Kapitel 1

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Die Sonne schien über Californias Landschaft und zwang das Pueblo Los Angeles, aus ihren Häusern zu kommen um Wasser am Brunnen zu holen.
Sargente Mendoza saß, von der Hitze völlig eingenommen, vor dem Haus des Alcaldes und versuchte die Augen offen  zu halten.
Plötzlich klatschte ihm jemand von hinten eine Hand auf seine Schulter. Erschräckt sprang er auf und fuhr benommen umher, da stand Diego vor ihm. "Mendoza, bleibt ruhig."
"Ach, Don Diego, ihr seit es nur. Diese Hitze lässt mich und meine Männer in der Kaserne völlig den Verstand verlieren." Beruhigt setzte sich Mendozza wieder auf seinen Stuhl.
"Dann kommt doch mit zum Brunnen und genehmigt Euch eine Erfrischung", schlug Diego vor.
"Nur zu gerne Diego, aber ich habe Anweisungen, den Platz nicht zu verlassen, solange der Alcalde die Steuereinnahmen zählt."
Genervt rollte Diego mit den Augen. Wie gerne würde er sich wünschen, jetzt als Zorro, dem Alcalde die Steuern um die Ohren zu hauen und das Geld den armen Bauern zurück zu geben, doch als Diego de la Vega hatte er nun einmal die Form zu wahren.  Er nickte daher kurz und wandte sich wieder seiner eigentlichen Beschäftigung zu.

Alejandro und Felipe saßen in Viktorias Taverne und tranken ein Glas kühles Wasser nach dem anderen. Als Diego dazu stieß geriet er beinahe ins stolpern, schaffte es aber noch, sich am Tresen neben Felippe abzustützen.
Alle Tische waren besetzt, selbst auf den Treppen und an den Türen standen Menschen, denen Viktoria eine kühle Erfrischung schenkte, da sie die Bewohner genug kannte um zu wissen, dass sie nie genug Geld haben werden um sich eine warme Mahlzeit zu gönnen. Diego schätzte Viktoria sehr, insgeheim liebte er sie, doch Viktoria hatte ihr Herz bereits an jemanden verschenkt, was es Diego unmöglich machen würde sie jemals zu bekommen - Zorro. Zwischen Viktoria und Zorro existierte ein Band der Hoffnung und der ewigen Liebe.
"Bewohner von Los Angeles", dröhnte es plötzlich im Raum. Mendoza stand am Eingang und verlass ein Dokument mit dem herabhängenden roten Siegel des Alcaldes. "Auf Befehl des Alcaldes, Louis Ramon, werden die Einnahmen der Steuer um 3 Pesos pro Person erhöht. Jene die sich weigern zu bezahlen, werden unter Arrest gestellt, bis ihre Schuld beglichen wurde."
Wütenden Geschrei drang durch die Taverne. Die Bauern zahlten bereits 5 Pesos im Monat für ihre Ernte und erneute 300 Pesos für ihr Land. Jetzt das ganze zu erhöhen schien für niemanden machbar zu sein. Alejandro und Diego mussten dem unbedingt ein Ende setzten, doch Viktoria war schneller. Noch bevor Diego sie zurück halten konnte lief sie auf Mendoza zu. "Wenn der Alcalde dieses Gesetz zu gelten macht, dann wird er schon bald keine Einnahmen mehr bekommen."
"Aber Seniorita, es ist bereits gültig. Ich bin nur der Überbringer der Nachricht."
"Und Ihr seit des Alcaldes rechte Hand. Er selbst zahlt Euch nur 2 Pesos in der Woche und verbringt die Nächte mit Euren Soldaten in der Kaserne auf einem harten Gestell."
Mendoza rollte das Pergament zusammen. Mehr als eine Entschuldigung konnte er nicht sagen und verließ die Taverne.
"Wir müssen es beenden Diego", flüsterte Alejandro seinem Sohn zu.
"Was wollt Ihr tun Vater. Niemand kann gegen den Alcalde vordringen."
"Niemand in näherer Umgebung, aber in Mexico. Dort ist das Gesetz auf unserer Seite. Ich werde noch heute los reiten um Bericht zu erstatten. Heute Abend geht noch ein Schiff. Es wird Zeit, dass das Gericht von diesem Alcalde erfährt."
Diego war nicht wohl dabei, seinen Vater alleine nach Mexico zu schicken, doch er wusste auch, dass er ihn nicht davon abhalten würde.

Noch am selben Tag verabschiedete sich Alejandro von Felipe und Diego, dann stieg er auf sein Pferd und ritt von der Hazienda der de la Vegas fort.
Der Abend kam schnell und der Mond stieg schnell empor. Diego lass in seiner Ecke gerade das letzte Kapitel eines Romans, da stürmte Felipe zu ihm und berichtete Diego in Zeichensprache, was passiert ist.

 Diego lass in seiner Ecke gerade das letzte Kapitel eines Romans, da stürmte Felipe zu ihm und berichtete Diego in Zeichensprache, was passiert ist

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"Die Taverne ist überfallen worden", übersetzte Diego. Felipe formte mit seinen Händen ein Z. Diego legte sein Buch schnell zur Seite und trat mit dem Jungen vor den großen Kamin. Felipe drückte auf eine lockere Stelle und öffnete so eine Seite der Kaminwand. In der begann ein Geheimgang der zu Zorros Höhle führte, Diegos Versteck.
"Ich befürchte fast, das dieser Überfall mit der Steuererhöhung von heute Morgen zu tun hat. Der Alcalde löst im Pueblo Panik hervor und die Menschen fangen an sich selbst zu bestehlen."
Felippe erklärte Diego, er wolle lieber nach oben gehen und Wache halten, bevor man auch sie bestehlen würde.
"Nein Felippe. Ich möchte bitte, daß du hier unten bleibst. Niemand außer uns beiden weiß von dem Geheimgang, also bist du hier in Sicherheit", stoppte ihn Diego. Felippe ließ ihn jedoch wissen, dass er tapfer und mutig ist und das er von Zorro viel über das Fechten gelernt hat.
"Ich weiß Felippe, doch auch Zorro verbirgt hinter seiner Maske eine Maske, erklärte ihm Diego. Der Junge wollte wissen was es war.
"Zorro mag all die Bewohner des Pueblos vor dem Alcalde beschützen, doch auch ein Rächer bekommt Angst vor der Bedrohung die auf ihn wartet."
Diego, als Zorro in schwarz gekleidet mit Umhang und Hut auf dem Kopf, stieg auf Tornados Rücken und öffnete einen weiteren Geheimgang, der direkt ins Freie führte.
Felippe versprach, in Zorros Höhle auf seinen Herrn zu warten, was Zorro sehr beruhigte und er mit Tornado hinaus in die Nacht ritt.

Die Taverne wurde wirklich überfallen und es befand sich ein Bandit darin. Viktoria und zwei ihrer letzten Gäste lagen gefesselt und geknebelt auf dem Boden und mussten mit ansehen wie der Bandit die Tageseinnahmen aus der Kasse stahl.
"Zu so später Stunde noch hier Senior", hörte der Bandit eine Stimme über seinem Kopf. Zorro stand auf dem hölzernen Kronleuchter und sprang von dort auf den Banditen hinunter.
"Lasst mich los ihr Ungeheuer", schrie der Mann. Zorro riss ihm das Tuch vom Mund und sah schockiert auf den nun enthüllten Mann. Selbst Viktoria erkannte ihn sofort. "Ramon Martineźe?"
Zorro half ihm auf, hielt ihn jedoch fest im Zaum. Ramon bekannte sich schuldig. "Vergebt mir bitte Seniorita Escalante, ich ... ich konnte nicht anders." Zorro hörte von draußen die Wachen herbei laufen, daher ließ er Ramon los und eilte mit Viktoria in die hinteren Räume.
"Ramon Martineźe war ein alter Freund meiner Familie und der Delavegas. Wenn Diego wüsste was er getan hat, dann wäre er ... er wäre genauso sprachlos wie ich. Zorro, Ramon ist ein ehrlicher Mann und ein einfacher Farmer. Er hat in seinem Leben noch nie gestohlen, das versichere ich euch."
"Ich glaube Euch Seniorita. Dieser Ramon wirkte sehr unruhig. Vielleicht wurde er von jemandem gezwungen zu stehlen." Doch Zorro konnte keine Erklärung finden für Ramons Verhalten. Seit zwei Jahren hatte Diego seinen alten Freund nicht mehr gesehen und jetzt nach all der Zeit ...
"Ich werde Don Diego Delavega von dem überraschenden Wiedersehen berichten", versprach er Viktoria und gab ihr zum Abschied einen Handkuss. Dann kletterte er aus dem Fenster und ritt mit Tornado davon.

 Dann kletterte er aus dem Fenster und ritt mit Tornado davon

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Zorro der schwarze Rächer ¹⁹⁹⁰ - Der schwarze EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt