Kapitel 8 - Bellatrixʼ Ankunft

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Mit ihren Schwarz gelockten, locker hochgesteckten Haaren, die vom Wind leicht um ihren Kopf getragen wurden, ihren lederschwarzen Boots mit Absatz und ihrem gebogenen Zauberstab aus Walnussholz stand Bellatrix Lestrange, die wohl treuste Dienerin und Verbündete Voldemorts vor uns.
Warte mal... Woher wusste ich, dass es ein Walnusszauberstab war? Achso, richtig. Ich wusste es nicht. Hermine wusste es, weil sie wie eine Irre alle Bücher in der verbotenen Abteilung des Schlosses durchforstet und mich mit den Informationen über die Todesser gefüttert hatte.
Voldemort hatte Harry's Eltern gnadenlos umgebracht, er war sein schlimmster Feind, und vor mir stand seine - beinahe Vertreterin. Sollte ich nicht schon meilenweit weg sein, schreien, Warnungen ausrufen? Aber nein, Draco hatte mir etwas zeigen wollen, und ich hatte mittlerweile einfach eine Erklärung verdient.
Doch bevor ich der ganzen abnormen Situation noch mehr Gedanken schenken konnte, zog sich Bellas Aufmerksamkeit plötzlich ungeteilt auch mich.
Sie blinzelte ein paar Mal, grinste leicht frech und führte weiter fort, ihren Zauberstab mit ihren langen Fingernägeln in der Hand zu drehen.
Ein kurzes, stoßartiges Lachen kam aus ihren Mund, bevor sie den Kopf schief legte und mir immer näher kam. „Ach, das ist also Dracos neue Freundin... Dich habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.", konterte sie mit hoher Stimme, leckte sich über die Zähne und musterte mich von Kopf bis Fuß.
„Ich habe mir nicht vorgestellt, dass ich sie jemals überhaupt treffe. Vorallem nicht, dass sie drei Meter vor mir sind, ohne das ich innerhalb 5 Sekunden in Flammen stehe.", erwiderte ich zuerst leiser, dann aber schlagfertig.
Die Todesserin machte einen überraschten Gesichtsausdruck und lachte dann nur.
„Oh Draco ich mag die kleine... Sie weiß, wie man spielt. Aber nein, Freunde von Blondi werden ausnahmsweise nicht angezündet."
Blondi räusperte sich.
„Gedenkt sie sich als Todesserin vor dem Lord zu beweisen?", fragte Bella.
„Nein", sagten ich und Draco gleichzeitig, ich dabei ein bisschen zu heftig.
Nun nahm ihr Gesicht einen leicht furchteinregenden Ausdruck an.

„Nun, warum ist sie dann hier?"
„Ich schulde ihr eine Erklärung Bellatrix. Sie ist diejenige, die mich vor den Spinnen im Wald gerettet hat."
„Nun gut. Meine Schwester Cissy möchte die kleine Heldin, die ihren Sohn gerettet hat, sicher sowieso kennenlernen. Habt ihr den Stiefel dabei?"
„Ähm...", Draco sah sich schuldbewusst um.
„Ich hab ihn!"
Ich trat vor und zog den Stiefel hervor.
Er blickte mich überrascht an und ich schüttelte nur mit einem leichten Grinsen den Kopf und drehte mich dann zur Hexe.
„Du dachtest nicht ernsthaft, dass ich den da stehen lasse, wenn das mein schnellster Weg der Flucht ist, falls irgendwas passiert."
„Vertraust du mir nicht?", wollte er empört wissen.
Ich rollte mit den Augen.
„Draco, Zeit für unseren Eheberater ist später."
„Fein. Aber wir kommen in der nächsten Sitzung darauf zurück", scherzte Draco zurück.
Bella lachte mich frech an.
„Du bist lustig" , komplimentierte sie mich.
„Danke, hör auf mich dazu zu bringen, dich zu mögen."
„Sorry, ich kann nichts dagegen machen."
„Weißt du, du bist sympathischer als ich dachte. Für eine Todesserin", feixte ich und gab ihr den Stiefel, welchen sie auf dem Boden abstellte und in die Knie ging.
„Draco, komm her."
„Wohin gehen wir?", fragte ich.
„Ich stelle dir den Orden der dunklen Macht vor, kleine. Oder besser das Irrenhaus, meine wunderbare Familie." Sie verzog das Gesicht zu einer frechen Grimasse, und befahl uns den Stiefel anzupacken.
Und schon wieder teleportierten wir uns.

Mit einem dumpfen Knall, gefolgt von aufwirbelndem Staub der in meiner Nase kräuselte, landeten wir zu dritt, und aus irgendeinem Grund aneinander geklammert, hart auf einem hohlen Holzdachboden.

Sofort hörte ich Stimmen leise von unter uns ertönen, auch den strengen und sehr wahrnehmbaren Klang von Lucius Stimme. Dracos Vater.

„Willkommen in unserem Haus. Du bist jetzt ein Gast. Aber nur das das klar ist, ich mache dir keinen Tee", murmelte Bellatrix mir zu  und nickte, um ihr Gesagtes zu untermalen.
Ohne ein weiteres Wort krabbelte sie dann auf ihren hohen Lederboots im Entengang nach links, und versuchte, nicht hinzufallen, was sich mit den hohen Absätzen als problematisch herausstellte.
Kurz bevor sie eine Dachbodenluke mit einer Leiter, die von der Öffnung zum Untergeschoss führte, erreicht hatte, wendete die Hexe sich nochmal um.
„Na kommt schon!“

Green 💚 and Red ❤️ - Hogwarts Fan-FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt