Kapitel 7

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Für die Tat des Alcaldes gab es keine Vergebung. Leider hatte er in einem Schreiben an den obersten Gerichtshof verkündet, dass er aus Notwehr gehandelt habe um dem Banditen Ramon seiner gerechten Strafe zuzuführen. Dies wurde nach drei Tagen in einem Schreiben durch den Richter bewilligt und der Alcalde konnte seiner alltäglichen Arbeit als Sklaventreiber wieder nachkommen.
Am selben Tag fand draußen unter einer großen Eiche die Beerdigung von Ramon statt. Diego und Viktoria hatten beschlossen in außerhalb des Pueblos zu begraben, da für Ramon das Pueblo wie ein zweites Gefängnis war in dem er zu lange gefangen gehalten wurde.
Maria erschien in Begleitung des Padre. Sie hatte wieder Farbe im Gesicht und konnte schwindelfrei ihre Schritte wagen. Ihrem Vater zu Ehren legte sie ihm eine rosa Orchidee auf seinen Sarg. "Diese Blume hat er meiner Mutter geschenkt. Sie hat es mir erzählt." Diego legte seine Hand auf ihre Schulter. "Ich kannte deinen Vater damals sehr gut. Wir waren die besten Freunde. Maria, genauso wie deine Eltern, werden ich und Viktoria dich nicht alleine lassen. Wir helfen dir."
"Aber ich will nur meinen Vater haben, oder meine Mutter. Ich will sie wieder zurück", weinte sie in Diegos Armen. Vor allem wollte Maria alleine sein. Die Kirche war nicht weit von der Eiche entfernt, so hatte der Padre immer ein Auge auf Maria.

"Wir müssen doch etwas für Sie tun. Padre, es wird nicht leicht werden ohne Ihre Eltern."
"Don Diego, Maria ist stärker als ihr denkt. Ich habe gesehen wie krank sie war als Zorro sie in meine Obhut gab. Sie rief im Schlaf immer wieder nach ihrem Vater. Nicht die Medizin hat sie geheilt, sondern der Wille, ihrem Vater gegenüber zu stehen, als gesunder Mensch. Mehr wollte sie nicht."
Da traten in Diego plötzlich Zweifel auf. Er eilte schnellstens zurück zur Hazienda um noch einen letzten Weg zu finden mit Maria zu sprechen.

Maria lag mit dem Kopf auf dem Grabstein ihres Vaters und sang ein Lied für ihn. " ... und bist immer für mich da ... mein kleiner Schatz ... auch ich bin für dich da ..."
"Ein sehr schönes Lied." Zorro stand hinter ihr. Maria kroch an den Baumstamm der Eiche vor ihm zurück. Zorro trat nicht näher.
"Ich bin nur hier um mit dir zu reden Maria. Ich will dir nichts böses. Das wollte ich nie."
"Aber ich kenne sie trotzdem nicht. Woher weiß ich dann, dass ich ihnen vertrauen kann?"
Zorro trat langsam einen Schritt auf sie zu und kniete im Abstand von 2 Metern hinunter zu dem Mädchen. "Dein Vater schenkte mir sein Vertrauen. Er sagte mir, dass du das Kind wärst, das ihren Weg noch vor sich hat. Nichts anderes wollen Don Diego und Seniorita Viktoria für Dich."
"Aber ich will keine neuen Eltern. Ich will sie nicht vergessen."
"Davor hast Du also Angst?"
Maria nickte bedrückt. Sie verschränkte die Arme über ihre Beine und legte weinend ihrem Kopf auf die Stütze. Zorro trat nun nah genug an sie heran. Er hielt ihre kleinen Hände und hob leicht ihren Kopf nach oben.

"Niemand wird deine Eltern je ersetzen können. Du wirst sie auch nach vielen Jahren nicht mehr vergessen können. Sie sind immer bei Dir Maria. Du trägst sie in deinem Herzen immer bei Dir. Doch für deinen weiteren Weg brauchst du Unterstützung. Es wird Momente geben da wirst du jemanden zum Reden brauchen. Vielleicht jemanden wie Seniorita Escalante. Du benötigst Schutz und Sicherheit und weiterhin deinen Glauben. All das kann dir unsere Kirche bieten. Don Diego könnte dich unterrichten  und ich ... ich werde auf dich aufpassen, wenn du je wieder in Schwierigkeiten geraten solltest."
"Also bist du ... so etwas wie mein Schutzengel?"
Zorro lachte. "Ja, genau so etwas in der Art. Genauso auch sind deine Eltern immer bei Dir.

Und gerade in diesem Moment höre ich, dass dein Magen aufgeregt nach etwas zu Essen ruft. Wenn Du willst bringe ich Dich in die Taverne. Ich bin mir sicher, dass Seniorita Viktoria noch warme Suppe über dem Feuer wärmt."

Zorro ging mit Maria zur Taverne. Auf dem Weg dorthin fiel Maria noch eine wichtige Sache ein. "Was ist mit dem Alcalde? Ich habe Angst, dass er mich, wie auch meinen Vater, einsperrt."
"Dazu wird es nicht kommen überlass den Alcalde mir."

Während Maria in Vikorias Küche noch einen letzten Bohneneintopf mit Kartoffeln bekam, brach Zorro zur gleichen Zeit bei dem Alcalde ein und überraschte ihn gerade dabei, wie er seine letzten Steuereinnahmen im Safe zurücklegen wollte.
"Buenos Nojes Alcalde. Wie mir scheint werden wir uns noch häufiger sehen. Solange ihr die Menschen um ihr Geld bringt werde ich dafür sorgen, dass sie es zehnfach von euch zurück bezahlt bekommen."
"Wie könnt ihr es wagen mir zu drohen."
"Das war keine Drohung Alcalde. Ein aufrichtiges Versprechen. Ihr werdet die Tochter von Ramon Martineźe in der Kapelle lassen und das steuerfrei. Sollte ich auch nur mitbekommen, dass ihr sie quält, foltert, oder irgendwie auch nur schlecht behandelt, dann werde ich alle möglichen Wege einleiten um euch aus dem Pueblo zu vertreiben."
"Ihr werdet irgendwann einen Fehler machen bei euren Heldentaten. Ich werde euch genau beobachten Zorro und wenn ich euch in die Finger bekomme, dann werde ich euch erschießen. So wie ich Martineźe erschossen habe."
"Hierfür habt ihr euch zu verantworten. All die Jahre seit ihr in dem Glauben, ich seie euer schlimmster Feind. Doch in Wahrheit Alcalde, habt ihr euch heute einen echten Feind gemacht. Für den Tod von Ramon Martineźe werdet ihr keine Vergebung erhalten. Weder von Martineźe' Tochter, noch von mir. Euer einziger Richter wird Gott alleine sein. Er wird euch genug dafür bestrafen was ihr einem kleinen Mädchen angetan habt, das nun als Waisenkind enden musste. Gott wird euer einzig wahrer Richter sein und ich .... ich werde solange ihr lebt, dafür sorgen, daß ihr euch vor jeder noch so kleinen Sünde zi verantworten habt." Zorro schlug auf den Alcalde ein und entwaffnete ihn. Da stürmte Mendoza herein. Schnell schloss Zorro die Türe und schnappte sich Mendoza.
"Zorro bitte nicht schon wieder eine Verfolgungsjagd. Mein armes altes Herz macht das nicht mehr lange mit."
"Nur einen letzten Gefallen Sargente. Dafür wird der Alcalde auch nicht erfahren, dass ihr mir geholfen habt."
"Also gut, aber versprecht es mir."
"Sargente. Im Gegensatz zum Alcalde hält Zorro immer sein Wort."
"Also meinetwegen. Was wollt ihr das ich für euch tue?"

Die Nacht dämmerte. Maria lag noch nachdenklich wach und sah von ihrem offenen Fenster auf den Vollmond.
"Gute Nacht Mutter, gute Nacht Vater."
Da tauchte Zorro aus einer dunklen Ecke hervor.
"Zorro. Was sucht ihr hier?"
"Ich wollte nur wissen wie es dir geht."
"Ich fühle mich erschöpft. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich Angst habe vor dem was auf mich zu kommt. Meine Zukunft zu planen wird nicht einfach."
"Dafür hast du jetzt Freunde die dir helfen. Nimm die Hilfe an Maria, wenn sie dir angeboten wird. Tue einen Schritt nach dem anderen. Was die Zukunft dir bringt ist ungewiss. Aber wir haben ein Recht darauf unsere Wünsche war werden zu lassen."
"Und der Alcalde? Wenn er die Wünsche nicht gut heißen wird."
Zorro lächelte sie an. "Komm mit, ich zeige dir etwas." Hand in Hand führte Zorro Maria durch die dunkle Kapelle hinaus auf den Marktplatz. Dort entstand auf einmal lautes Gelächter durch die Bürger und ein wütender Alcalde mitendrinnen der vergebens nach Mendoza schrie. Er hing am Marktplatz an einer Holzklammer mit Koof und Händen, konnte nur in einem kleinen Kreis laufen. Der Anblick wie er da herum tänzelte gefiel Maria. Es zauberte ein ersehntes Lächeln auf ihr Gesicht.
"Danke Zorro. Danke das du für uns alle da bist."
"Gern geschehen."
Die beiden traten wieder in die Kirche zurück und gleichzeitig suchte Mendoza den angeblich verlorenen Schlüssel für die Holzklammer. Das Geschrei von dem Alcalde machte es nicht besser.
"MENDOZA, WENN IHR MICH NICHT SOFORT AUS DIESER FESSEL BEFREIT WERDE ICH EUCH ERSCHIEßEN!"
"Si Alcalde, aber ich kann den Schlüssel nicht finden. Es ist einfach zu dunkel."
"ICH WERDE HIER NICHT DIE GANZE NACHT HÄNGEN. UNTERNEHMT ETWAS ABER SCHNELL.!"

"Zu Befehl Alcalde

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"Zu Befehl Alcalde." Mendoza eilte in die Taverne und kam mit einer Axt wieder heraus, doch wie sollte er im Dunkeln das Schloss treffen. Es blieb ihnen beiden nichts anderes übrig als die Nacht im Freien zu verbringen, bis Mendoza im Sonnenlicht sieht, dass der Schlüssel für die Holzklammer, übersichtlich auf dem Schreibtisch von Alcalde lag. Markiert mit einem großen Z, das in das Holz geritzt wurde.

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