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,,Heute Nacht hast du etwas selbstloses getan, Klaus. Ich kann nicht in Worte fassen, wie stolz ich auf dich bin." Die Stimme geisterte durch meine Gedanken, aber ich war unfähig reales von Träumen zu trennen. Ich sah die Welt unscharf, verschwommen und verzerrt. Seit Stunden spürte ich nichts als diese unendliche, erdrückende Stille. Egal wie laut ich schrie, egal wo ich hinfasste.
Da war nichts. Kein Elijah. Kein Frieden. Nichts. Fühlte es sich für meine Geschwister so an, wenn ich sie erdolchte? Wie ein Raum voll ewigem Nichts.
Ich erinnerte mich an unser letztes Gespräch in New Orleans. "Was ist, wenn danach nichts mehr kommt. Kein Frieden, nur Dunkelheit?" "Wir finden es zusammen raus."
Zusammen. Wozu starben wir beide, wenn Elijah plötzlich wie vom Erdboden verschluckt war? Fast wäre ich wütend geworden, aber schon bald merkte ich, dass ich keine Wut empfand. Vielmehr Angst.
Angst, nach all den Jahren alleine sein zu müssen. Steckte mich der Teufel in meine eigene Hölle, in der es nur mich selbst gab? Zuzutrauen wäre es Katherine Pierce allemal.
,,Klaus? Hörst du mich?" Wieder diese Stimme, diesmal näher. Ich versuchte meine Panik unter Kontrolle zu bekommen. Ich war nicht alleine und diese Stimme gehörte bestimmt nicht Katherine.
Eilig blinzelte ich und langsam nahmen die verschommenen Umrisse Gestalt an. Es bildeten sich Bäume, strahlend blauer Himmel und plötzlich verspürte ich einen Windstoß, nahm den Geruch von Laub und frischer Herbstluft wahr und spürte Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Das war nicht alles. Vor mir stand eine Frau mit langen braunen Haaren, unergründlich braunen Augen und einem Lächeln, das mir seit Jahren das Herz erwärmte. Als ich zusah wie sie starb, starb ein Teil von mir. Jeden einzelnen Tag spürte ich ihre Abwesenheit. Sie hinterließ ein riesiges Loch in meinem Leben. Ich wünschte mir so oft, dass sie an meiner Seite stand und mir sagte, was ich tun sollte. Niemals hätte ich erwartet, dass Hayley Mashall mir eines Tages so viel bedeuten könnte.
Jetzt stand sie vor mir. So glücklich, so 'lebendig', dass ich es fast für eine Einbildung hielt.
,,Hayley?", fragte ich mit leiser Stimme, als warte ich nur auf eine Bestätigung meines Gegenübers. Ich wollte nochmal ihre Stimme hören, eine Reaktion und den Beweis für die Realität. Wenn der Tod mir nur Illusionen verspielte und mich anschließend in eine schwarze Grube voller Nichts zog, dann würde ich niemals Frieden finden können. Ich wünschte mir so sehr, dass es real war.