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Mit ihren Zauberstäben machten die Professoren ihre Kleidung wieder trocken. Dazu richteten sie auch die Wärme auf ihren Körper selbst, damit dieser ebenfalls trocknen konnte. Während Severus sich wieder angezogen hatte und gerade wieder seine Schnürsenkel zu schnürrte, stand Hermine immer noch mit ihrem Hemd begleitet vor ihm. Ihren Zauberstab immer noch auf sich gerichtet. Sie wusste, sobald sie den Zauber ablegen würde, würde die Kälte wieder in jede Ritze kriechen. So stand sie einfach nur da. Hatte mit ihren freien Arm ihren Oberkörper umklammert und die Oberschenkel aneinander gepresst.

"Wie lang möchtest du da noch angewurzelt stehen?", Severus sah zu ihr rüber, hatte seinen Kopf fraglich zur Seite geneigt und betrachtete seine Kollegin. Ihr Haar, welches nun wieder trocken war, schlug Wellen durch den Wind. Ihr Hemd wehte immer wieder auf und brachte so für wenige Sekunden ihr Höschen zur Geltung. Mit einem Kopfschütteln bückte er sich nach ihren Mantel. Umleg bereit, hielt er ihn in seinen Händen, ging um die Gryffindor herum und legte, mit dem Mantel, auch seine Arme um ihren Körper.

Langsam ließ sie ihren Zauberstab sinken und genoss nun eher seine Wärme, welche durch ihren Rücken in ihren Körper strömte. Sein Kräuter Duft legte sich wieder in ihrer Nase breit. Kaum fing Snape mit dem Kraulen an, seine Fingerspitzen welche über ihre Arme glitten, begann auch ein Kribbeln in ihrem Bauch. Immer wieder stellte sie sich die Frage, was er von ihr wollte. Wolle er nur für sie da sein, weil er weiß was sie durch gemacht hatte. Oder empfand Severus ein tieferes Gefühl für sie? Es brachte sie jede freie Minute zum grübeln. Sie war im Unterricht und die Schüler hatten Stillarbeit, sie dachte an ihn. Sie war alleine am Abend in ihrer kleinen Wohnung, sie dachte an ihn. Dürfte sie das überhaupt zulassen? Er war ihr Vorgesetzter und dazu kannten sie sich seit ihrem ersten Schuljahr. Sie müsste ihn zur Rede stellen und ihn diese Fragen beantworten lassen.

"Zieh dich an okay?", fragte er mit seiner typischen rauen Stimme und zog Hermine somit aus ihren Gedanken.

"Du, Severus?", nervös biss sie sich auf die Unterlippe, drehte sich in seinem Arm zu ihm um und sah in seine dunklen Seelenspiegel. Fast schon nahmen sie die Farbe von Schwarz an, doch mit dem Licht der Sonne, welches gerade durch die graue Wolkendecke brach, konnte man das dunkle braun erkennen.

"Ja?", ging seine Stimme hoch. Dabei auch seine rechte Augenbraue. Severus wich ihrem Blick nicht aus, er hielt ihren Rehbraunen Augen stand. Betrachtete die kleinen dunkleren Streifen in ihrer Augenfarbe und musste über sein neue Entdeckung lächeln. Jedes Auge war einzigartig, doch ihre waren ein Meisterwerk aus Gottes Hand selbst.

Kaum hatte er zu ihrer Frage zugestimmt und ebenfalls nachgehackt, fing ihr Herz an zu rasen. Nervosität machte sich in ihr breit. "Danke für die Abwechslung.", log sie wie gedruckt. Sein Schmunzeln wurde Breiter und eine Hand legte er auf ihren Kopf. Sachte strich er über ihr puffiges Haar. "Nichts zu Danken."

Wieder eingereiht nebeneinander, gingen sie still schweigend zurück zum Schloss. Keiner von ihnen wusste Recht, was er sagen sollte, geschweige, welches Thema nun angebracht wäre. Nur mit dem rauschen der Blätter und dem trällern der Vögel, durchschritten sie die Landschaft zurück. Durch den Wald, über den Hügel, dran vorbei an Hagrids Hütte, welche nur noch aus Bruchteilen bestand.

"Professor Snape!", schrie jemand voller Panik.

Sofort rissen beide Professoren ihre Blicke hoch. Auf dem Weg vor sich, noch in einer guten Entfernung, kam ihnen ein Slytherin Schüler entgegen gelaufen. Allerdings nicht alleine. Ebenfalls an seiner Seite ein Gryffindor Junge.

"Professor Granger!", schrie der andere. Seine Stimme war deutliche heller als vom Slytherin.

Die angesprochenen Personen blickten sich fragend an, ehe sie einen Schritt zu legten und ihren Schülern entgegen kamen. Aus der Puste, mit roten Wangen und tropfener Stirn, hielt der Gryffindor seine Brust fest - versuchte nach Luft zu ringen. Der Slytherin hatte seine Arme auf die Knie gestämmt und mit seinen Rücken einen Buckel gemacht. "Was gibt es so dringendes Mr. Carter und Mr. Smithford , dass Sie wie zwei Geparden mit Asthma Anfall hier her kommt?", fragte der Ältere nach und machte sich daraus noch einen kleinen Scherz. Etwas hatte sich an ihn nicht geändert und das war sein Humor, welcher in manchen Situationen recht unpassend war. So sehr Hermine in diesem Moment darüber lachen wollte, sie versuchte es sich zu verkneifen, biss sich dabei auf ihre Zunge.

"Persephone Diamandis... ist etwas zu gestoßen...", brachte der blonde Gryffindor unter seinem Atem hervor. Abgrubt verfinsterte sich der Antlitz von Severus. Seine Hände zog er aus seine Taschen hervor und schien seinen Körper angespannt zu haben. "Was ist Ms. Diamantis zu gestoßen und warum sind Sie nicht sofort zum Krankenflügel gelaufen?", fragte er nun mit donnernder Stimme, schaute zu Hermine und nickte in Richtung Schloss.

Während sie zu Persephone gingen, erklärte der Slytherin die Situation weiter. Eine Ring wurde am Morgen vor dem Schloss abgelegt. Sie und ihr Gryffindor Freund, welcher wohl immer noch bei ihr sei, wollten am Morgen spazieren gehen und fanden das Packet, worin sich der Ring befand. Die Hufflepuff wollte es dem Schulleiter bringen, immerhin stand auf einem Kärtchen "An Severus T. Snape"
Das frisch verliebte Pärchen wagte nur einen kurzen Blick in die Schachtel. Ihn sei schon unwohl beim Anblick geworden. Als die Diamandis dann zum Ring greifen wollte wurde sie durch der Berührung verflucht.

Während der Junge erhälte, kam es Hermine immer suspekter vor. Diese Geschichte kam ihr all zu bekannt vor. Eine Schachtel hinterlassen für den Schulleiter, Schmuck welches verflucht ist, jemand anderes, welcher den Fluch berührt. Obwohl, das Letzte hätte auch Zufall sein können. Damals war es auch so mit Harry und Ron, wo eine Spielerin aus dem Qudditch Team eine Schachtel fand und es Dumbledore überbringen sollte.

"Nicht Berühren!", hallte die Stimme von Professor Leventis durch die Gänge. Ihm war es gelungen, durch den ganzen Trubel, auf die Verfluchten aufmerksam zu werden. Immer wieder hielt er die angesammelte Menge vom Mädchen fern, schaute ob ihr Puls noch ging und ob sie Atmen konnte. Er hatte sich seinen freien Tag deutlich anderes ausgemalt.

"Atlas! Wie geht es ihr?", kam Hermine auf ihn zu, legte ihre Hand auf seine Schulter und hockte sich neben ihm nieder. Ein Anblick, welcher Severus sein Herz kurz zerriss. Er stand vor ihnen, vor dem Kind was schmerzerfüllt auf dem Boden lag, und sah die Granger an. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit, wenn er sie mit anderen Männern sah. Mit dem anstuckeln eines Schülern hinter ihm, wurde Severus wieder auf den Mittelpunkt der Situation gelenkt.

"Wir müssen sie zu Hermes bringen. Ihm wird zwar das Herz bluten bei diesem Anblick, aber was anderes bleibt uns nicht übrig."

"Severus, ich bleibe hier. Schau mir den Fluch näher an. Geh du mit ihr.", sprach die Braunhaarige zu ihm, erhob sich aus ihrer Hocke und sah zur Schachtel, welche abwärts auf dem Boden lag. "Sei vorsichtig.", mit diesen Worten wandt sich Severus der Diamantis zu und half Atlas beim anheben.

Headmaster's Darling | S. Snape |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt