𝐀𝐔𝐑𝐎𝐑𝐀 & 𝐑𝐄𝐁𝐄𝐊𝐀𝐇 • my sire

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POV: AURORAautumn, y

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POV: AURORA
autumn, y. 1003

Es war euphorisch!
Genüsslich leckte ich die verbleibenden Tropfen von der Lippe, ließ die süßlich eiserne Flüssigkeit auf meiner Zunge zergehen und legte genüsslich den Kopf in den Nacken.

Die Macht ströhmte durch meine Adern. Die Unsterblichkeit schenkte mir Energie. Mein schwaches Menschenleben nahm endlich ein jähes Ende. Wiedergeboren als etwas besseres, stärkeres.

Der Hunger nagte hartnäckig an mir.
Ich bekam nicht genug vom Blut, rammte meine Zähne in den Hals des nächsten Menschen in der Bar und hörte die Schreie jener, die panisch auf die Straße rannten. Ich merkte, wie das Leben langsam aus der armen Frau wich, aber ich verfügte über keinerlei Selbstkontrolle, um den Prozess aufzuhalten.

Ich wollte es nicht aufhalten.
Mein Hunger verlangte nach mehr, immer mehr.

Ihr toter Körper landete dumpf auf dem Boden. Atemlos sah ich mich um. An der Bar, auf den Tischen und am Boden waren Blutspritzer, tote Menschen überall und es reichte mir noch lange nicht.

Nur eine einzige Gestalt war mutig genug, übrigzubleiben. Rein von der Statur her vermutete ich eine Frau unter dem eleganten Umhang und der bis ins Gesicht gezogenen Kapuze. ,,Dein Mut ist dein Ende", sagte ich voller Vorfreude, präsentierte meine scharfen Zähne und hoffte, sie würde weglaufen. Das machte es spannender. Die Jagd.

Die Gestalt wich nicht zurück. Sie streifte ihre Kapuze vom Kopf und präsentierte den seidig blonden Haarschopf, die schönen blauen Augen und die selbstbewusste Ausstrahlung. ,,Du bist indiskret. Menschen sind entkommen und haben dein Gesicht gesehen. Sie denken, die Tochter des Grafen sei von Dämonen besessen."

Rebekah Mikaelson.

,,Ich bin vorsichtig", fiel ich Rebekah ins Wort, um ihre Belehrungen zu unterbrechen. Ich brauchte sie nicht. ,,Das ist das Beste, was mir je passiert ist. Du hast mir ein neues Leben geschenkt!"

,,Aurora, du weißt nicht, was du dir angetan hast..."

,,Warum hasst du es so sehr?", fiel ich ihr ins Wort. ,,Warum will deine ganze Familie mich überzeugen, mir sei etwas schlimmes passiert? Niklaus wollte mich nicht verwandeln und du...du bist genau gleich."
Ich verstand es nicht.
Rebekah strahlte Macht aus, Macht über die sie sich selbst nicht bewusst war.
Macht, die sie hasste.

Rebekah schloss die Tür hinter sich, stieg über die Leichen in der Bar hinweg und kippte einen Drink hinunter, der auf der hölzernen Bar stand. Durch das offene Fenster wehte ein kalter Wind ins Innere. ,,Vor einem Jahr hatte ich Träume, unschuldige Träume. Jetzt erkenne ich mich kaum wieder. Ich töte, verletze und spüre keine Reue mehr. Die ganze Zeit nagt dieser Hunger an mir und anstatt zu lernen damit umzugehen, verstecken wir uns wie Lämmer vor unserem Vater und leben in Angst, jede Sekunde von ihm gefunden zu werden. Stell dir vor du bist das mächtigste Wesen der Welt und der einzige Mann, vor dem du dich fürchtest, ist dein eigener Vater."

,,Du denkst, ihr seit Monster", schlussfolgerte ich. Etwas ähnliches sagte sie mir, kurz bevor sie mir Blut gab und schon damals hörte ich nicht zu. ,,Du hast mein Leben zu etwas besserem gemacht. Mir konnte nichts besseres passieren, als euch kennenzulernen."

Zweifelnd sah Rebekah mich an. Sie war es offenbar nicht gewohnt, dass jemand ihre Spezies verteidigte. Die meisten Menschen reagierten voller Angst, doch jene hatte ich nie verspürt. In mir herrschte die Faszination über die Angst.

Ich machte einen Schritt auf sie zu, griff ihre Hand und strich mit dem Daumen sanft über ihren Handrücken. ,,Du hast mein Leben lebenswert gemacht, Rebekah Mikaelson. Meine Erschafferin."
Ich beugte mich nach vorne, verband unsere Lippen miteinander und küsste sie mit jenem Verlangen, dass ich verspürte.

Es kam einfach über mich.
Sich ihrer Anziehungskraft zu entziehen, erschien mir unmöglich. Die Verwandlung in einen Vampir machte etwas mit mir, was ich nicht zu erklären vermochte. Neben dem Hunger, der überwältigenden Reize und der unbändigen Kraft, verlangte mein Körper nach der hübschen Urvampirin. Niklaus hatte mich nicht verwandeln wollen, aber das Blut seiner Schwester floss nun gewissermaßen auch durch meine Adern. Ich begehrte sie.

Rebekah erwiderte den Kuss überrascht, aber die Leidenschaft war nur von kurzer Dauer, denn plötzlich schob sie mich mühelos von sich. ,,Was machst du denn? Du bist mit meinem Bruder zusammen."

,,Er hat mich verraten. Du bist es, die mich vor einem unglücklichen Schicksal bewahrt hat, Rebekah."
Ich war unfähig meine Gefühle in Worte zu fassen, aber im selben Moment wie die Blondine in die Bar gelaufen kam, rückte meine Beziehung mit ihrem Bruder in weite Ferne. Meine Emotionen waren unkontrollierbar. Schon als Mensch war das so gewesen und jetzt verstärkte sich diese Instabilität.

,,Komm, ich bringe dich ins Schloss zurück", sagte Rebekah auffordernd und nickte Richtung Tür.

Ins Schloss, zurück zu Niklaus und Tristan? Nein. ,,Dort werden sie mir nur Vorwürfe machen."

,,Nein", versicherte Rebekah ernst. ,,Ich werde dir helfen, deinen Hunger zu kontrollieren. Ich vertrage selbst noch Übung darin, aber ich bin nur soweit gekommen, weil ich nicht alleine war."

Ich verstand, was sie mir sagen wollte. Die Mikaelson Geschwister unterstützten einander in ihren finsteren Stunden und mir wurden nur Vorwürfe entgegengeschleudert. Ich wünschte mir jemanden, der mit zeigte, mit der Macht umzugehen. Nicht, weil ich keine Menschen mehr aussaugen wollte, sondern weil Rebekah Recht behielt. Mein Verhalten lockte vielleicht ihren Vater in die Stadt und das durfte ich nicht zulassen. Was würde ich nur ohne Niklaus, Rebekah und ihre anderen Geschwister tun, nachdem die Mikealsons so viel für mich taten?

Deshalb folgte ich Rebekah. ,,Niklaus hat mir von 'für immer und ewig' erzählt. Ich wünschte, Tristan würde mich nicht behandeln, als sei ich verrückt. Oft bin ich neidisch auf das gewesen, was ihr habt."

,,Wir sind eine Familie", antwortete die Blondine. ,,Wenn dein Bruder auch nur ansatzweise ein Verständnis für Familie hat, wird er dich unterstützen. Familie ist das wichtigste."



𝘛𝘩𝘦 𝘝𝘢𝘮𝘱𝘪𝘳𝘦 𝘋𝘪𝘢𝘳𝘪𝘦𝘴 𝘖𝘯𝘦𝘴𝘩𝘰𝘵𝘴Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt