Chapter 11

6 0 0
                                    

Seine braunen Augen funkelten mich an und seine Zähne strahlten.
„Ehm Dankeschön" musterte ich ihn an. Er trug einen grauen Anzug mit schwarzer Krawatte und weissem Hemd. Ich nahm die Tasche an und gleichzeitig nahm er meine Hand.
„Gerne miss" küsste er sie vorsichtig und musterte mich genauso ab wie ich ihn.
„Oh ein gentleman" hörte ich meine Mutter auf einmal. Ich habe total vergessen dass wir nicht alleine sind.
Ich räusperte mich kurz und zog meine Handy zurück. Jack stand vom Boden wieder auf und stellte sich vor.
„Guten Abend. Mein Name ist Jack Gilinsky. Ich bin erfreut sie kennenzulernen" lächelte er in die Runde.
„Ist das der Jack?" fragte meine Mum Brian.
Mein Herz fing an zu rasen. Brian könnte jetzt alles möglich sagen um mein Leben zu ruinieren. Ich fing an mit meinem Fuß zu wippen.
„Ganz genau" lächelte er gemein so als ob er gewonnen hätte.
„So hab ich ihn mir nicht vorgestellt muss ich sagen" sagte meine Mutter was mich noch nervöser machte. Was soll das heissen? Ist er okay? Wie hat sie ihn sich vorgestellt?
Ich schaute rüber zu meinem Vater. Seine Miene hat sich um 0% verzogen. Er sah skeptisch aus.
„Also ich sehe einen strammen Burschen vor mir" sagte brians dad und zog eine Augenbraue hoch.
„Und gutaussehend" fügte seine Mum hinzu, „erinnert mich an dich früher Donny".
Er fing sofort an zu lächeln und ein wenig abzuschweifen.
„Ich fühle mich geehrt" antwortet Jack darauf und schaute kurz zu mir und musterte mich wieder ab.

Jack's POV

Alle schauten mich erwartungsvoll an aber ich konnte nur zu Rosy gucken. Sie sah so verdammt gut aus und wunderschön, wie immer eigentlich.
„Möchten Sie sich zu uns setzen?" fragte Rosys Mum.
„Ich fühle mich geehrt aber ich bin mit ein paar Freunden hier" lehnte ich dankend ab. Ich könnte niemals mit so reichen Leuten an einem Tisch sitzen. Ich weiß nicht wie man sich benimmt, welche Gabel man benutzt, was man tut und nicht tun sollte. Ich wäre eine einzige Blamage.
„So schade" kam es von diesem schnösel Brian.
Sein Sarkasmus war kaum zu überhören.
Ich schaute ihn an und sah einen blauen Fleck in seinem Gesicht, was mich schmunzeln liess.
„Brian" mahnte ihn sein Vater.
„Nein schon gut. Es war mir eine Freude sie kennenzulernen. Ich hoffe man sieht sich wieder" nickte ich und drehte mich zu Brian.
„Du hast da was" zeigte ich in sein Gesicht.
Er fasste sich ins Gesicht an dem blauen Fleck und verzog etwas sein Gesicht.
Dann drehte ich mich nochmal zu Rosy und zwinkerte ihr zu.

Rosy's POV

Er drehte sich um und lief von unserem Tisch weg. Wie gerne ich zu ihm gerufen hätte das er anhalten soll, das ich mit ihm gehen möchte. Einfach nur weg. Ich schaute ihm hinterher und sah wie er sich an einem Tisch hinsetze mit ein paar anderen Typen. Zwei davon kannte ich. Einmal Matthew und dieser andere Jack. Sie schaute alle zu mir was mich sofort dazu brachte wegzuschauen.
Als ich dann wieder zu unserem Tisch schaute sah ich erstaunte Gesichter.
„Also ich fand ihn entzückend" sagte die Mum von Brian.
„Ja, mir gefällt der Junge auch. Ist das dein Freund, Rosy?" fragte Donny mich.
Ich schüttelte mein Kopf und sah zu meinen Eltern. Meine Mum hatte einen neutralen Gesichtsausdruck. Ihr schien es anscheinend nichts auszumachen. Ich denke sie fand ihn okay.
Mein Vater, im Gegensatz, war irgendwie wütend. Warum auch immer...
Es lag eine unangenehme Stille zwischen allen. Deswegen war ich auch froh das Frank kam, um unsere Bestellung aufzunehmen.
Nachdem er wieder ging fingen wieder alle an zu sprechen. Ich schaute kurz zu Jack der mich anschaute. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen was ihn auch dazu brachte. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe. Er sah so verdammt gut aus. Wie gerne ich einfach vom Tisch aufgestanden wäre um zu ihm rüberzugehen.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Bein. Sofort schaute ich neben mir und sah Brian wie er dreckig grinste „Die Musik spielt an dem Tisch hier süße".
Ich stieß seine Hand weg und erwiderte „Wenn es nach mir gehen würde, wäre ich garnicht hier. Also nimm deine ekelhafte Hand weg und fass mich nie wieder an".
Ich stand auf und entschuldigte mich, um auf die Toilette zu gehen.
Ich lief Richtung Toilette und schaute nochmal zu Jacks Tisch. Jack schaute mich besorgt an und formte ein „Alles okay?" mit seinen Lippen. Ich nickte und ging in die Toilette rein. Eigentlich musste ich nicht auf Toilette. Hab nur kurz mein Make up aufgefrischt und dann wieder raus.
Aber anstatt zurück zum Tisch zu gehen ging ich weiter nach hinten. Ich lief durch die Küche wo ich noch eine Mitarbeiter von früher sah. Mittendrin sah ich Frank.
„Rosy was machst du hier?" fragte Frank.
„Du kennst mich und meine Familie doch" lächelte ich.
„Ahhhh" zwinkerte er mir zu, „hier nimm das mit" gab er mir eine kleine Schale mit Oliven und Brot mit. Ich verdrehte lachend meine Augen.
„Grazie" nahm ich es dankend an.
Ich öffnete die schwere Metalltür und steckte ein dickes Metallrohr dazwischen.
Ich setzte mich auf die Bank hin und nahm mein Handy raus.
Ist alles okay Rosy?

Süß wie er sich Sorgen machte. Er war neben meiner Mutter der einzige der sich Sorgen machte.

Ja es ist alles gut danke

Kann ich dir was sagen?
Du bist die schönste Frau hier
Ernsthaft
Wie kann man so schön sein
Das sollte verboten sein

Wie konnte man so sein? In dem Moment schossen mir die Bilder von ihm und diesem Typen wieder in den Kopf. Ich muss ihn unbedingt nochmal auf alles ansprechen.
Ich stand auf, ging wieder zur Küche und zum Tisch zurück. Gerade war Frank da und servierte unser Essen. Das ich weg war hat so gut wie keiner mitbekommen also fing ich einfach an zu essen.
Das Essen lief sonst gut. Alle unterhielten sich, die Erwachsenen tranken natürlich noch was sie etwas anstrengend machte aber sonst war alles gut.

Nach dem Essen verabschiedeten wir uns alle und jeder ging seinen Weg. Meine Mum, mein dad und ich stiegen ins Auto und fuhren los.
„Das war doch ein schöner Abend oder?" fragte meine Mum.
„Super" murmelte ich so dass mich kaum einer hören konnte. 
„Wir sollten das öfters machen" sagte mein dad.
„Bitte nicht" sagte ich und verdrehte meine Augen.
„Wieso sagst du sowas Rosy? Magst du die Santos nicht?" fragte meine mum besorgt.
Alleine diese Frage machte mich wütend.
„Mum, den einzigen den ich aus dieser Familie mag ist Donny und das ist einfach nur traurig. Seine Frau geiert nur auf sein Geld und deren Sohn ist ein Arsch der Mädchen belästigt" wurde ich lauter.
„Rosy! Sprich nicht so!" mischte mein Vater sich ein.
„Es ist doch so! Dieser Typ hat mich sogar beim Essen, beim verdammten Essen angetoucht. So etwas gehört sich nicht und ich schwöre wird er es noch einmal schlage ich das nächste mal härter zu"
„Wehe Rosy! Du bist eine freches und verzogenes Mädchen geworden. Ich erkenne dich nicht wieder" schrie mein dad
„Nein bin ich nicht! Du bist einfach nur alt und griesgrämig geworden. Du solltest dich schäme dafür wie du mit deiner Tochter und manchmal deiner Frau umgehst. Machst du so weiter wirst du uns verlieren"
„Rosy!" mahnte meine Mum mich. Das Auto blieb abrupt stehen.
„Rosy entweder du entschuldigst dich oder du läufst nach Hause" schrie mein dad.
„JOHN" schrie auch meine Mutter aber mehr wagte sie sich auch nicht zu sagen. Wie immer...
„Fein" öffnete ich die Tür und knallte sie ganz fest zu.
Mein dad fuhr sofort los und ich konnte nicht anders als einfach in den Himmel zu schreien.
Ich werde das nicht mehr lange mitmachen.

Jack's POV

Rosy verließ mit ihrer Familie und den anderen den Tisch. Ohne zu mir zu schauen verließ sie das Restaurant.
„Gehen wir auch gleich?" fragte Jack in die Runde.
Alle stimmten mit ein und wir riefen den Kellner. Matthew kannte zufälligerweise den Besitzer und war mit dem Sohn seit dem Kindergarten befreundet. Ist ja klar. Sonst würden wir uns nie so einen Laden leisten können.
Am Parkplatz teilten wir uns auf. Die anderen fuhren mit dem Wagen und ich mit meinem Motorrad.
Die ganze Fahrt über musste ich an Rosy denken. Sie sah so wunderschön aus. Sie sieht eigentlich immer gut aus. Egal ob geschminkt oder nicht. Egal ob sie wie ein Obdachloser aussieht oder nicht. Dieses Mädchen... ich kann sie nicht vergessen.
Wie sie in diesem weißen Kleid aussah. Es ist so als ob ich sie vor meinen Augen sehen könnte.

The rich girl & the Street boy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt