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POV Kuroo
"Ha! Das ist dann insgesamt mein 15. Sieg! Wir haben wieder Gleichstand!" Grinste der Eulenkopf und grummelnd erwiderte ich seinen Handschlag. "Glaub bloß nicht, dass das lange so bleibt. Beim nächsten Mal hol ich mir meinen Vorsprung zurück!" Sagte ich zu meinem Lieblingsgegner und bestem Freund. Kotaro Bokuto. Er war der Außenangreifer der Ushinokoku Lions, dem Volleyballteam der Ushimi Mittelschule.
Der Grauhaarige lachte. "Ja klar!" Er stieß seine Faust gegen meine. "Sag mal, dass ich danach mit zu dir komme, steht doch trotzdem noch, oder?" Fragte er und wirkte auf einmal gar nicht mehr so sicher.
Ich grinste innerlich und sah ihn gespielt nachdenklich an. "Hmm... Ich weiß ja nicht." Sagte ich und sofort klammerte er sich an meinem Trikot fest. Bettelnd sah er mich an. "Kurooooo!" Seine Augen wurden ganz rund und unschuldig und ich prustete los. "War nur Spaß! Klar steht das noch." Lachte ich und Bokuto atmete erleichtert auf, bevor er mich in die Schulter boxte. "Du gemeiner-"
"Bokuto."
"Kuroo."
Zwei Stimmen ließen uns herum wirbeln. Kenma, auch einer meiner besten Freunde, zupfte ebenfalls an meinem T-Shirt. "Wir müssen uns jetzt aufstellen gehen." Murmelte er, gleichzeitig wie Raiko, ein Spieler der Ushinokoku Lions. "Wir treffen uns dann draußen!" Sagte ich zu Kotaro und lief Kenma hinterher zu meinem Team. Wir dankten den Zuschauern für ihre Unterstützung und gingen in die Umkleide. "Alles klar. Zieht euch um und dann ab mit euch nach Hause." Sagte unser Kapitän und man sah ihm an, dass er mit den Tränen kämpfte. Es war sein letztes Spiel in der Mittelschule gewesen. Ich gähnte und zog mir das Trikot aus. "Bokuto ist heute bei dir, oder?" Fragte Kenma mich plötzlich. "Hm? Äh ja genau. Wieso?" Er schüttelte kaum merklich den Kopf und kramte in der Sporttasche nach seiner Switch. "Nur so." Murmelte er. Ich musterte ihn misstrauisch, beließ es aber dabei. "Na dann. Wir sehen uns. Und schlag dir nicht die ganze Nacht um die Ohren Kätzchen!" Neckte ich den Schwarzhaarigen, der mich böse anfunkelte. "Nenn mich nicht so, Kuroo!" Brummte er und das restliche Team der Girashu Mittelschule lachte. Ich grinste und verabschiedete mich von meinen Mitspielern. Gähnend trottete ich nach draußen und wartete dort auf den Grauhaarigen.
Geschlagene 15 Minuten musste ich vor der Sporthalle auf Bokuto warten. Augenrollend lief ich los, als er angerannt kam. "Es tut mir ja leid. Wir hatten noch Nachbesprechung." Rief er im Rennen und wurde langsamer, als er neben mir war.
Wir liefen gerade über den Hof, als man aus unseren Mägen ein hungriges Grummeln vernahm. Wir wechselten einen Blick und prusteten los. "Sind deine Eltern da?" Fragte Kotaro lachend. Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht, kann sein." Er grinste. "Hoffentlich. Das würde nämlich bedeuten, dass es das leckere Essen deiner Mom gibt." Ich nickte zustimmend. "Stimmt. Ihr Essen ist wirklich der Hammer." Wir liefen zu den Fahrrädern und hielten bei einem schwarz-roten Rad an. Ich drückte dem Grauhaarigen meine Tasche in die Hand und befreite mein Fahrrad von seinem Schloss. Ich bugsierte es zum Tor und sah Bokuto dann abwartend an. Grinsend schwang er sich auf den Gepäckträger meines Rads und als er es sich halbwegs bequem gemacht hatte, stieg ich selbst auf. "Bereit?" Fragte ich. Als er nickte, trat ich in die Pedale. Wie jedes Mal wackelten wir am Anfang fürchterlich herum, begannen dadurch zu lachen und mussten es erneut versuchen. Im Durchschnitt brauchten wir jedes Mal drei Versuche, bis wir es endlich schafften. "Jetzt halt doch mal still!" Sagte ich zu der kichernden Eule hinter mir. Er hielt sich schnell an mir fest und versuchte sich zu beruhigen. Kopfschüttelnd fuhr ich durch die Straßen zu mir nach Hause und hielt ruckartig vor der Tür zu meinem Haus an. "Ah-uufff..." Machte Bokuto und ich grinste frech. "Ich hoffe sie hatten eine angenehme Fahrt mit Kuroo-Express. Das Ziel befindet sich zu ihrer Linken." Äffte ich die Ansagen von diversen Fahrgemeinschaften nach. Mein bester Freund verdrehte belustigt die Augen. "Für diese Bremsung lass ich dir nicht mal einen Stern bei der Google Bewertung da!" Beschwerte er sich scherzhaft. Ich schnaubte und stellte mein Rad ab, während Bokuto schon mal auf die Klingel drückte. Meine Mutter, in meinen Augen die hübscheste Frau in ganz Japan, öffnete freundlich lächelnd die Tür. "Da seid ihr ja endlich. Ich hab euch schon Essen gemacht." Begrüßte sie uns und schlang sogleich ihre Arme schraubstockfest um uns, nur um dem Eulenkopf und mir einen dicken Kuss auf die Stirn zu drücken. "Mom!" Beschwerte ich mich. Die schwarzhaarige Frau lachte ausgelassen und ließ uns weder frei. Mein bester Freund und ich wechselten einen Blick und grinsten, als wir auf der Stirn des jeweils anderen einen roten Abdruck vom Lippenstift meiner Mutter sahen. "Na los. Bringen wir unsern Kram weg und gehen was futtern." Gähnte er belustigt und folgte mir in mein Zimmer. Wir warfen nur schnell unsere Taschen ab und flitzten dann hungrig ins Esszimmer.
Allein durch den Geruch, der uns zugetragen wurde, lief uns das Wasser im Mund zusammen. Als meine Mutter mit drei Tellern zurück kam, runzelte ich leicht die Stirn. "Wo ist Papa?" Fragte ich und stapelte einen Moment später, fast schon als würde ich Tetris spielen, das Essen in meinen Mund. "Sein Dreh dauert ein paar Tage länger." Antwortete sie und setzte sich zu uns. "Waw drehd er demn?" Fragte Bokuto mampfend und erhielt einen strengen Blick meiner Mutter. "Junger Mann! Man spricht nicht mit vollem Mund mit einer Dame! Schon gar nicht mit einem Schauspielstar, wie ich es einer bin" Mein bester Freund schluckte und sah verlegen auf seinen Teller. "Entschuldigung Mrs. Kuroo..." Murmelte er bedröppelt. Die groß gewachsene Frau winkte ab. "Ach Kotaro du weißt doch, dass du mich Nori nennen kannst. Wir sind doch schließlich so." Sagte sie und verkreuzte Zeige- und Mittelfinger. Bokuto, nun völlig verwirrt, vergaß zu essen und sah mich hilfesuchend an. Ich musste mir das Lachen verkneifen und starrte beharrlich auf meinen Teller. Kurz darauf begann meine Mutter zu lachen und schlug ihm fest auf den Rücken. Nun konnte ich mich auch nicht mehr halten und prustete, genau so wie der Eulenkopf, los.
Als wir es irgendwie geschafft hatten, unser Essen aufzuessen, machten mein bester Freund und ich uns Fertig und während er im Bad war durchforstete ich das Internet nach spannenden Videos. Ein Bein angezogen, saß ich auf meinem Stuhl und beobachtete wie zwei Streamer versuchten in einem Egoshooter einen einzelnen Gegner fertig zumachen, jedoch kläglich daran verzweifelten. Gerade als sie es beinahe geschafft hatten, ihren Gegner zu besiegen, kam Bokuto rein. Seine Haare waren noch nass und hier und da tropfte das Wasser auf den Boden. Wortlos kam er zu mir und kletterte auf meinen Schoß. Aus mir entwich die Luft, da er quasi auf meinem Bauch saß. "Kuroo, nimm dein Bein runter, das drückt gegen meinen Schwanz." Brummte er und lehnte sich gegen mich. "Tja... Ich weiß eben was dir gefällt." Neckte ich ihn und schnappte kurz darauf nach Luft, als er sich extra schwer machte. Schnell stellte ich mein Bein auf den Boden und richtete mich etwas. "Du hättest dir auch einfach einen eigenen Stuhl holen können, du Sack." Beschwerte ich mich. Um etwas sehen zu können legte ich mein Kinn auf seiner Schulter ab.
Wir beobachteten die Streamer noch eine ganze Weile und lachten sie hier und da aus, wenn sie dumme Fehler machten.

BokuakakurokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt