Verehrte Leserschaft,
lang ist es her, dass Sie von mir hörten. Es sei gesagt, dass mir nichts mehr am Herzen liegt, als die Aufklärung jener Unwissender, die dieses Buch ernsthaft lesen. Viele Eurer Anmerkungen unter den Seiten des Buches haben mir gezeigt, wie wichtig es immer noch ist ausführlich über solch ein Thema zu schreiben. Zu häufig schweigen die Eltern, die Lehrkräfte und die Erzieher:innen der Gesellschaft über gewisse Themen. Doch hier wird so etwas nicht vorkommen. Ihr könnt euch stets, trotz Unregelmäßigkeiten, auf meine Großartigkeit verlassen. Ich lasse Euch nicht im Stich!
Gleichwohl ist wohl mein Verschulden, dass Ihr so lange habt warten müssen. Denn mich plagten die letzten Wochen ein Gebirge von Stress und Glück. So sehr, dass ich zunächst befürchtete, dass meine Menstruation ausbleiben würde, weil das Gebirge Ausmaße annahm, die in Zeilen nicht zu beschreiben wären. Doch die PMS wies mich darauf hin, dass auch diesen Monat die rote Tante eine Woche lang in meinen vier Wänden nächtigen und tagen würde.
PMS?!
Verzeiht. Ich drücke mich wohl unverständlich aus. PMS, oder lang: Prämenstruelles Syndrom genannt, bezeichnet komplexe körperliche und emotionale Beschwerden im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, die vier bis vierzehn Tage vor dem Eintreten der Regelblutung in jedem Monatszyklus auftreten können und mit dem Beginn der Regel aufhören.
Nun, jetzt wissen Wir was diese rätselhafte Abkürzung, welche meine Großartigkeit nutzte, bedeutet, doch im Klartext sagt dies auch nichts.
Stellt Euch eine Woche vor. Eine Woche, die mit einem typischen Montag beginnt. Irgendwie habt Ihr komisch geschlafen und sowieso fällt Euch heute alles runter. Zerbricht vielleicht sogar. Ihr habt außerdem verschlafen und den Bus habt Ihr auch verpasst. Und jetzt fährt diese:r BMW-Fahrer:in auch noch im Schneckentempo 50 innerorts. Die Kolleg:innen auf der Arbeit sind auch unfassbar anstrengend. Jede:r möchte dauernd irgendetwas von Euch und irgendwie ist es auch viel zu laut, bunt und hell. Und Euch plagt schon seit gestern heftiger Durchfall und Ihr müsst dauernd auf Toilette. Stellt Euch das vor. Habt Ihr das Gefühl vor Augen? Ja. Dann erweitert es auf die ganze Woche. Jeden Tag immer wieder dasselbe. Es ist furchtbar anstrengend, nicht wahr?
Und dann, wie von Zauberhand hört es auf. Die anstrengenden Tage hören auf und werden von einem blutigen Desaster abgelöst: Der Periode. Aber – Gott sei Dank! – die anstrengende Zeit vorüber. Die anstrengende Zeit oder auch PMS genannt. Genannte Dinge, geneigte Leserschaft, sind nur ein paar wenige Ausschnitte aus dem Leben einer menstruierenden Person mit PMS.
Zu den unangenehmen körperlichen Symptomen dieses Syndroms können gehören:
- Wassereinlagerungen im Gewebe
- Hautveränderungen
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungssymptome
- Übelkeit und Kreislaufbeschwerden
- Durchfall
- Krämpfe im Unterbauch
- Kopf- und Rückenschmerzen
- Heißhunger oder Appetitlosigkeit
- Schmerzhafte Spannungen, Schwellungen oder extreme Empfindlichkeit der Brüste
- Erhöhte Sensibilität auf Reize (Licht, Berührung, Lärm, Geruch, Zeit- und Arbeitsdruck)
- Migräne
- Ohnmacht
- Völlegefühl
- Schmerzen im Bereich der Geschlechtsorgane und im kleinen Becken beim Geschlechtsverkehr
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In der Regel haben Wikinger rote Bärte!
Non-Fiction"In der Regel haben Wikinger rote Bärte!" "Ein echter Pirat sticht auch ins rote Meer" "An Tagen, wie diesen..." ... So oder so ähnlich hat schon bestimmt jede:r diese Sprüche und noch mehr gehört. In diesem Buch nehme ich mich diesen Sprüchen endli...