Kapitel 14
Noah
Walk through hell and be an angel
Ob ich ihren Eltern vertraute? Kein Stück, aber ich wollte mehr erfahren, musste mehr erfahren. Deshalb blieb uns keine andere Wahl, als das Gespräch mit ihnen zu suchen. Bella klopfte zaghaft an der Haustür, die prompt von ihrer Mutter geöffnet wurde. Ich sah, wie Bella nervös ihre Hände an ihrer Jeans rieb und fürchtete, dass sie bald den Stoff durchrubbeln würde. Entschlossen nahm ich ihre Hand und verschränkte meine Finger mit ihren. John und Lee würden im Auto warten, während wir den Stick abgeben würden.
»Gott sei Dank, ihr seid unversehrt, kommt rein.«, begrüßte uns Bellas Mutter freundlich. Da Bella keinen Schritt vorwärtsmachte, schob ich sie sanft ins Haus. Ihr Vater kam auf uns zu. »Habt ihr ihn?«
Ich nickte, während Bella in der Tasche ihrer Jeans kramte und den Stick behutsam herauszog. Bellas Mutter schlug sich eine Hand vor den Mund und keuchte auf. Jeff griff direkt nach dem Stick, ging damit in die Küche und ließ einen Kerzenständer darauf herunterfallen. Ich riss meine Augen auf. Das war es also, die ganze Arbeit war umsonst. Bevor wir Fragen stellen konnten, wurde der Stick zerstört. »Dad, nicht!«, rief Bella hinter mir, aber ihre Stimme verhallte im Raum. Jeff hielt immer noch den Kerzenständer in der linken Hand, seinen Blick auf Bella gerichtet. »Es tut mir leid, Schätzchen, aber ich musste ihn zerstören«
»Wir wissen ...«, begann Bella, aber ich unterbrach sie, indem ich ihre Hand fester drückte und das Wort übernahm. Ein komisches Gefühl sagte mir, dass er noch nicht wissen sollte, dass wir über den Inhalt des Sticks Bescheid wussten. Dass wir wussten, was sich darauf befand. Ich stand vor zwei Optionen. Entweder rastete ich hier gleich so richtig aus oder ich würde einfach mitspielen. Nach kurzer Überlegung, entschied ich mich für Variante Zwei. Schließlich wollte ich immer noch wissen, was hier vor sich geht.
»Wir wissen, dass sie ihn zerstören mussten, aber Bella und ich haben einige Fragen dazu, die wir hoffentlich beantwortet bekommen würden«, bohrte ich nach. Mein Geduldsfaden hing nur noch am seidenen Faden und es kostete mich alle Kraft, Jeff nicht meine Faust ins Gesicht zu schlagen.
»Es wäre besser, wenn wir das alles ruhen lassen. Es ist vorbei, warum alte Wunden aufreißen?«, schüttelte er das Thema ab. Hah, als ob ich darüber lachen könnte! Ruhen lassen! Der Typ wollte uns echt hinters Licht führen.
»Ich denke, wir sollten das Ganze mit ein paar Waffeln feiern. Wieso kommen deine Freunde nicht rein und wir essen erst einmal etwas?«, versuchte Bellas Mutter die Situation zu entschärfen.»Nein danke, Mrs. Taylor, Bella sollte sich ausruhen«, lehnte ich ihre Einladung ab. Und das meinte ich wirklich so und nutzte es nicht als Ausrede. Bella wirkte etwas überrumpelt.
»Ähm ja, ich sollte mich ausruhen. Bleibt ... bleibt ihr nun hier wohnen, oder ...«, stammelte sie unbeholfen. Es tat mir im Herzen weh, Bella von ihren Eltern fernzuhalten, aber ich hielt es für das Beste. Wir mussten erst herausfinden, ob wir ihnen trauen konnten und Vertrauen mussten sie sich verdienen.
»Wir bleiben eine Weile hier, aber warte kurz.«, betonte Jeff und holte sein Handy aus der Hosentasche, »Ruf uns damit an oder schick uns Nachrichten. Es hat einen sicheren Kanal und du kannst uns immer erreichen.« Er überreichte ihr ein Handy, das sie dankbar annahm. Es gab ihr eine gewisse Sicherheit, dass ihre Eltern nicht gleich wieder verschwinden würden. Erleichternd nickte sie und verabschiedete sich von ihren Eltern. Ich muss ehrlich sagen, dass Jeff den Stick zerstört hatte, der uns fast das Leben gekostet hätte, schockierte mich gar nicht mehr. All diese letzten Ereignisse, fühlten sich noch immer so surreal an, dass ich irgendwann die Situationen einfach nur noch emotionslos hinnahm. Als wir die Haustür hinter uns geschlossen hatten, wandte ich mich an Bella, ich konnte meine Frage nicht mehr länger zurückhalten. »Okay jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was es mit diesem Logan Bell auf sich hat und warum auf dem Stick Informationen über ihn, deinen Vater und zig andere Personen sind.«, verkündete ich Bella flüsternd.
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Hunter-Wie alles begann
Teen Fiction"Als Bella, eine junge Frau, die in der Welt des Kickboxens Zuflucht vor einem tragischen Verlust gefunden hat, sich Hals über Kopf in den charmanten Barkeeper Noah verliebt, ahnt sie nicht, dass seine Vergangenheit ein düsteres Geheimnis birgt. Als...