6 If you like Pina Coladas... - Teil 2

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„Also gut..." sagte Stiles: „... was soll ich für dich mixen? Einen „Caipirinha"? Eine „Pina Colada" vielleicht? Oder einen „Erdbeer-Mojito"?"

Derek zog seine Stirn in Falten:

„Hast du nicht auch irgendetwas, wovon man KEINEN Diabetes bekommt? All' diese Cocktails bestehen doch praktisch zur Hälfte aus Zucker."

Stiles zog einen Schmollmund:

„Du bist wirklich eine Spaßbremse, weißt du das Hale? Deswegen trinkt man doch Cocktails, weil es quasi Süßigkeiten für Erwachsene sind und sich der Alkohol mit dem Sugarrush im Hirn zu einem fantastischen Hochgefühl vereint. Doch ich habe mir so etwas schon gedacht und deswegen bekommst du jetzt erst einmal einen „Cuba Libre" mit zuckerfreier Cola. Aber ich will hinterher keine Beschwerden hören, dass es dir nicht schmeckt, kapiert?"

Er mixte Derek also seinen spaßbefreiten Drink und zwar zur Sicherheit gleich eine doppelte Portion, damit der Werwolf, welcher selbst unter Einfluss der schwächenden Droge Wolfswurz sicherlich immer noch eine recht stabile Konstitution haben würde auch etwas spürte.

Sich selbst bereite Stiles eine „Pina Colada" in einem riesigen Glas zu und begrub das Ganze zufrieden grinsend unter einer Bruttoregistertonne Schlagsahne und Ananas, beides aus der Dose:

„Zum Wohl!" rief er fröhlich und die beiden Männer stießen miteinander an.

Nachdem Derek sein Glas geleert hatte, fragte Stiles mit erwartungsvollem Blick:

„Und? Wie war's?"

„Ich merke noch nichts, falls du das meinst." gab der Werwolf zurück:

„So schnell geht das ja auch nicht!" belehrte ihn der Jüngere und wollte dann wissen: „Aber schmeckt es dir denn nun?"

Derek zuckte mit den Achseln:

„Geht so." gab er zurück: „Es könnte geschmacklich interessanter sein."

Doch weil Stiles nicht der Typ dafür war so leicht aufzugeben, probierte er es als nächstes mit einem „Moscow Mule", welcher Derek eine Spur besser mundete, doch letztlich sei dieser Drink ihm zu „gurkig", gab der Werwolf an.

Stiles gab darauf ein wenig säuerlich zu bedenken, dass gurkig ja nicht einmal ein richtiges Verb sei und man die Gurke ja auch nicht einfach weglassen könne, denn dann sei es ja einfach nur Root Beer mit Wodka und das sei dann wiederum auch nicht besonders interessant. Und vielleicht sei Derek auch einfach bloß zu amerikanisch für Drinks aus sozialistischen Staaten, weshalb er ihm nun einen „Gin Tonic" mixen würde, denn dieser schütze aufgrund seines Chiningehalts nicht nur vor Malaria, sondern sei überdies bitter wie das Leben selbst, weshalb er Derek ja wohl schmecken dürfte. Basta!

„Malaria? Sag mal kann es sein, dass du schon ein wenig betrunken, Stiles?" fragte Derek, dem die Argumentation des Menschen zunehmend ein wenig... dämlich... erschien. Doch der Jüngere wies dies, trotz der Tatsache dass er mittlerweile bereits neben der Pina Colada zwei „Daiquiri", einen mit und einen ohne Erdbeersirup und einen großen „Mai Tai" geleert hatte, weit von sich.

Derek widersprach seinem Gast nicht, weil er fürchtete, dass dies in dessen gegenwärtiger Verfassung in einem weiteren grotesken Wortschwall enden würde.

Aber ihm wurde klar, dass er nun wohl einen Zahn zulegen musste, wenn er mit dem Menschen mithalten wollte. Erfreulicherweise war „Gin Tonic", wie von Stiles bereits gemutmaßt, tatsächlich Dereks Drink und so kippte er sich nun munter einen nach dem anderen hinter die Binde. Irgendwann stellte er mit einem dümmlichen Grinsen fest:

„Irgendwie dreht sich alles? Das ist nett!"

Stiles, welcher gerade dabei war, aus Papierschirmchen, Cocktailkirschen und all dem anderen Zeug, welches er mitgebracht hatte, lustige, kleine Männchen und bizarre Fabelwesen zu basteln, hielt in seiner staatstragenden Tätigkeit inne und kommentierte entzückt:

What's cooking?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt