VIII

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Ich akzeptierte irgendwann die Tatsache, dass wir jetzt in diesem "für immer" waren.

Er half mir mit Depressionen. er half mir durch Panikattacken. Und er tröstete mich mit sanften Umarmungen und Küssen, wann immer ich sie brauchte. Er half mir, zu heilen.

Als es Zeit für meine Abschlussfeier war, war er da. Er stand hinter mir, als sie mir mein Diplom überreichten.
Ich küsste ihn auf die Wange und lächelte breit. Außerdem war es sehr, sehr lange her, dass ich meine Eltern so unfassbar stolz auf mich gesehen hab.

Ich ging von der Bühne und alle jubelten. Ich lächelte glücklich, alles schien perfekt. Alles war perfekt.

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,,Na, College-Absolventin?", begrüßte Jasper mich am nächsten Tag mit einem Kuss. ,,Ich muss mit dir reden"

,,Oh nein", murmelte ich. ,,Willst du mich verlassen?"

,,Was?", lachte Jasper und setzte sich auf mein Bett. ,,Nein, im Gegenteil. Ich finde wir sollten zusammen in eine Wohnung ziehen."

,,Zusammen? Du und ich?"
,,Ja, Schatz, das ist die Definition von 'zusammen'"
,,Aber.. wie soll ich mir das denn leisten?"

Jasper lächelte verschmitzt.

,,Mach dir darüber keine Sorgen, okay? Wir machen einen Deal. Ich bezahle miete bis du einen Job findest, dann teilen wir uns die Miete."

Seine Stimme klang so süß. Es war, als ob es Weihnachten wäre und alle seine Geschenke schon eingepackt wären. Er hielt meine Hände fest. Ich nickte zögernd.

Es würde alles gut werden. Wir würden glücklich werden. Zusammen.

Meine Eltern waren von dieser Idee begeistert. Sie stimmten von ganzem Herzen zu.

Die nächsten Monate vergingen sehr schnell, und ehe wir uns versahen, hatten wir eine Wohnung gemietet. Sie sah schön aus. Sauber. Gemütlich. ein bisschen größer als wir brauchten, aber immer noch bezahlbar.

Wir bekamen irgendwann beide einen job. Unsere Zeitpläne waren ziemlich voll, aber irgendwie störte uns das überhaupt nicht.

Wir harmonierten zusammen. Wir waren verliebt. ich wusste es. Er wusste es.

Meine Eltern behandelten ihn wie ein Mitglied der Familie. Sie waren sehr stolz auf ihn und haben sich ständig um ihn gekümmert. Sie ließen uns auf ihr Haus aufpassen, als sie zum ersten Mal seit meiner Geburt alleine in den Urlaub fuhren, und mein Dad war sogar manchmal nur mit Jasper allein campen. Die beiden liebten campen.

Alles war großartig.

Irgendwann machte er mir einen Heiratsantrag. Er machte mir den Antrag eines Abends beim Picknick unter den Sternen und er war ziemlich nervös, weil er dachte, ich sage nein, aber ich zögerte keine Sekunde.

Manchmal bereute ich es, verlobt zu sein. Ich nahm sowas sehr ernst. Ich wollte nämlich nicht jemand sein, der mehrmals in seinem Leben verheiratet ist. Ich hatte Angst, es würde nicht halten. Andererseits konnte ich nicht aufhören zu lächeln, wenn ich daran dachte, wie wir vermutlich, hoffentlich, den Rest unseres Lebens verbringen würden.

Irgendwann sprachen wir darüber, Kinder zu haben. Wir versprachen uns gegenseitig, es bald zu versuchen, solange bis es klappt.

Aber dazu sollte es niemals kommen.

C A S S YWo Geschichten leben. Entdecke jetzt