Chapter 4 - Der nächste Tag

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Ängstlich sitze ich auf dem Beifahrersitz. Wie konnte nur so etwas passieren? Wie ist das bitte möglich? Langsam drehe ich mich zu Eddie. Er zittert und sieht nicht wirklich gut aus. "Hey Eddie.. Weißt du was das war?" frage ich ihn leise. Meine Stimme ist rau und es fühlt sich an als hätte ich einen riesen Kloß im Hals. Er sieht zu mir rüber. Sein Gesicht ist Schweißgebadet und seine Augen sind überfüllt mit einem Gemisch aus Angst, Verwirrung und Traurigkeit. Tränen steigen mir in die Augen als ich ihn so sehe. Ich lege vorsichtig meine Hand auf seine Schulter um ihn zu beruhigen und streichle ihn sanft. Er wirkt nun etwas beruhigter und dreht sich wieder Richtung Straße. Ich drehe mich nun ebenfalls zurück und ziehe mein Hand weg. "Ich.. ich weiß es nicht.." ertönt nun eine kleine kratzige Stimme. Eddie beginnt nun leise zu weinen. Ich drehe mich wieder zu ihm und lege erneut meine Hand auf ihn. Diesmal nicht auf die Schulter, sondern ich lege sie sanft auf seine Wange und kraule sie lieblich. "Ich bin für dich da Eddie" sage ich zitternd und schaue ihm in sein süßes Gesicht während ich die Tränen mit meinem Daumen wegwische. "Danke Y/N.." antwortet er schniefend und legt seinen Kopf sanft in meine Handfläche. Ich muss ein bisschen lächeln als er dies tat und so wies aussieht er auch. "Ich weiß es ist wirklich Idiotisch das jetzt zu sagen nachdem was vorher passiert ist, aber wenigstens einer von uns sollte ein bisschen schlaf bekommen" sagt Eddie mit einem schwachen lächeln und sieht mich an. Ich weiß es wird schwierig, aber versuchen sollte ich es trotzdem. Nickend drehe ich den Sitz ein bisschen nach hinten und versuche mich so bequem wie möglich hinzulegen. Meine Augen schließen sich und ich merke wie mich die Müdigkeit einholt.

- Time Skip -- eine weile später -

Was ist das? Eine Hand? jemand rüttelt mich.. "Hey Y/N... Wach auf Schlafmütze" ertönt eine beruhigende Stimme. Langsam wache ich auf und öffne meine Augen. "Ja sieh mal einer an wer endlich wach ist" sagt Eddie grinsend. "Was ist los? Wo sind wir?" frage ich ihn mit meiner kratzigen Morgenstimme. "Ich habe uns zu dem abgelegenen Haus eines Freundes gebracht. Von ihm bekomme ich die Drogen und den ganzen anderen Scheiß" antwortet Eddie und beugt sich über mich. "Was wir das?" schieße ich wie aus der Pistole raus. "Ich gurte dich ab Y/N? Was dachtest denn du?" reagiert er lachend. "Naja.. also.. ach keine Ahnung..." Ich werde rot und setze mich aufrecht hin als er fertig ist. Ich schaue aus dem Fenster und sehe eine kleine Holzhütte umgeben von Tausenden Bäumen. Da hinten ist sogar ein See oder so etwas in der Art. "Hier werden wir etwas bleiben müssen" sagt Eddie seufzend und steigt aus dem Auto aus. Ich steige ebenfalls aus und schnappe meinen Rucksack bevor ich die Tür schließe. Zusammen gehen wir zum Eingang und er öffnet einfach die Tür, so ganz ohne Schlüssel. "Warum lässt man denn die Tür unabgesperrt?" frage ich Eddie mit einem sarkastischen grinsen und folge ihm hinein. "Naja Rick, also mein Freund, sitzt grad in einer Jugendanstalt weil die Cops das mit den Drogen rausbekommen haben. Aber keine Sorge von mir wissen die nichts" antwortet Eddie lächelnd und nimmt einfach irgendwelche Dinge in die Hand, sieht sie an und stellt sie wieder zurück. Er schnappt sich einen kleinen schwarzen Rucksack welcher auf einem Stuhl hängt und geht zu einem mini Kühlschrank. Er öffnet ihn und zu meiner Überraschung sind da sogar ein paar noch haltbare Flaschen Wasser drinnen. Eddie packt sie in den Rucksack und dreht sich zu mir. "Was hast du von dir zu Hause mitgenommen?" fragt er mich und deutet auf meinen Heavy Metal Rucksack. Ich öffne ihn und sage "Naja 3 Dosen Spagetti, ein paar Energy Riegel und ein paar Äpfel, aber diese haben ein bisschen matschige Flecken von den Dosen". "Das ist doch schonmal was" sagt er und kratzt sich am Kopf. Er nimmt nun meine Hand und führt mich zu einem Hintereingang von dem Haus. "Wohin gehst du? Wir haben doch jetzt ein gutes Versteck..." frage ich ihn verwirrt, doch er sagt "Hier holen wir nur essen falls unseres leer geht. Das eigentliche Versteck ist die Abstellhütte hier hinten". Er dreht sich wieder um und zieht mich mit ihm raus aus dem Haus. Ich will ihn fragen warum er meine Hand so fest hält, aber nachdem was gestern passiert ist kann ich ihn gut nachvollziehen. Als wir bei der Holzhütte ankommen, öffnet er die Tür und führt mich hinein. Alles ist voll mit Staub und vielen abgenutzten Geräten. Er lässt nun meine Hand los und geht auf ein Boot zu, welches in der Mitte des Raumes befestigt ist. Darauf liegt eine Plane, welche Eddie bei Seite zieht. "Hier können wir uns beide verstecken" sagt er und deutet erschöpft auf das Boot als er seinen Rucksack dort rein legt. "Eddie?" frage ich ihn sanft. "Was gibt es Y/N?" antwortet er leicht müde. "Da wir jetzt einen Ort gefunden haben, wäre es doch das beste wenn du auch ein bisschen schläfst. Bevor du jetzt was sagst lass mich weiter reden okey?" sage ich als er schon einen Kommentar dazu abgeben wollte. "Ich kümmere mich darum das es hier ein bisschen bewohnbarer aussieht. Mache etwas sauber und zaubere uns ein Frühstück auf den Tisch okey? Ich sehe deine Hand Eddie und die Antwort ist nein" lache ich als er sich melden wollte um etwas dazu zu sagen. "Aber Y/N lass mich wenigstens noch den Van umparken damit uns wirklich niemand findet" antwortet er und versucht mich mit Hundeaugen zu überreden. Er sieht gerade so knuffig aus... Nein, reiß dich zusammen! "Nein Eddie ich mach das, gib mir die Schlüssel. Jetzt" sage ich mit einem ernsten Gesicht und starker Stimme. "Hol sie dir doch wenn du kannst" erwidert er grinsend und läuft weg. "HEY!!!" schreie ich und nehme die Verfolgung auf. Lachend rennt er vor mir weg und springt wie ein wilder über die einzelnen Geräte. Er sieht aus wie ein kleines Reh das gerade seine ersten Sprünge probiert. Lachend bleibe ich kurz stehen um diese Ausschau zu genießen. Eddie macht einfach weiter und bemerkt gar nicht dass ich stehen geblieben bin. Diese Chance nutze ich natürlich und renne ihm schnell und leise wie ein Ninja in die Quere. Er bemerkt es nun doch und will über ein kleines Skatebord springen. Allerdings hat er zu wenig Schwung mitgenommen und rutschte mitsamt dem Board weg. Ihn schmeißt es richtig auf den Boden und ich bekomme einen riesen Lachanfall. Halb am sterben steige ich vorsichtig zu ihm rüber und schaue ihn an. Er sieht nicht so aus als hätte er sich verletzt aber glücklich ist er trotzdem nicht. "Gehts dir gut?" kriege ich gerade so aus mir heraus, als ich auch schon zusammenbreche und neben ihm auf dem Boden liege. "ha ha sehr witzig Y/N" sagt er und dreht sich auf seine rechte Seite um mich anzuschauen. Immer noch lachend drehe ich mich zu ihm und versuche mir eine Strähne aus dem Gesicht zu wischen was aber nicht wirklich funktioniert. "Warte ich helfe dir.." sagt er mit einem sanften grinsen und wischt die Strähne hinter mein rechtes Ohr. Ich bemerke gar nicht wie das lachen aufhört und schaue einfach nur in seine goldbraunen Augen. Dieses Gefühl gerade erinnert mich an das was ich hatte, als ich ihn umarmte. Er legt nun seine Hand sanft an mein Gesicht und sein lächeln verwandelt sich in tränen. Eddie.. weint? "Hey Eddie was ist los?" frage ich ihn besorgt und schaue ihm zu wie seine Augen sich mehr und mehr füllen. Ohne drüber nachzudenken rutsche ich nach vorne und lege mich gegen seine Brust. Meine Arme schlingen sich um ihn und ich beginne ebenfalls das weinen. Diese ganzen verschiedenen Emotionen, der Vorfall von gestern und der ganze Scheiß von zu Hause gerinnt nun aus meinen Augen. Eddie drückt mich nun fester an sich und wir lassen beide unseren Emotionen und Gefühlen freien lauf. Aneinander gedrückt und mit gemischten Gedanken kuscheln wir uns mehr und mehr zusammen. Eddie legt nun seinen Kopf vorsichtig mit seinem Kinn auf den meinen. Er wickelt seine Arme um meinen Rücken und atmet tief ein und aus. Ich drücke meinen Kopf an seine warme Brust und meine Hände krallen sich an seiner Veste fest. Obwohl wir auf einem harten Boden liegen hört das weinen langsam auf und wir werden beide immer entspannter. Eddie hebt seinen Kopf an als ich mich ein bisschen von ihm löse um sein Gesicht zu sehen. Es ist sehr feucht von den ganzen Tränen und seine Augen sind errötet. Unsere Augen verfangen sich für einen Moment und wir können die wärme unserer Körper spüren. Ich bekomme ein kribbelndes Gefühl in der Brust und meine Augen wandern von seinen Augen runter zu seinen Lippen. Aufgeregt fahre ich mit meiner rechten Hand ebenfalls hoch zu seinem Gesicht und streichle eine Lockensträhne beiseite. Nun schließe ich meine Augen und bemerke wie Eddie mein Gesicht immer näher zu sich zieht. Das kribbeln in meiner Brust wird immer stärker und dann passiert es. Er drückt seine Lippen auf meine und wir küssen uns.

To be continued...

Wow also wenn das mal kein Fortschritt ist, weiß ich auch nicht weiter! Wie wird es wohl weitergehen bei dir und Eddie? Und was wird aus der Sache mit Chrissy? Lasst es uns im nächsten Chapter herausfinden!

Ich würde mich wie immer sehr über Feedback freuen und falls ihr Ideen oder Wünsche habt, kann ich diese vielleicht sogar wahr werden lassen...

Eddie Munson - Glück im UnglückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt