POV Kuroo
"Du Kuroo?" Ich neigte den Kopf zu Kenma, als Zeichen, dass ich ihm zuhörte. "Kann ich heute bei die schlafen?" Fragte er und spielte weiter auf seiner Switch. Wir saßen auf dem Schuldach und genossen unsere Pause. Ich sah ihn fragend an. "Warum? Ist bei dir Zuhause irgendwas?" Hakte ich nach. Er zog ganz leicht die Schultern nach oben, wie er es immer tat, wenn ihm etwas unangenehm oder peinlich war. "Nur... eine Familienfeier." Murmelte er, scheinbar ausdruckslos. "Und meine Großeltern kommen... Du weißt doch wie die sind. Nennen mich immer noch Momoka und so."
Ich legte ihm eine Hand auf den Kopf und strich leicht durch seine Haare. "Klar kannst du zu mir." Er
lächelte mich kurz an. "Danke." Ich zuckte mit den Schultern. "Kein Ding." Ich sah weg. "Kann dich schließlich nicht bei diesen Leuten lassen." Nuschelte ich durch meine Hand, auf die ich meinen Kopf stützte. Kenmas Großeltern waren wahrhaftig die Verkörperung von Konservatismus.
Kenma wurde ursprünglich als Mädchen geboren, hatte aber, sobald er denken konnte, festgestellt, dass er viel lieber ein Junge wäre. Seine Eltern hatten nicht wirklich ein Problem damit gehabt, aber seine Großeltern taten dies nach all der Zeit immer noch als 'Phase' ab, ließen wo es nur ging diskriminierende Bemerkungen fallen und versuchten ihm andauernd diesen 'Unsinn' auszutreiben. Nicht selten war er mitten in der Nacht verbittert weinend zu mir gekommen, wenn sie es mal wieder zu weit getrieben hatten. Dann hatte ich ihn stundenlang aufgebaut und ermutigt und inzwischen ging er seinen Großeltern einfach aus dem Weg.
"Aber sag deinen Eltern bescheid." Fügte ich hinzu und seufzte, als das Klingeln das Ende der Pause verkündete. "Na komm, gehen wir." Sagte ich und zog ihn auf die Beine. "Wir sehen uns dann später." Verabschiedete ich mich von ihm und lud ihn in seinem Klassenzimmer ab, bevor ich zu meinem ging.
Wir hatten Geschichte und der Lehrer für Geschichte war ein unfassbar alter, halb tauber Mann, der dazu noch eine einschläfernde Stimme hatte. Er bekam so gut wie nichts mit.
Der Unterricht war langweilig wie immer und so vertrieb ich mir die Zeit, in dem ich unter dem Tisch auf meinem Handy ein online Game öffnete und Kenma schrieb. Immer wenn wir beide keinen Bock auf Unterricht hatten, spielten wir gegen einander. Bis jetzt konnte ich ihn noch kein einziges Mal besiegen...Kenma: Du bist heute irgendwie noch schlechter als sonst. Ist alles okay?
Schrieb er mir, nachdem ich zum 17. Mal verloren hatte. Resigniert betrachtete ich die Nachricht.
Kuroo: -.- Na danke... Aber ist schon okay, da ist nur so ein lästiger Gedanke der letztens in mir aufkam und jetzt geht er nicht mehr weg
Kenma: Huh? Was für ein Gedanke?
Kuroo: Nicht so wichtig, nichts schlimmes oder so
Kenma: okayEs war zwar nicht schlimm, aber furchtbar nervig. Nachdem ich mit Bokuto zu diesem Gruppendate gegangen war, hatte sich der Gedanke in meinen Kopf geschlichen, ob ich den Eulenkopf nicht eigentlich ein bisschen mehr mochte, als mir lieb war.
Ich wusste einfach nicht, was ich davon halten sollte. Zum Einen hatte ich keine Ahnung, ob ich wirklich dabei war, mich in ihn zu verlieben und zum Anderen war mir unsere Freundschaft unfassbar wertvoll. Es war cool einfach so mit ihm abzuhängen. Ich brauchte keine Beziehung mit ihm... Glaubte ich zumindest.
Ich tippte auf meinem Handy herum, unschlüssig ob ich Kenma davon erzählen sollte oder nicht. Eigentlich wollte ich schon gerne mal darüber reden, allerdings war es mir auch irgendwie unangenehm.
"So ein Scheiß." Brummte ich leise und bettete meinen Kopf auf den Armen. Ich versuchte die Gedanken auszublenden und zockte noch ein paar Runden gegen Kenma.
Nach dem Unterricht wartete ich draußen am Schultor auf meinen Zuspieler und verdrehte belustigt die Augen, als er mit gesenktem Kopf auf mich zugelaufen kam. "Können gleich los. Muss nur kurz den Boss killen." Murmelte er und drückte blitzschnell die Knöpfe seiner Switch. Binnen Sekunden hatte er den Endboss besiegt und steckte die Switch in seine Jackentasche. "Wie war dein Unterricht?" Fragte er, als sei nichts gewesen und lief los. "Öde wie eh und je. Sie sollten Herrn Kanesaka endlich in Rente schicken." Antwortete ich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Hm." Machte er und wechselte umgehend auf meine andere Seite, um einem entgegenkommenden Hund auszuweichen. Die Hundebesitzerin warf uns einen beleidigten Blick zu den ich kühl erwiderte. Kenma schüttelte sich kurz und zog sich die Jacke über die Nase. Er ist beinahe selbst wie eine Katze. Stellte ich fest, sprach es aber nicht aus.
Als wir bei mir ankamen schloss ich auf und ließ ihn herein. "Tetsuro, bist du das?" Rief meine Mutter aus der Küche. "Ja." Rief ich zurück, als sie auch schon im Flur erschien. "Äh-" Stockte ich, bei ihrem Anblick. Sie trug ein langes, schwarzes, rückenfreies Kleid und hatte ihre schwarzen Haare in einen relativ einfachen geflochtenen Zopf gebunden. "Hey." Sie küsste mich auf die Wange. "Hattest du einen schönen Tag? Oh hallo Kenma." Sie küsste auch ihn auf die Wange, was ihn verlegen lächelnd ließ. "Hallo." Murmelte er. Sie sah wieder zu mir und stöhnte. "Dein Vater hat mir vor 2 Stunden geschrieben, dass er mich zu einem Date ausführt. In eins dieser Schicki-Micki Restaurants. Ich musste noch nie so schnell, so gut aussehen. Was meint ihr, kann ich so gehen? Ihm wird es gefallen, oder?" Ich lächelte. "Du siehst toll aus Mom." Kenma nickte bestätigend. "Und Dad wird es lieben. Er liebt alles was du trägst. Du könntest auch in Jogginghose kommen, und er würde es toll finden. Fast schon peinlich, wie er dir manchmal zu Füßen liegt." Meine Mutter lachte und nahm ihre Handtasche. "Okay ihr beiden, habt eine schöne Zeit und bis später dann." Belustigt sah ich zu, wie sie aus dem Haus eilte und ins Auto stieg. "Deine Mutter ist echt cool." Murmelte Kenma und ich lachte etwas. "Naja ich finde ja eher sie hat einen an der Waffel. Sie alle beide." Sagte ich und lief voran in die Küche. Und trotzdem hat sie noch Essen gemacht. Dachte ich und holte zwei Teller raus.
Ich nahm gerade den letzten Bissen meines Essen, als ich auf meinem Handy eine Nachricht sah.Bokuto: Hey Kuroo, kann ich nächstes Wochenende bei dir pennen? Ich muss unbedingt was mit dir bereden! Ich will da mal was ausprobieren ò.ó
DU LIEST GERADE
Bokuakakuroken
FanfictionEine Geschichte, wie Kuroo, Kenma, Bokuto und Akaashi zueinander gefunden haben.