Kapitel 10
Noah
grab my hand and step in this fairyland
Wir hatten endlich eine Spur gefunden. Der Wagen, mit dem Bella und Cole geflohen waren, wurde etwa zwei Stunden von hier auf einer Überwachungskamera entdeckt. Nun saß ich mit John und ein paar weiteren Kollegen in einem viel zu kleinen Wagen und versuchte während der Fahrt nicht durchzudrehen. Es war reine Folter, dass ich nicht viel tun kann, um sie ausfindig zu machen. Auch jetzt saß ich hier einfach herum und konnte nichts anderes tun, als abzuwarten. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam mich und ich versuchte, die Gedanken der Schuldgefühle, die bald überhandnahmen, zu verdrängen. Nichts in meinem Leben fühlte sich mehr richtig an, nichts war mehr wichtig. Die Tatsache, dass Cole wieder da war, mich belogen hatte, ich Bella belogen hatte, und inzwischen weiß Gott, was mit ihr passieren wird, war einfach zu viel des Guten. Meine Gefühlslage muss man mir wohl ansehen, denn John warf mir einen mitleidigen Blick von der Seite zu und nickte in meine Richtung. Das Nicken bedeutete so viel wie »Mach dir keine Sorgen, wir werden die beiden schon finden.<< Und das hoffte ich wirklich. Natürlich spielte ich auch mit dem Gedanken, was ich tun würde, wenn wir sie niemals wiedersehen würden. Der einzige Vorteil, den wir jetzt hatten, war ich. Ich kannte Cole, ich wusste, wie er denkt, aber ich musste mir auch bitter eingestehen, dass ich keine Ahnung hatte, was er vorhatte. Was wollte er nur mit der Information über den Smaragd anfangen? War er so wertvoll, dass mein Bruder dafür ins Gefängnis ging? Erneut. John hatte bei einigen seiner früheren Arbeitskollegen recherchiert, aber auch von denen wusste niemand etwas über einen gravierten Smaragd. Wir hatten nur herausgefunden, dass es wohl etwas mit dem Familiennamen von Bella zu tun hat. Anscheinend stammte sie aus einer Familie von Wissenschaftlern, aber das war nichts Neues. All das wusste ich bereits durch ihre frühere Akte, als ihre Eltern verschwanden. Jeder auf dem Revier kannte den Fall und auch nach einer so langen Zeit, arbeiteten wir noch immer daran. Es war schlichtweg unmöglich, dass Cole ihren Aufenthaltsort wusste, nicht einmal die weltweit besten Polizisten kannten ihn. Bella würde ihm nichts nützen. Sie würde wahrscheinlich nicht einmal ihre eigenen Eltern erkennen, wenn sie ihnen begegnete. Sie wäre ihm keine Hilfe, sondern eine Last. Ihre Eltern hatten sich jahrelang nicht bei ihr gemeldet und das würden sie jetzt auch nicht tun. Cole würde damit nichts erreichen, er würde sie nicht finden können, auch nicht mit Bella. Es machte mich ungeheuer wütend, dass ich nicht bei ihr sein konnte und sie völlig allein in dieser Situation ist. Wie würde es für sie sein, wenn sie ihre Eltern wiedersehen würde? Nach all der gemeinsamen Zeit mit ihr konnte ich es nicht ganz einschätzen. Würde sie sich freuen? Würde sie kein Wort herausbringen? Was würde sie sagen?
Johns Telefon klingelte und riss mich aus meinen Tagträumen. Nach einigen Sekunden bemerkte ich, dass es kein privates Gespräch war, sondern es um Bella ging. Ich richtete mich auf und spitzte die Ohren, um nichts zu verpassen. John sprach mit gesenkter Stimme und hielt sich zurück, um nicht permanent zu mir zu schauen.
» Alles klar, danke, ich werde es sofort mit ihm besprechen, wir hören uns«, beendete er das Telefonat. Mit aller Ruhe betätigte er den Auflege-Button und verstaute sein Telefon in seiner dunklen Jacke. Ich brauchte ihn erst gar nicht anzusprechen oder gar aufzufordern etwas zu sagen, denn er ergriff als Erster das Wort.
»Sag mal, wusstest du, dass Bellas Familie nicht nur Wissenschaftler waren? Schon einmal von den McAllisters gehört?«
»Sollte ich das?«, fragte ich ihn verdutzt.
»Anscheinend stammt Bella aus einer extrem intelligenten Familie ab. Ihr Großvater gewann einen bedeutenden Wissenschaftspreis. Doch, da Bella, sowie ihre restliche Familie, unter dem Namen Taylor eingetragen waren, haben wir nicht weiter geforscht und keine Verbindung zum McAllister Namen hergestellt.«
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Hunter-Wie alles begann
Teen Fiction"Als Bella, eine junge Frau, die in der Welt des Kickboxens Zuflucht vor einem tragischen Verlust gefunden hat, sich Hals über Kopf in den charmanten Barkeeper Noah verliebt, ahnt sie nicht, dass seine Vergangenheit ein düsteres Geheimnis birgt. Als...