IV

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FREITAG

Es war drei Tage her, seitdem ich mit meinem Vater gesprochen hatte. Er fuhr mich jeden Tag wortlos zur Schule und holte mich wortlos ab.

Natürlich hing ich trotzdem mit Nick rum. Er fand den Ausraster meines Vaters ziemlich witzig, und wir gingen auch weiter zur Schule, nur um abzuhauen wenn jeder uns gesehen hatte.

Heute war es Freitag. Also musste ich versuchen, morgen auf diese Party zu kommen.

,,Und, wie machst du's?", fragte Nick und holte mich aus meinen Gedanken.

,,Was?"

,,Wie schleichst du dich raus, Cas?"

Ich überlegte.
Und überlegte.
Und überlegte..

,,Keine Ahnung."
,,Super Voraussetzung."

Ich lachte.
,,Mir wird was einfallen."

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SAMSTAG

Es war am Frühstückstisch, als ich das Gespräch suchte.

,,Habt ihr heute Abend was vor?"

Meine Mutter zog eine Augenbraue hoch.
,,Nein, wieso?"

Ich lächelte gezwungen. Das musste klappen.
,,Naja, ich dachte, ihr solltet mal wieder ausgehen. Zeit für euch nehmen."

Sie hielt mitten im Schlucken des Rühreies inne und sah mich stirnrunzelnd an.

"Wir verbringen doch gerade Zeit miteinander", sagte sie langsam und lächelte meinen Vater an.

"Und was ist falsch daran, sich etwas Zeit für euch zu nehmen? OHNE eure Tochter?"

Ich gab meinen überzeugendsten Blick zum besten.

,,Nun", begann mein Vater und legte seine Zeitung zur Seite. ,,Ich denke, sie hat Recht. Wir hatten schon lange keine Zeit mehr zu zweit."

Meine Mutter nickte.
,,Naja, du hast ja schon recht.."

,,In der Elm Street hat ein neues Restaurant geöffnet, reserviert euch einen Tisch!", sagte ich lächelnd.

Beide schauten mich an.

Meine Mutter meldete sich zuerst zu Wort.

,,Hast du vergessen, was letztes Mal passiert ist, als du uns vorgeschlagen hast, irgendwohin zu gehen?"

Ich seufzte, als ich aufstand.
,,Hab, ich nicht, aber dieses Mal hier könnte anders sein. Ich schwöre, ich werd' auch nicht versuchen, zu kochen, so wie letztes mal"

Mom und Dad tauschten einen Blick aus, bevor Mom nickte, und Dad aufstand.

"Na gut", sagte er seufzend. ,,Und Cassandra, ich werde die Tür abschließen und deinen Schlüssel mitnehmen wenn wir gehen. Nicht dass du irgendwie versuchst deinem Hausarrest zu entkommen."

,,Cassy, Dad. Ich heiße Cassy."

Mit diesen Worten entfernte ich mich und rannte die Treppe rauf zu meinem Zimmer.

Perfekt. Der Plan ging auf. Und genau das simste ich Nick.

CASSY: Plan aufgegangen. Treffen uns dort.
NICK: Ich warte dort auf dich!

Ich lächelte leicht.

Das mein Vater abschließen wollte, war kein Hindernis für mich. Wir hatten im Untergeschoss immerhin super funktionierende Fenster.

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SAMSTAG ABEND

,,Wir sind weg, Cassy! Im Kühlschrank ist was zu Essen für dich, bis später!", rief meine Mutter hoch.

C A S S YWo Geschichten leben. Entdecke jetzt