei. Wir sollten ungefähr dieselbe Größe haben.«
Sie betrachtete mich einmal von Kopf bis Fuß und ging dann ohne ein weiteres Wort davon. Alfarin schüttelte lächelnd seinen Kopf. »Willkommen in unserem Dorf.«
Er ging auf eine der Konstruktionen zu, die hier überall verteilt waren und von Drachen nur so wimmelten, und ließ somit Hicks, Ohnezahn und mich alleine. Ich drehte mich zu ihm. »Dein Haus?«
Er zeigte mir, dass ich ihm folgen soll, was ich auch tat. Wir gingen vom Platz weg, der mittlerweile wieder leer war, in Richtung der Wälder. Dort stand am Ende des Weges ein dunkles Holzhaus, auf dessen Dach Ohnezahn sprang und durch ein Fenster im Inneren verschwand.
»Wenn ich bei den Amorlas war, habe ich hier gewohnt«, fing Hicks an zu erzählen, als er durch die Tür schritt. »Zuerst haben sie mir ein leer stehendes Haus in Marktnähe gegeben, aber das war mir zu laut, also habe ich irgendwann das hier gebaut.«
Mittlerweile stand er an einem viereckigen Tisch und war seine Rüstung am abziehen. Ich versuchte die leichte Röte, die mir in die Wangen schoss, zu verstecken in dem ich mich umsah. Es lagen viele Papiere, Stifte und Bücher herum, ob auf den anderen Tischen, die hier herumstanden, oder auf dem Boden. Etwas anderes habe ich von Hicks auch nicht erwartet. Ich konnte Pläne für die Maschinen entdecken, die ich auf dem Weg hierhin gesehen habe. Hatte etwa er sie alle gebaut?
Es klopfte und Dirfinia schob ihren dünnen Körper hinein. »Ich habe eine Hose und ein Oberteil gefunden, die deiner Größe entsprechen sollten. Hoffentlich passen die Stiefel auch.«
»Vielen Dank«, sagte ich und nahm die Anziehsachen entgegen.
»Bis gleich«, sagte sie lächelnd und verschwand aus der Tür.
Ich drehte mich wieder zu Hicks, der mittlerweile seine ganze Brustpanzerung abgenommen hatte, was mir einen Blick auf den Ausschnitt seines Shirts bewilligte. War das nur ich oder wurde es wärmer im Raum?
»Ähm«, sagte ich räuspernd. »Kann ich mich oben umziehen?«
Er schaute zu mir hinüber, wie ich da mit Dirfinias Kleidung in den Armen unbeholfen mitten im Raum stand. »Ja, klar, geh ruhig.«
DU LIEST GERADE
Was wäre wenn?
Fanfiction|ʜɪᴄᴄsᴛʀɪᴅ/ʜᴛᴛʏᴅ ғᴀɴғɪᴄᴛɪᴏɴ| Was wäre passiert, wenn Astrid nach der Verkündung des Siegers Hicks nicht gefolgt wäre? Wo wäre er mit Ohnezahn hingeflogen? Was würde er außerhalb des Archipels erleben? Wen würde er von einer anderen Seite kennenlerne...