4 Süße Verführung

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Wieder zuhause sprang Stiles als erstes unter die Dusche und schlüpfte danach in seine bequemste Trainingshose und ein frisches T-Shirt.

Eigentlich wäre es nun höchste Zeit gewesen, sich von der heutigen Plackerei gründlich zu erholen, doch leider ließ es ihm keine Ruhe, dass er einmal mehr keine rechte Idee hatte, was er morgen für Derek kochen könnte. Klar war lediglich, dass er selbstverständlich wieder hingehen würde, denn immerhin hatte er ja nun erstmals eine echte Einladung hierzu erhalten. Derek hatte ihn ja sogar regelrecht angefleht wiederzukommen.

Richtig glauben konnte Stiles das immer noch nicht.

Und es löste irgendetwas in ihm aus. Er konnte dieses Gefühl nicht wirklich benennen, er wusste nur, dass es sich verdammt gut anfühlte.

In etwa so als hätte man das Vertrauen eines scheuen Wildtieres gewonnen.

Derek würde ihm für dieses Vergleich vermutlich die Kehle herausreißen - mit seinen Zähnen! Weshalb Stiles etwas Derartiges selbstverständlich niemals laut aussprechen würde. Er wünschte sich lediglich, dass dieses Gefühl anhalten sollte.

Und das führte ihn zurück zu seinem Problem: Was sollte er kochen? Es musste das Richtige sein, etwas Großartiges, womit er sicherstellte, dass er es nicht gleich wieder versaute.

Um besser nachdenken zu können stapfte er in die Küche, dorthin wo er die „Reeses" vor seinem vernaschten Dad versteckt hielt, nämlich hinter dem Müsli, den getrockneten Linsen und dem Vollkornreis. Hinter all diesem gesunden Zeug konnte Stiles sicher sein, dass sein Schatz sicher war, denn so etwas würde sein Vater niemals anrühren, solange man ihn nicht nachdrücklich dazu nötigte, was sein Sohn jedoch des öfteren aus Angst um die Gesundheit des Sheriffs tat.

Stiles goss sich noch ein großes Glas eiskalte Milch ein und verschwand mit seiner Beute wieder in seinem Zimmer, wo er es sich bequem machte, um ein paar der verbrannten Kalorien nachzutanken. Und während sich der beruhigende, seligmachende Zuckerrausch in seinem gesamten Körper ausbreitete, wurde es Stiles mit einem Mal vollkommen klar was Derek dringend brauchte. Und er fing am besten auch gleich mit der Zubereitung an, denn er hatte einiges zu tun, wenn es gut werden sollte. Vorher musste er natürlich noch einmal schnell in den Supermarkt, denn er hatte nicht alles vorrätig, was er dazu brauchen würde.

Er rieb sich bei der Aussicht auf den morgigen Tag zufrieden mit sich selbst die Hände.

Obwohl er in dieser Nacht kaum geschlafen hatte, weil er in der Küche beschäftigt gewesen war, verspürte Stiles am nächsten Tag in der Schule keinerlei Müdigkeit, denn dafür war er viel zu aufgeregt. Es war nur gut, dass sein Dad für ein paar Tage zu seiner Schwester nach Los Angeles gereist war, denn ansonsten hätte er sicherlich seine Schwierigkeiten gehabt, diesem seine Nachtschicht zufriedenstellend zu erklären.

In der sechsten Stunde im Chemieraum wollte Scott von Stiles wissen:

„Sag' mal, stimmt etwas nicht mit dir? Du stehst ja noch mehr unter Strom als sonst."

„Alles bestens. Ich hatte wohl zu viel Adderall." log er, versuchte nun stillzusitzen und sich zu konzentrieren, indes die Zeit stillzustehen schien und Stiles dem Klingeln der Schulglocke förmlich entgegen fieberte.

Scott verzog skeptisch die Augenbrauen zusammen, doch er fragte nicht weiter. Stattdessen sagte er, als es läutete:

„Endlich Wochenende! Hast du schon etwas vor? Sollen wir uns vielleicht später zum Zocken treffen?"

„Geht nicht, ich hab' noch etwas vor." winkte Stiles rasch ab:

„Ach ja und was?"wollte sein bester Freund wissen: „Hast du etwa eine neue Freundin, die du mir bislang verheimlicht hast?"

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