Gelangweilt saß ich in meinem Wagen. Ich wusste nicht mal wohin ich musste und ich war schon drei Tage unterwegs. Es war eine Sache Monster zu jagen, aber Menschen sind ein anderes Kaliber.
Ich hatte all die Jäger angerufen die ich kannte, mit ein paar Ausnahmen versteht sich, aber keiner konnte, oder wollte mir helfen. Bis ich endlich einen bestimmten Jäger, Rufus Turner, erreichte. Er hatte mir einen Tipp gegeben und seitdem lief ich einer vergangenen Spur hinterher.
Nach einer weiteren Stunde legte ich eine Vollbremsung hin. „Was mache ich eigentlich hier?", rief ich genervt aus und verzog das Gesicht. Ich jagte meinen Brüdern hinterher, weil ich eine Vision hatte oder etwas ähnliches und das zählte nicht mal zu meinen Kräften. Also was genau tat ich eigentlich hier? Ich könnte wetten, weder Sam noch Dean wären sonderlich erfreut mich zu sehen und dennoch sagte mir mein Gefühl, ich sollte sie weitersuchen.
Mit einer Hand hielt ich mir den Kopf und starrte geradeaus auf die Straße. Sollte ich meinen Brüdern weiter nachjagen? Und wenn ja, dann müsste ich mir einen anderen Weg einfallen lassen, denn es brachte mich nicht weiter, wenn ich nur ihren ehemaligen Fällen nachging.
Mit einem Mal klopfte es an meiner Scheibe und sofort saß ich kerzengerade im Fahrersitz. Erschrocken starrte ich nach links. Oh, verdammt! Ein Polizist hatte geklopft. Ich kurbelte die Scheibe runter und sah ihn fragend an. „Hallo Miss, ist alles klar bei ihnen? Sie haben eben eine Vollbremsung gemacht und ich sehe kein Grund dafür", stellte er skeptisch fest und sah mich dabei prüfend an. Ich schluckte leicht und lies meinen Blick herumschweifen. Meine Augen blieben am Rückspiegel kleben. Es war kein Polizeiwagen zu sehen. Ich schwenkte meinen Kopf zur Seite und schaute durch die Straßen, aber es befand sich kein anderes Fahrzeug in meiner Nähe. Irgendetwas stimmte hier nicht. Es wäre mir doch bestimmt auch aufgefallen, wenn ein Polizeiauto hinter mir herfuhr, aber da war keines.
Ich setzte mein bestes Lächeln auf und tastete unauffällig nach meiner Waffe. „Es ist alles bestens, Officer! Ich bin nur kurz eingenickt und habe danach wohl reflexartig auf die Bremse gedrückt", sagte ich und versuchte meine Unsicherheit zu verbergen.
Der Mann erwiderte mein Lächeln und legte den Kopf zur Seite. „Sie hätten weiter fahren sollen, aber jetzt ist es zu spät" sagte er und leckte sich dabei über die Lippen. Sofort roch ich die Gefahr und wollte meine Waffe ziehen, aber bevor ich etwas machen konnte, wurde mein Kopf gegen das Armaturenbrett geschlagen. Stöhnend hielt ich mir den Kopf und spürte, wie sich ein kleines Rinnsal Blut bildete und über meine Stirn floss. Wieder versuchte ich mir meine Waffe zu nehmen, wurde aber aus dem Auto gezerrt und hart auf dem Boden geschmissen. Der Mann stand nun unmittelbar vor mir. Er zwinkerte mich an und im nächsten Moment wurden seine Augenschwarz. „Dämon", zischte ich und ballte meine Hand zu einer Faust. Ehe ich reagieren konnte, trat er mir ins Gesicht und mir wurde schwarz vor Augen.
Langsam öffnete ich die Augen. Mein Kopf begann zu dröhnen und ich konnte mir ein schmerzvolles Aufstöhnen gerade noch so verkneifen. Was war passiert? Wo war ich? Aufmerksam sah ich mich um. Ich saß gefesselt an einen Baum, aber den Dämon konnte ich nicht sehen. Ich zerrte an den Fesseln, aber statt sich zu lockern, hatte ich das Gefühl, dass die Seile nur noch enger wurden. Plötzlich hörte ich Schritte hinter dem Baum und es schien so, als wären es mehrere Leute. Im nächsten Moment standen sie vor mir. Ich musste grinsen, als ich sie sah. Die Dämonen sahen absolut lächerlich aus.
Der eine Dämon hatte schulterlange, blonde Haare, eine riesige Brille auf der Nase und einen Schnauzbart. Der andere hatte einen braunen Poncho an, kurze braune Haare und sah eigentlich ganz gut aus. Der dritte aber war der schlimmste! Er trug einen engen Anzug und sah aus, als wäre er aus einem Werbespot gesprungen. Und dann war da noch der Polizist. Ich versuchte den Polizisten böse Blicke zuzuwerfen, doch so wirklich gelang es mir nicht. Ich war immer noch viel zu abgelenkt von den anderen drei Typen.
„Was gibt's da zu grinsen, Mädchen?", zischte mich der Schnauzbart an.
„Habt ihr euch mal angesehen? Ihr seht lächerlich aus", prustete ich. „Aber mal im Ernst, was wollt ihr von mir?" Fragend sah ich sie und legte den Kopf leicht zur Seite an.
„Wir werden deinen Körper als Hülle für einen mächtigen Dämon nutzen", erklärte mir der Anzugsträger und lachte dabei.
„Aha.... und wie läuft das ab?", fragte ich mit skeptischem Ton. Ich versuchte meine Angst zu verbergen und spielte stattdessen die Mutige. Langsam aber sicher, steckte ich wirklich in Schwierigkeiten. Hätte ich geahnt, dass es weitaus schwieriger wird meine Brüder zu finden, hätte ich direkt eine Hexe gefragt!
Die Typen oder Mikael, Jackson, Henry und Jack, wie ich sie soeben getauft hatte, fingen an zu grinsen und erklärten es mir.
„Wir werden dich los machen, deine Hände fesseln und dich auf dem Boden legen. Dann werden wir dir mit Blut ein Kreuz auf die Stirn malen und dein Herz mit einer Klinge aus Gold durchbohren. Und dann wird der Dämon dein Körper besetzten. Zwischendurch werden noch ein paar Worte auf Latein gesagt", erklärte mir der Poncho-Träger und lächelte dabei triumphierend.
Ich nickte und schluckte leicht. „Nett, wirklich nett", murmelte ich.
Oh verdammt! Nun steckte ich in ziemlichen Schwierigkeiten und ich hatte keine Ahnung, wie ich da wieder rauskommen sollte.
Es war nicht so, dass ich ohne Waffen völlig wehrlos war. Auch die Fesseln konnten mich nicht völlig machtlos machen, aber dennoch war ich hilflos.
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Das Band der Familie
FanfictionCara Winchester ist die kleine Schwester von Dean und zugleich die Zwillingsschwester von Sam. Als sie zehn Jahre alt war, bemerkten sie und auch ihre Familie das mit ihr etwas nicht stimmte. Es hatten sich bei ihr seltsame Kräfte gebildet und keine...