Als an diesem Montagmorgen der Wecker klingelte, zog Stiles sich sein Kissen über die Ohren und dachte kurz darüber nach, ganz einfach liegen zu bleiben und seinem Vater zu sagen, dass er krank sei und nicht zur Schule gehen könne. Doch dann wurde ihm klar, dass er in diesem Fall auch sehr viel Zeit zum Grübeln und Alleinsein haben würde und das war wirklich das letzte was er wollte.
Nein, was er jetzt am dringendsten nötig hatte, war ein wenig Ablenkung!
Gestern mochte es ihm tagsüber vielleicht noch recht gut gelungen sein an seinem Zorn festzuhalten und alle anderen Gefühle vorerst auszublenden, doch als dann die Nacht hereingebrochen war und er allein in seinem Zimmer gesessen hatte, hatte abgrundtiefe Traurigkeit mit Macht von ihm Besitz ergriffen. Er hatte geweint; erst nur ein bisschen, dann ein wenig heftiger und schließlich musste er laute Musik anmachen, damit sein Vater sein Schluchzen nur nicht hörte, denn er hatte weiß Gott kein Interesse daran gehabt, diesem zu erklären, was mit ihm los war!
Seufzend schwang Stiles sich also aus seinem Bett, schlurfte hinüber ins Badezimmer, ließ seine Klamotten achtlos auf den gefliesten Boden fallen, stieg in die Dusche und ließ erst einmal lange heißes Wasser über seinen Körper laufen, in der Hoffnung dadurch die Eiseskälte in seinem Inneren zum Tauen zu bringen. Leider gelang ihm dies nur mit mäßigem Erfolg.
Etwas später saß er seinem Dad in der Küche beim Frühstück gegenüber, trank schwarzen Kaffee und würgte sie gerade einmal zwei Löffel seines Müslis hinein, ehe er den Rest im Ausguss verschwinden ließ.
Noah Stilinski musterte seinen Sohn eingehend und wollte dann wissen:
„Sag' mal wirst du krank, oder ist es etwa immer noch wegen Derek Hale? Du kommst mir heute morgen so niedergeschlagen vor? Was zur Hölle hat dieser Kerl denn mit dir gemacht? Vor deinen Augen einen Wurf Katzenbabys ertränkt, oder wie? Soll ich ihm vielleicht ein wenig die Hölle heiß machen? Ihn unter irgendeinem Vorwand festnehmen, oder so?"
Stiles blickte zu ihm auf und lächelte gequält:
„Mach' dir keine Gedanken, Dad, mir geht's gut! Und das mit Derek regele ich schon selbst. Kein Grund, dass du eine Anzeige wegen Amtsmissbrauchs riskierst."
Er schnappte sich seinen Rucksack, die Autoschlüssel und seine Jacke und behauptete:
„Ich muss jetzt schnell los zur Schule." Dabei hatte er in Wirklichkeit eigentlich noch ein paar Minuten Zeit. Er wollte lediglich auf gar keinen Fall mit seinem Vater über Derek reden und ergriff deswegen die Flucht.
Der Sheriff blickte seinem Sohn stirnrunzelnd hinterher.
In Grunde wollte Stiles ja nicht einmal an Derek denken, nur gelang ihm das leider nicht. Im Gegenteil konnte er sogar im Grunde an überhaupt nichts anderes denken!
Es war sogar so arg, dass er sich nicht einmal auf den Unterricht konzentrieren konnte, so dass es sogar Scott auffiel und dieser ihn irgendwann fragte:
„Bro, was ist eigentlich los mit dir? Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, du hast Liebeskummer? Und wer ruft dich da eigentlich ständig an?"
Wie am Vortag hatte Derek heute wieder und wieder versucht Stiles anzurufen. Die ersten sechzehn Male drückte der ihn weg. Beim siebzehnten Mal nahm dieser dann endlich ab und pöbelte in den Hörer: „Hör auf mich anzurufen! Am besten du löschst meine Nummer, du Arsch. Ich will nie wieder mit dir sprechen. Ich HASSE DICH!"
Stiles hatte aufgelegt, noch ehe Derek die Chance gehabt hatte, irgendetwas dazu zu sagen.
Dem Werwolf wurde klar, dass er so nicht weiterkommen würde.
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What's cooking?
FanfictionDerek hat Liebeskummer. Er isst nicht mehr, schläft nicht mehr, redet mit keinem, verlässt noch nicht einmal mehr sein Loft. Das Rudel ist mit seinem Latein am Ende, doch dann hat Stiles schließlich die rettende Idee. (STEREK)