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"Ich lasse ihn nicht alleine!", schrie Hermine den Rotschopf an. Er konnte es nicht verstehen, warum sie sich so um diesen Mann, welcher ihr den Unterricht nicht gerade erleichtert hatte, Sorgen machte. Harry war mit einer Träne davon gelaufen, suchte das Direktorat auf, um die wichtigen Information zu bekommen. "Hermine! Wir müssen den anderen Helfen! Sieh es endlich ein er ist Tod!", seine Wangen hatte Ron aufgepustet, doch er wusste, dass er gegen ihren Sturkopf nicht ankam. So winkte er ihr ab, schüttelte seinen Kopf und verließ die kleine schäbige Hütte mit stampfenden Füßen.

Die Granger wendete sich wieder dem schwarz gekleideten Mann zu. Nur noch schwach hebte sich seine Brust und senkte sich wieder. "Professor Snape? Bitte halten Sie durch!", sprach sie auf ihn ein in der Hoffnung, dass er sie hören würde und ihre Worte sich zu Herzen nimmt. Der Kopf der Hexe ratterte. Die Zahnräder rodelten, würde ihr Kopf dampfen können, dann würde er dies jetzt auch tun. Es war eine Schlange, welche ihn gebissen hatte und auch Gift in die Wunde abgab. Vielleicht könnte sie versuchen das Gift aus der Wunde heraus zu saugen und auf gut Glück hoffen. Etwas musste sie ja probieren. "Sir! Es könnte für Sie, als auch für mich unangenehm werden... also bitte tragen Sie mir das nicht nach.", vorsichtig rutschte die Granger näher an ihn heran, zog den Kragen von ihrem Professor etwas zur Seite und schaute sich die Wunde an. Ihr Gesicht kam seinen Hals näher, ihre Lippen legten sich auf die blutige Wunde und für einen kurzen Moment fühlte sie sich wie ein Vampir. Sie fing an, an der Wunde zu saugen, spuckte das Blut zur Seite und setzte ihre Lippen wieder an. Ihre eine Hand, welche untätig auf der Hand von ihrem Professor ruhte, verschärfte ihren Griff, als ihre Zunge anfing zu kribbeln. Wieder spuckte sie das Blut aus, streckte ihre Zunge heraus und verzog ihr Gesicht. Sie fing an zu brennen und ihr Mund juckte. Ein unangenehmes Gefühl. Hermine vermutete, dass sie den größten Teil vom Gift somit erwischt hatte. Jetzt dürfte sie nur nicht Schlucken. Schnell kramte die Granger in ihrer Tasche herum, holte Verbänder und eine Flasche heraus. Wie ein halb verdurstender Hund öffnete sie die Flasche, hob sie mit zittrigen Händen an und ließ das Wasser in ihrem Mund laufen. Wie beim Zähneputzen, wenn man eine Spülung benutze, behielt sie das Wasser in ihrem Mund und schob es hin und her, gurglete und spuckte es wieder aus.

Nachdem sie ihren Mund abgewischt hatte, schaute Hermine wieder zu ihrem Professor. Seine Brust hob sich wieder in vollen Zügen. "Severus, warte! Ich gebe dir gleich ein Schmerzmittel!", ihren Arm versank sie wieder in ihrer Tasche, griff nach all möglichen Sachen, Büchern, Kamm, Kleidung, bis sie endlich eine Phiole ergriff. Durch ihrer Reise nach den Horkruxe hatte die Granger viel Vorrat von Schmerzmittel bei sich. Gerade als Ron gesplittert war. Schnell rutschte wie über den dreckigen Boden wieder zu ihm, öffnete den Korken und sah zu seinen Mund, welchen er ihr öffnete. Vor Erleichterung fing Hermine an zu weinen. Sie hatte ihn gerettet. Die grüne Flüssigkeit goss die Granger in seinen Mund, sein Kehlkopf bewegte sich mehr mals.

"Hatten Sie mich Severus genannt?", in seiner Stimme konnte man immer noch den Schmerz heraus hören, den er gerade versuchte zu bekämpfen. Sie wischte sich ihre Tränen weg, sah seine Augenlider sich öffnen und ihr in die Augen schauen. Er wollte ihr vom ganzem Herzen danken. Seine Vermutung war richtig. Sie ist die schlauste und mutigste Hexe, die er je getroffen hat. Seine Hand hob der Professor nur schwer an, ging mit dieser zu ihrer Wange und legte sie dort ab. "Wein nicht Hermine. Ein Lächeln steht dir mehr.", mit seinem Daumen strich er unter ihrem nassen Auge entlang, sah ihre Mundwinkel sich heben und wie ihre Wangen rosa wurden.

Die Gryffindor machte Snape ein Verband um den Hals, hockte dabei neben ihm und konnte immer noch nicht glauben, dass sie ihn gerettet hatte und er abwartend neben ihr auf dem Boden saß. Zwar war er noch etwas schwach, bräuchte sicherlich noch mit dem Aufstehen, aber er bekam eine zweite Chance. Das wusste Severus selbst auch zu schätzen. "Geh den anderen Helfen!", forderte der Verletzte auf und ergriff dabei ihre Hände, welche nach seiner Verarztung in ihrem Schoß gefallen waren. Sie schaute ihn entschlossen an, richtete sich mit ihren Sachen auf und ergriff ihren Zauberstab. "Passen Sie auf sich auf!", rief Hermine ihm nach, während sie aus der Hütte hinaus lief. Sie hatte neue Energie fürs Laufen und fürs Kämpfen, dank Severus.

Sie stand nun mitten im Schlachtfeld, versuchte zwischen den vielen blitzen ihre Freunde zu finden, doch der Staub, Schutt und die Gegner hinderten sie dabei. Hermine zog ihren Zauberstab, richtete diesen auf einen Todesser und warf mit Sprüchen um sich. Ab und zu traf sie ein Stupor von der Seite, schleuderte sie umher. So wie in diesem Moment. Bellatix stand vor ihr, richtete ihren Zauberstab auf Hermine und schon schoss diese nach hinten, einen hohen Bogen und genau gegen eine noch halb stehende Mauer. Schmerzerfüllt verzog die Braunhaarige ihr Gesicht, hustete und hielt sich dabei ihren Brustkorb fest.

"Die süße kleine Granger... wie ist das Tattoo?", fragte die Black gehässig, zog somit die dunkelsten Erinnerungen zurück in Hermines Gedächtnis. Wie sie auf den eiskalten Boden lag und der Zauberstab von Bellatix über ihre Haut ritzte. "Wertloses Schlammblut! Ich werde dich schön Quälen!", ein kreischendes Lachen kam aus ihrer Kehle, ihr Zauberstab richtete sich wieder auf sie. Hermine saß wehrlos auf dem Boden, ihre Zähne klapperten aufeinander. Ihr Zauberstab lag nicht in Reichweite. Schützend zog die Gryffindor ihre Hände vor ihrem Gesicht, zog ihre Knie an ihre Brust. Bevor ein Zauberspruch sie treffen konnte, hörte sie nur die raue Stimme von Snape. Welcher Hermine ihren Nachnamen schrie.

Severus hatte sich aufgerappelt, rannte Quer übers Schlachtfeld und erreichte Hermine in letzter Sekunde. Mit seinen Schuhen schlitterte er über die kleinen Steine auf dem Boden, richtete seinen Zauberstab auf Bellatrix und konnte schneller Reagieren als diese es unter ihrem Schock tat. Sie dachte, der Schwarzhaarige wäre elendig Verreckt. Doch dem war nicht so. Mit zurück schwingen seiner Haare, drehte sich der Professor zu seiner Schülerin um, welche immer noch auf dem Boden hockte und zu ihm hoch sah. "Diesen Kampf gewinnen wir zusammen!", er hielt ihr seine Hand hin.

Die Granger nahm seine Einladung an, Seite an Seite mit solch einen fantastischen Zauberber zu kämpfen, war ihr eine Ehre. Ihre Hand versank halb in seiner, als sie diese ergriff und von ihm auf die Beine gezogen wurde. Mit einem Lächeln schaute sie zu ihm auf. Gerade wollte er etwas sagen, als Hermine ihn von sich weg schubste und zwischen ihnen ein grüner Blitz entlang schloss. Severus verfolgte seinen Weg zurück zu dessen Absender. Schon schoss dieser einen Zauber zurück. "Hol deinen Zauberstab!", sie nickte und rannte gedeckt zu ihrem Stück Holz, welcher auf dem Boden lag, zwischen zwei Steinen. Fast bei Severus wieder angekommen, stolperte sie über die Hand von einem Toten. Ihr Kopf landete gegen seinen Rücken, zum Glück fing er sie somit eher unbewusst auf.

"Alles okay?", fragte er sie, während er ein schüchternes "Ja", als Antwort bekam.

Rücken an Rücken kämpften sie nun. Hermine hielt sich an dem Umhang von Severus fest, blieb somit bei ihm. Er hatte seine linke Hand schützend an ihrer rechten Seite, schob sie somit immer hinter sich, falls er einen neuen Gegner sah.

"Ich beschütze dich", waren die letzten Worte, an welche sich Hermine erinnern konnte und diese mit Liebe in ihrem Herzen trägt.

Headmaster's Darling | S. Snape |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt