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Mit einem raschen Gedanken verschloss ich die Helix-Kugel und lies sie in meiner Jackentasche verschwinden während ich langsam und vorsichtig die Trinix auf den Boden legte.
Ihre Augen starrten weiterhin blicklos ins Nichts und Teile der Keyax hatten schwarze Streifen auf ihrer Haut zurückgelassen.
Ihre Brust hob und senkte sich nur unregelmäßig doch sie war noch am leben.

Ich dirigierte die Energiestränge die ich genutzt hatte um die Keyax aus ihrem System zu lösen dieses nun zu stabilisieren und Stück für Stück zu reparieren.
Sie hatte schwere Schäden davongetragen und würde, wenn sie jemals wieder zu Bewusstsein kommen sollte, nicht mehr die Selbe sein.
Durch die Verknüpfung mit ihren Fähigkeiten, sowohl Wind zu erzeugen als auch zu kontrollieren, und deren stetiger Nutzung hatte ihr Körper einem Druck standhalten müssen für den er nicht ausgelegt worden war.
Besonders ihr Gehirn hatte es schwer getroffen.
Ich reparierte beschädigtes Gewebe und reaktivierte stillgelegte Nervenbahnen. Die Zeit schien still zu stehen doch als ich mich langsam aus meiner Trance zu lösen begann war ich nicht mehr allein im Raum und das Team stand bereits bereit um die Trinix zu übernehmen welche nun um einiges gleichmäßiger atmete.

Diesmal war der Übergang um einiges schlimmer als ich mich von ihr löste. Nicht nur war ein Großteil meiner Energie in ihrer Heilung aufgegangen sondern auch die abrupte Rückkehr in die Realität war um einiges anstrengender als zuvor.
Ich schloss für einen Moment die Augen um die auf einmal auf mich einströmenden Eindrücke besser zu filtern und gleichzeitig die in mir aufsteigende Übelkeit zurückzuhalten.
Sinan nahm die Kugel mit der Keyax entgegen und gab sie zur sicheren Verwahrung weiter.
Der Verlust der Helix-Kugel war durchaus zu bedauern doch ich hatte glücklicherweise noch eine Handvoll weitere.

Nachdem mit der Trinix alles geregelt war kümmerte ich mich um die infizierten Mitglieder des Einsatzteams.
Bei ihnen war die Infektion noch nicht so weit vorgedrungen und der Energieaufwand war aufgrund dessen um einiges geringer.
Nichtsdestotrotz war ich froh als ich auf dem Rückweg zu Zyren war.
Dann und wann tanzten schwarze Punkte vor meinen Augen und ein dumpfes Pochen in meinem Kopf kündigte sich nähernde Kopfschmerzen an. Ich war heute anscheinend etwas zu weit gegangen, aber es war nötig gewesen.

Nachdem ich ausgestiegen war nahm ich zunächst die Maske ab und verstauchte sie dann in meiner Tasche.
Ich hatte kaum die Gelegenheit durch die Tür zu treten als Simon schon auf mich zustürmte.
Stimmt, er hatte versucht mich zu erreichen...
„Da bist du ja. Malcolm hat es geschafft einen der Computer außer Gefecht zu setzen.
Jason ist kurz vor einem Nervenzusammenbruch weil ihr heut noch die Aufnahmen fertig kriegen wolltet.", begann er sofort los zu plappern. Es war ihm nicht anzumerken das er vermutlich weniger als drei Stunden geschlafen hatte.
Nicky schlief hingegen vermutlich noch tief und fest. Er würde erst am Nachmittag wieder ansprechbar sein müssen.
Die Energie des Jungen war unübertroffen genau so wie sein Hang zur Übertreibung.
Ich war sicher, dass es Jasons Nervenkostüm recht gut ging. Ich hatte ihn unter anderem aufgrund seiner steten Gelassenheit als meinen Nachfolger ausgewählt.
Ich begleitete Simon in den Aufnahmeraum in welchem Malcolm, unser Aufnahmeleiter und trotz seiner beeindruckenden Statur und Größe meist lammfromm, tief gebeugt über einem seiner Geräte stand, Jason dicht nehmen ihm.

„Wo liegt das Problem?", fragte ich.
Beide drehten sich um und grüßten mich.
„Ich glaube einer der Trasmintoren ist hinüber. Myke hat erst in ein paar Stunden Zeit.
Wir müssen die Aufnahmen wohl auf morgen verschieben.", erklärte Malcolm resigniert.
„Lass mich mal einen Blick drauf werfen. Macht die Verkleidung noch mal ab.", beschied ich ihnen und kämpfte gegen die immer stärker werdenden Kopfschmerzen an.
Es dauerte nicht lange bis ich das Problem fand und mit ein paar wenigen Handgriffen zwar nicht ganz behob, jedoch zumindest die Funktionstüchtigkeit des Gerätes wiederherstellte.
„Versuch es mal.", wies ich Malcolm an and trat einen Schritt zurück.
Ein kaum hörbares Summen erklang und Malcolm strahlte.
„Wir können weiter machen.", stellte er erleichtert fest. „Danke Raven!"
„Jason, sag Myke Bescheid das er sich der Sache heute Abend mal annehmen soll.", wandte ich mich noch an Jason und lies sie dann weiter arbeiten.
Auf dem Weg nach oben musste ich einige Male kurz innehalten. Der heutige Ausflug hatte mich doch um einiges mehr mitgenommen als gedacht.
Als ich endlich durch meine Tür war schloss ich für einige Sekunden meine Augen und lehnte mich leicht an die Wand.

Für immer ab jetztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt