✨25 - Dienstag✨

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Damians Sicht
Wie schön ihre Augen sind! Als sie vor mir stand und mich gemustert hat, bin ich fast in ihnen versunken. Von so nahem konnte ich sogar die Muster ihrer Iriden sehen. Auf meinem gesamten Heimweg hab ich nur ihre schüchternen Augen im Kopf. Helles Braun, wie das Laub im Herbst und wie der Schaum auf einem Cappuccino. Auch jetzt, als ich die Haustür aufschließe, denke ich an sie. »Ich bin zuhause!«, rufe ich, bekomme jedoch keine Antwort. Richtig, meine Dads wollten Ja heute ausgehen. Normalerweise schmeiße ich bei solchen Gelegenheiten immer kleine Partys, doch heute fehlt mir irgendwie die Lust dazu.

Als ich die Treppen zu meinem Zimmer hinaufsteige, vibriert mein Handy in der Hosentasche. Ich sehe nach, es ist eine Nachricht von meinem Kumpel Corby. Ich muss lachen, als ich lese, was er geschrieben hat. Er lädt mich zu einer Party am Wochenende ein, welch ein Zufall, da ich doch gerade eben noch an Partys gedacht habe. Natürlich will er mich dabeihaben, ich bin der totale Partyhengst, er lernt noch immer von mir. Wahrscheinlich will er sie wieder gemeinsam mit mir planen. Ich schreibe ihm sofort zurück und stecke mein Handy wieder ein. Für den Rest dieses Tages werde ich das seit heute morgen geplante Date mit meiner XBox genießen!

Judys Sicht
In mir herrscht das reinste Gefühlschaos. Ich bin furchtbar traurig darüber, dass sich meine Freundinnen als gemeine Ziegen rausgestellt haben. Und gleichzeitig bekomme ich seltsame Bauchschmerzen, wenn ich an vorhin denke, als ich Damian mit den Kissen beworfen habe. Was ist das nur für ein seltsames Gefühl? Außerdem weiß ich nicht, ob ich jemals wieder im Badehaus duschen kann, ohne Paranoia zu haben. Wie soll ich das nur hinbekommen? Ohje ohje... Ich krieg noch die Krise! Plötzlich klopft es an meiner Tür. Verwirrt, wer das denn jetzt noch sein kann, tapse ich zur Tür. Ich halte inne. Was, wenn das Marilyn ist? Ich will sie nicht sehen. Ich sollte besser nicht aufmachen. Ich will mich schon wieder aufs Bett setzen, da klopft es erneut. Seufzend öffne ich also doch. Überrascht stelle ich fest, dass es nicht Marilyn ist, sondern ein Junge!

»Äh... Ja?«, frage ich verwundert. Ich hab ihn schon ein paar mal in der Bibliothek gesehen, er wohnt auf jeden Fall auch hier. »Ent... Entschuldigung falls ich dich störe...«, ich musterte den stammelnden Teenager. Er ist nicht viel größer als ich, hat glattes, braunes Haar und schüchterne Augen. Sein Gesicht ist rundlich, genau wie sein Körperbau. Er hat vielleicht ein paar Kilo mehr auf den Rippen als der ein oder andere, jedoch würde ich ihn nicht unbedingt als dick bezeichnen. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit einem Creeper drauf. Diese grünen Teile kenn ich, die sind von Minecraft. Er scheint ungefähr so alt zu sein wie ich selbst, wenn nicht sogar etwas älter. »Ich bin Jasper. Ich weiß, dass du neu hier bist und... naja... ich hab mich bisher noch nicht getraut dich anzusprechen.«, er wird etwas rot im Gesicht.

Überrascht vergesse ich fast, dass ich gerade eben noch traurig war. »Ähm... also... Magst du vielleicht Kekse? Ich hab gestern welche gebacken...«, er hält mir einen Plastikbeutel voller selbstgemachter Schokokekse hin. »Oh, ja, ich liebe Kekse! Dankeschön.«, ich greife lächelnd zu. Als ich mir zwei genommen habe, lächelt er auch. »Ähm, ja. Mehr wollte ich gar nicht, tschüss!«, er läuft davon. Seltsam, aber irgendwie witzig. Schulterzuckend schließe ich wieder die Tür. Jasper... ob er wohl auf meine Schule geht? Ich weiß es nicht. Er ist nicht gerade jemand, der groß auffällt. Vielleicht achte ich morgen mal besser drauf. Ich esse die Kekse und bin erstaunt, wie verdammt gut sie schmecken! Ich sollte auf jeden Fall noch mal nach Jasper Ausschau halten, seine Kekse sind fantastisch!

Hate Trans, Love TranceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt