Hayley [season 5], Frankreich
,,Mädchen träumen davon Prinzessin zu sein, um in einem hübschen Kleid auf einer riesigen Tanzfläche zu tanzen und die Blicke der anderen genießen"
Angetrunken stellte ich das Glas zurück auf den Tresen und lachte freudlos.
,,aber in Wirklichkeit bekommen sie nur ein Leben voller Enttäuschungen."
Der Abend verlief alles andere als geplant. Während ich Elijah Mikaelson mein Herz ausschüttete, erinnerte sich der Urvampir nicht einmal mehr an meinen Namen, an unsere Geschichte oder an unsere Familie. Es war, als wäre er ein Fremder. Schlimmer noch - es fühlte sich mittlerweile sogar wie ein Fremder an.
Elijah stand neben mir an der Bar. Nicht einmal seine teuren Anzüge trug er noch. Stattdessen trug er Jeans und T-Shirt, was befremdlich wirkte, denn diese Anzüge galten auf der ganzen Welt als das Markenzeichen des Urvampirs. Und nicht nur das. Er verhielt sich so anders, dass ich glaubte, ihn nicht mehr zu kennen.
,,und du? Wolltest du auch eine Prinzessin sein?", fragte er und rieb sich die Hände, während er die Barkeeperin - Antoinette - zu uns winkte. ,,noch einen Bourbon bitte."
Ich versuchte die Blicke zu ignorieren, die Elijah und Antoinette miteinander austauschten, doch das war fast unmöglich. Offensichtlich kannte sie ihn besser. Es sollte mich nicht wundern, denn seit dem Verlust seiner Erinnerung waren ganze fünf Jahre vergangen, aber es schmerzte trotzdem zu wissen, dass er eine andere liebte. Ob er wohl wirklich nichts wusste.
,,Nein", unterbrach ich meine Gedanken dann, um Elijah zu antworten. ,,Ich bin nicht wie andere Mädchen. Ich war noch nie das Mädchen, das viel geträumt hat. Ich hatte nur einen Traum. Ich wollte meine Familie finden."
,,Ist es dir gelungen?"
Elijah nahm die beiden Gläser von Antoinette entgegen und reichte mir das eine. Eigentlich sollte ich aufhören, aber mein Frust darüber wie Elijah sich verhielt, überwog. Was hatte ich denn erwartet? Das er mir in die Arme rannte? Ich hätte wissen müssen, dass es nicht mehr einfach so wurde wie früher und ich war bereits im Wissen hergekommen, dass er sich nicht erinnerte. Wieso also störte mich das alles so?Um die Wahrheit zu sagen, sollte ich die Frage verneinen. Es war mir nie gelungen meine Eltern zu finden, da sie tot waren. Doch ich fand etwas anderes. Mein Rudel und vor allem meine eigene Familie. Die Mikaelsons und vor allem Hope. Auch die vier Urvampire, die sich ganz alleine für Hope in die ganze Welt verteilten und zustimmten, sich nie wieder zu sehen. Ich schuldete ihnen so viel, dass ich es nicht einmal in Worte fassen konnte.
,,Ich habe eine Familie gefunden, ja. Nicht die, die ich gesucht habe, aber eine andere", antwortete ich also ein wenig lallend und nickte. Meine Finger spielten mit dem Glas in meiner Hand herum.
,,Wie sagtest du, war dein Name noch gleich?"
Mein Name lag mir auf der Zunge.
Hayley Marshall.
Ich öffnete den Mund um ihn auszusprechen, es entgültig zu machen und zu hoffen, dass er sich erinnerte.
Ich konnte nicht.
Es war nicht so, dass man Elijah dazu gezwungen hatte alles zu vergessen. Er tat es, weil er es wollte. Er wollte sich nicht an mich, Klaus oder Rebekah erinnern. Deshalb durfte ich ihm das nicht antun und sein perfektes Kleinstadtleben in Frankreich nicht zerstören.
,,Andrea Labonair."
Keine Lüge. Es war mein Name, nur eben nicht der, den Elijah kannte. Er wusste zwar wie ich wirklich hieß, aber es würde mich wundern wenn er mich dadurch erkannte.
,,Ich mache Schluss, Elijah. Wir sehen uns später."
Antoinette beugte sich über die Bar und küsste ihn auf den Mund. Das schlimmste daran war, dass Elijah diesen Kuss erwiderte, ihr durch die braunen Haare strich und sie anlächelte. Schnell sah ich zur Seite, denn ich wollte das nicht sehen. Vor fünf Jahren noch, da hatte er mich auf diese Weise berührt.,,Wieso bist du alleine in Frankreich, Andrea, wenn du doch eine Familie hast?", fragte er unwissend, als Antoinette ging. Wir beide waren die letzten hier, aber ich wusste, dass Elijah einen Schlüssel zu dieser Bar besaß weil er hier immer Klavier spielte.
Ich lächelte schwach. ,,Sagen wir... es läuft gerade nicht alles wie geplant. Es gibt gute und schlechte Zeiten. Leider befinden wir uns gerade in der schlechten."
Elijah sah ehrlich bedauernd aus. Wenn er nur wüsste, dass er einer der Gründe dafür war, wieso es in der Mikaelson Familie gerade eher bergab ging. ,,das tut mir leid. Sicher wird sich alles zu gegebener Zeit wieder klären."
Ich zögerte kurz. ,,Zuhause habe ich jemanden geliebt, aber er ist gegangen. Er musste gehen und hat damit die Familie vor dem Untergang gerettet."
,,Das klingt, als wäre er ein toller Mann gewesen."
,,Das war er."
,,Du musst nicht traurig sein, Andrea", sagte Elijah und lächelte mir aufmunternd zu. Dabei verstand er nicht, dass es das eher schlimmer als besser machte. Dieses abwesende, unbeteiligte Lächeln brachte mich mehr aus dem Verstand als schweigen.
,,Er hat mir einen letzten Tanz versprochen. Aber er hat nie stattgefunden", platzte es schließlich aus mir heraus. Wieso sagte ich denn sowas?
Elijah schmunzelte leicht. ,,Also doch Prinzessin sein?", fragte er mit einem Verweis auf mein gerede über Prinzessinnen zuvor.
,,ich bin alles andere als eine Prinzessin", antwortete ich und lachte nur. Das passte überhaupt nicht zusammen und ich wollte auch keine sein. Ich wollte einfach nur mein altes Leben zurück. Mein Leben vor dem Hollow.
,,Vielleicht kann ich dienen", fuhr er schließlich fort und streckte mir die Hand entgegen. Deutliche Verwirrung zeichnete sich auf meinem Gesicht ab, die Elijah mit einem schmunzeln hinnahm. ,,Der Tanz, der dir versprochen wurde. Ich bin nicht der richtige dafür, aber ich will nicht, dass du leer ausgehst."
Bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, nahm ich seine Hand und ließ mich von ihm hochziehen. das schummrige Licht in der Bar verlieh dem ganzen eine mystische Atmosphäre und es war angenehm warm. Leise Musik aus der Musikanlage spielte noch immer im Hintergrund. Elijahs Hand lag auf meiner Hüfte, was mir ein angenehmes Kribbeln bereitete. Ich nahm Elijahs Hand mit der einen und legte die andere auf seine Schulter. Und dann tanzten wir. Alles in mir schrie danach, aufzuhören, aber der andere Teil genoss es. Der Tanz, der nicht wirklich zur Musik im Hintergrund passte, Elijahs Hand an meiner Hüfte und nicht zu vergessen die Tatsache, dass ich mich in Elijah Mikaelsons Armen vielleicht doch wie eine Prinzessin fühlte.
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𝘛𝘩𝘦 𝘝𝘢𝘮𝘱𝘪𝘳𝘦 𝘋𝘪𝘢𝘳𝘪𝘦𝘴 𝘖𝘯𝘦𝘴𝘩𝘰𝘵𝘴
Fanfic𝚒𝚝'𝚜 𝚘𝚔𝚊𝚢 𝚝𝚘 𝚕𝚘𝚟𝚎 𝚝𝚑𝚎𝚖 𝚋𝚘𝚝𝚑. 𝙸 𝚍𝚒𝚍 The Vampire Diaries, The Originals (+ Legacies) 🍷 • Oneshots • Diskussionen • Abstimmungen • Bilder • random stuff ...