27| Hicks

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Ich führte sie alle in den Teil des Waldes, in dem sich die Drachen niedergelassen haben. Sie blieben relativ ruhig, auch wenn sie wahrscheinlich noch nie an so vielen Drachen gleichzeitig vorbeigelaufen waren. Einige sahen uns neugierig an, andere badeten im Fluss, wieder andere spielten miteinander. Einige kamen zu mir, um sich einen kurzen Stupser abzuholen und die brütenden Mütter knurrten uns an, ließen uns aber in Ruhe, da sie wussten, dass wir keine Gefahr waren. Außerdem knurrte Ohnezahn zurück, was sie wahrscheinlich verunsicherte.

»Ugh, wie lange müssen wir denn noch laufen?«, sagte Raffnuss.

»Mir fallen gleich die Füße ab, wie bei Hicks«, steuerte Taffnuss hinzu, wobei ich meine Augen verdrehte.

»Mein Fuß ist nicht einfach abgefallen, Taff.«

»Ach ja, was ist dann passiert? Dein Drache hat ihn gefressen?« Ich hörte, wie etwas auf seinen Helm knallte, oder dagegen geschlagen wurde. »Au! Astrid, was sollte das?«

Ich musste grinsen, da ich nun wusste, dass es ihre Axt gewesen war. »Hicks hat sein Bein im Kampf gegen den Roten Tod verloren, du Dummkopf.«

»Ohh ... was ist der Rote Tod?«

Fünf Jahre später und nichts hat sich verändert, dachte ich Kopf schüttelnd. In dem Moment kamen wir auf der Lichtung an, wo ich damals Ohnezahn gezähmt und später mit ihm Berk verlassen hatte. Sie folgten mir alle den Weg hinunter, wo ich das Schild vorfand, dass sich damals zwischen den zwei Steinen verklemmt hatte. Ein vertrautes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus und ich musste lächeln. Das war an dem Tag gewesen, als ich Ohnezahn das erste Mal näher gekommen war.

Wir liefen zum See, an dem ein roter Riesenhafter Albtraum, grüner Wahnsinniger Zipper und brauner Gronckel uns bereits erwarteten. Ohnezahn und Sturmpfeil gesellten sich zu ihnen, während ich mich zur Gang umdrehte und meine Hände in die Hüften stemmte.

»Heute beginnt euer Drachentraining. Das hier sind eure Drachen mit denen ihr eine Verbindung bilden werdet, die auf Vertrauen und Freundschaft beruht. Es wird euch einige Zeit kosten, diese zu festigen, aber glaubt mir, wenn ich euch sage, dass es das wert sein wird.«

»Einfach für dich zu sagen«, rief Rotzbakke dazwischen. »Dein Drachen konnte immerhin damals nicht wegfliegen und musste sich an dich gewöhnen.« Mit der Aussage erntete er sowohl von mir als auch von Astrid einen bösen Blick. Er hob verteidigend die Hände. »Ich meine ja nur.«

Ich verschränkte meine Arme. »Dann fang du doch an, Rotzbakke, und zeig uns wie es geht, wenn der Drache auch wegfliegen kann.«

Er erblasste, drückte aber seine Brust heraus. So eine Herausforderung würde er niemals ablehnen, dafür war er zu stolz. »Na gut.«

Oh, das wird ein Spaß, dachte ich mir und stellte mich zu den anderen, die ebenfalls belustigt zusahen. Rotzbakke ging auf den roten Riesenhaften Albtraum zu, was ich mir gedacht hatte. Der Gronckel wäre ihm zu langsam und für den Wahnsinnigen Zipper hatte er keinen zweiten Reiter.

»Bist du dir sicher, dass das gut ist, Hicks?«, fragte Fischbein leise.

Astrid schnaubte. »Er ist verrückt.«

»Er ist Rotzbakke«, antwortete ich.

»Auch wieder wahr.«

»Um deine Frage zu beantworten, Fischbein, ja, es ist gut, weil es ihm eine Lektion erteilen wird.«

»Und die wäre?«

Ich grinste. »Dass man lieber auf den erfahrenen Drachenreiter hört, auch wenn der ein Hicks ist.«

Es dauerte nicht lange, da hatte der Riesenhafte Albtraum ihm wortwörtlich Feuer unterm Hintern gemacht, weshalb Rotzbakke in den See springen musste. Uns allen brachte das wenigstens einen guten Lacher. Nachdem er aber hinausgekommen war, startete ich das richtige Training und holte Fischbein zu mir, um ihn an den Gronckel zu führen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 15 ⏰

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