13. Kapitel - Schwimmen?

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Es war Dienstag Abend. Ich war mit Andre allein in der Wohnung, die anderen kamen erst am Freitag wieder. Das fand ich nicht schlecht, Andre war der beste! Er war wie ein großer Bruder. Morgen hatte ich einen langen Schultag und auch noch zwei Stunden Sport! Ich hasste es. In der Sporthalle roch alles nach Schweiß und über all Schmutz...
Ich ging zu Andre und wir kamen ins Gespräch. "Na Emma, was hassten morgen?" "Ich? Seid wann interessiert dich die Schule?!" "Darf ich nicht mal fragen?" Wir müssten lachen. "Na gut... Morgen habe ich acht Stunden und davon zwei Sport." Ich ließ mich aufs Bett fallen, bei dem Gedanken. "Oh du arme..." Andre schaute mich mit einem schiefen Grinsen an. Ich schaute verwirrt zurück. Dann fragte er: "Wollen wir schwimmen gehen?" "Was?! Wie? Jetzt?" "Joah. Warum nicht..." Ich musste lachen. Ich ging aus dem Zimmer, er mich verwirrt an. "Was guckst du? Ich dachte wir wollen schwimmen gehen... Pack deine Sachen." Er fing an zu grinsen und versuchte mich zu durch schauen. "Du überrascht mich immer wieder..." Ich lächelte ihn zur Antwort frech an. Wir packten unsere Sachen und standen vor der Tür: "Wohin gehen wir? Die Schwimmbäder haben alle geschlossen?" "Wer sagt denn, dass wir ins Schwimmbad gehen?" Jetzt versuchte ich ihn zu durchschauen... Doch er ging einfach nur zum Auto. Ich folgte ihm und setzte mich auf den Beifahrersitz. Wir fuhren eine Weile, so langsam ging die Sonne unter und die Finsternis verbreitete sich. Andre fuhr Straßen ab, die nicht mal beleuchtet waren. Ich wusste nicht wo wir waren und es war dunkel, nur der die Scheinwerfer erhellen den Weg. Langsam wurde ich nervös: "Andre, du bist dir sicher, wo du lang fährst?" Er sah zu mir, mit einem schiefen Grinsen. Ich ließ mich überraschen...

Wir hielten an und ich stieg aus. Als Andre die Scheinwerfer aus machte merkte ich erst den Mond. Er strahlte hell, es sah wunderschön aus. Wir waren auf einem Feldweg, der mit Büschen und Bäumen umrandet war. Ich und Andre holten unsere Sachen und liefen den Weg entlang. Als wir ein bisschen gelaufen sind kam eine Baustelle. "Na toll! Da ist ne Baustelle! Und jetzt?", fragte ich ihn etwas angespannt. Er winkte nur ab und lief zu den Gittern: "Keine Sorge, die ist schon ewig da... Da baut keiner mehr."
Ich war etwas irritiert. Andre schmiss seine Tasche über den Zaun und kletterte anschließend darüber. Ich setzte mir meinen Rucksack ganz auf und kletterte auch darüber. Jetzt war ich gespannt, hier war ich wirklich noch nie... Wir liefen über die Baustelle, dann kamen Bäume, dann eine Wiese. Sie war riesig und etwas weiter weg ein See. Er sah im Mondlicht wunderschön aus. Ich staunte nicht schlecht und Andre grinste. Wir liefen zum See. Er war überraschend klar. Ich legte die Tasche auf die Wiese und begann auszupacken. Ich holte ein Handtuch hervor und zog mich aus, den Bikini hatte ich unter meinen normalen Sachen schon angezogen gehabt. Er hatte seine Badehose auch schon drunter. Er lief zu Rand des Sees und rief: "Kleines Wettschwimmen gefällig." Ich grinste nur schräg und sagte: "Wenn du verlieren willst..." Ich ging zu Andre und rief: "Na dann... LOS!" Wir sprangen ins Wasser, es war noch etwas kühl, aber das kümmerte mich nicht. Ich hatte ein Wettbewerb zu gewinnen. Wir schwammen zum gegenüber liegenden Strand und wieder zurück. Er gewann leider. "Wer ist nun der Loser?" Er grinste und versuchte sehr zu provozieren. "Ansichtssache...", antwortete ich und grinste zurück. Ich murmelte mich neben Andre in mein Handtuch. Ich zitterte etwas. Er schaute zu mir und flüsterte: "Du bist aber auch gut geschwommen." "Danke, aber das Trostplätzchen brauche ich nicht." Entgegnete ich provozieren und kramte in meiner Tasche nach Drinken.
Ich wendete mich zu Andre: "So viel Spaß hatte ich noch nie." Wir lachten. "Woher kennst du den Platz?" "Hat mir mal ne Ex gezeigt." Langsam wurde mir zu kalt, ich trocknete mich ab und zog über mein hoch nassen Bikini eine lange Hose und ein großes T-Shirt, welche ich extra mitgenommen hatte. Dann kramte ich Chengs Kamera aus der Tasche. "Was ist das? Was machst du?", fragte Andre. "Ich zeigte die Kamera und antwortete: "Von Cheng die Kamera, durfte sie mir ausleihen." "Okay und was willst du damit?" Fotografieren..."
"Sei wann fotografierst du?!" Schon seit längerem, kam aber letzte Zeit nicht dazu." "Okay. Cool." Ich stand auf und schoß ein paar Bilder, irgendwann hatte ich genug davon und ging wieder zu Andre, der am Handy war. "Na?", fragte ich und legte mich zu ihm. "Na.", flüsterte er und legte sein Handy weg. "Sag mal, wie issn das bei dir eigentlich mit Beziehungen und so? In Videos kommst du so als Player rüber, stimmt das?" Er schaute mich belustigt an und fragte: "Wieso?" "Keine Ahnung, schießt mir gerade so durch den Kopf. Du bist ja theoretisch mein Bruder und da möchte ich dich etwas besser kennenlernen." "Ach du... Ich weiß nicht. Ich glaube die Fans wollen nur mit mir ausgehen, weil ich berühmt bin. Klar, ich hatte schon viele Frauen, aber ich wurde euch oft abgewiesen. Als Player würde ich mich nicht bezeichnen." "Hätte ich auch nicht", sagte ich und Andre hob seine Augenbraun. "Ach ja? Wie würdest du mich denn bezeichnen?" "Als Player nicht. Aber du weißt, dass du gut aussiehst und nutzt das auch. Ich glaube du wirst ein Familienmensch. Du magst es ungebunden zu sein, aber wenn die Richtige kommt, sagst du auch nicht nein." Er musterte mich und schaute dann zum Himmel. "Wie sieht es eigentlich bei dir aus? Hattest du schon einen Freund?" Ich schaute ihn erstaunt an: "Ich? Ne!" "Warum denn nicht? Ist der Gedanke so abwegig?" "Keine Ahnung. In meiner Klasse gibt es bessere Mädchen und bisher hat mir auch noch kein Junge gefallen..." "Wieso, du siehst gut aus, hast einen spitzen Body. Manche würden dich beneiden. Wir können doch zusammen dir was schönes Kaufen? Paar new Klamotten." "Was?! Das sagst DU? Das hätte ich nicht erwartet. Du, als Junge? Außerdem hasse ich Shoppen gehen." "Das hört man aber auch nicht von jedem Mädchen. Ich mag zwar auch nicht besonders einkaufen, aber für dich..." "Schleimer", schnitt ich den Satz ab.
Ich gähnte: "Wie spät?" "2.00 Uhr." "Was! Oh Mist! Ich muss morgen in die Schule..." Andre schaute nur gelassen zu mit: "Dann geh halt morgen nicht." "Ha ha. Witzig. Die bringen nich dort um, wenn ich nicht komme." "Dann schreib ich dir halt ne Entschuldigung. Kein Problem..." "Echt? Danke! Das wäre super!"
Wir packten ein und gingen über die Baustelle, als wir über den Zaun, zum Auto gelaufen waren, stiegen wir ein. Andre fuhr uns nach Hause. Morgen konnte ich ausschlafen!

Meine etwas anderen ElternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt