Headmaster's Darling | S. Snape |

08

Mit einem breiten Grinsen stand Hermine schon früh auf den Beinen. Ihr Haar war wie üblich gelockt über ihre Schultern gelegt. Mit großen Schritten ging sie Zielstrebig auf ihren Stuhl zu, kaum saß sie, wollte sie ihren Mund öffnen, als Draco ihr zu vor kam. "Harry und Ginny Heiraten!", verkündigte er ihr die Nachricht. Verdutzt sah sie ihn an, schaute kurz zu Severus, welcher ebenfalls ein Lächeln auf den Lippen trug. "Woher weißt du das?", fragte sie und schon erhob sich die Hand von Neville.

"Ron hatte mir einen Brief geschickt. Ich hatte es heute Morgen verkündigt.", erklärte er sein Glück und steckte sich darauf den Löffel, befüllt mit Quark, in den Mund. Komisch, ob er wirklich so in Kontakt stand mit Ronald? Seit dem er am Kriegstag so davon gerast war, als Hermine bei Severus blieb, hatte sie nichts mehr von ihm gehört. "Ich hab die Nachricht von Ginny bekommen.", sagte sie nur mit einem Lächeln und widmete sich ihrem Essen zu. Der Gedanke ging ihr nicht aus dem Kopf. Der Weasley war zwar Alt genug, um seine eigenen Freunde zu finden, aber Neville mochte er doch nie besonders. Nur durch Harry wuchs der Longbottom mit in den Freundeskreis ein.

"Severus? Ich komme heute Abend nicht zu dir. Ginny und ich treffen uns kurzfristig im Drei Besen."
Verständnisvoll nickte er. Zwar würde er ihre Gesellschaft vermissen, immerhin saßen sie jeden Abend für ein oder zwei Stunden zusammen, doch sie bräuchte auch mal Zeit für ihre Freunde. "Klar. Es ist nicht so, als würde ich dich für mich beanspruchen wollen.", mit einem Lachen nickte sie.

So seltsam der Morgen für Hermine auch war, der Tag verlief wie am Schnürchen. Die ersten beiden Stunden verbrachte sie damit den Drittklässlern etwas über Werwölfe beizubringen, musst ab und zu die Klasse zum Schweigen bringen und war froh, als sie die siebte Klasse im Anschluss hatte.

Nach dem Unterricht, als der letzte Schüler endlich den Raum verließ, konnte sie in aller Ruhe ihre Sachen schnappen, das Klassenzimmer abschließen und sich in ihrer kleinen Wohnung fertig machen für das Abendessen im Drei Besen mit Ginny.
Lang war es her, als die beiden sich das letzte Mal gesehen hatten. Es war kurz nach dem Krieg, zur Beerdigung ihres eines Bruders. Danach ging Hermine in eine kleine Wohnung, in der Nähe ihrer Eltern. Leider konnte sie die Erinnerungen von ihnen zurück rufen, doch durch einen Zufall, als es anfing stark zu Regnen und Hermine noch einen längeren Weg nach Hause hatte, begegnete sie ihren Eltern. Sie waren im Vorgarten, standen geschützt unterm Dach und sahen dem friedlichen Regen zu. Ihnen tat die unbekannte junge Dame leid und so luden sie die Granger zu sich ein.
Wiedermal in ihren Gedanken versunken, stand die Gryffindor nur vor ihrem Kleiderschrank. Jetzt müsse sie sich aber beeilen immerhin dauerte das Gehen nach Hogsmeade auch noch eine Weile.

"Hermine!", winkte ihre Freundin sie von ihren reservierten Tisch aus zu, als sie gerade den Drei Besen betreten hatte. Der Geruch von Bier und Essen stieß in ihre Nase. Ein angenehmer Ort, ohne Schüler, um einen schönen Abend zu verbringen.
Zwischen den Tischen, die überwiegend mit .ännlicher Kundschaft belegt waren, schlängelte sich Hermine zu ihrer besten Freundin hin. Während ihrer kleinen Ausweichmanöver zog sie sich ihren Mantel aus. Auch ihr Haar befreite sie aus ihrem Dutt, ehe sie auch schon bei Ginny an kam. Ihre Arme waren somit geöffnet, in welchen sich die Granger in der nächsten Sekunde befand. Liebevoll legte sie ihre Arme um die Weasley, so wie damals, als sie sich nach den Sommerferien immer am Bahnsteig getroffen hatten. "Ich freue mich so für dich Ginny!", murmelte sie gegen die Schulter ihrer Freundin, welche mit einem Quietschen und einem breiten Lächeln sich aus der Umarmung löste und wieder Platz nahm.

"Leider ist aber was schreckliches Passiert. Ich habe meinen Verlobungsring verloren.", fing sie sofort damit an, als sie sich gerade zusammen an den Tisch niedergelassen hatten. Hermine wollte gerade ihren Mantel über die Lehne ihres Stuhls hängen, als sie verwirrt ihren Kopf zu der Weasley drehte. "Warte... Du hast ihn verloren?", fragte sie nochmal, um sich bei ihrer folgenden Antwort dann sicherlich zu sein. Darauf bekam sie allerdings nur ein nicken. Ginny schämte sich dafür und trug die Schult schon seit Tagen mit sich umher. Wie eine Wilde hatte sie am ersten Tag seines verschwindens, nach dem Ring gesucht. Jede einzelne Ritze ihres Zimmers untersucht und auch ihren Wäschekorb durchwühlt. Doch nichts. "Okay, dass ist wirklich Pech. Weiß es Harry?", wahrscheinlich könnte sie die Situation sowieso nicht mehr ins positive bringen, warum also nicht gleich ins kalte Wasser springen.

"Ja, Natürlich! Er hatte es nur belächelt und meinte: 'Unsern Ehering werde ich mit einem Fluch belegen, dass er nie von deinem Finger rutschen würde.' Darauf nahm er mich in den Arm und fragte nicht mehr danach....", mit einem tiefen Einatmen und dem Streichen der Haare aus ihrem Gesicht, redete sie weiter: "Trotzdem will ich ihn wieder oder wenigstens Wissen, wo er ab geblieben ist." Mitfühlend nickte Hermine. Auch wenn Harry es locker auf die Schulter nahm, vielleicht würde er sich im Inneren darüber Ägern und auf sie Wütend sein. Die Professorin konnte also vollkommen ihren Stress nachvollziehen.

"Mag es etwas zu Trinken und Essen sein?", tauchte die Stimme einer jungen Dame neben ihrem Tisch auf. Mit einem Tablet in ihrer Hand, worauf leere Gläser standen, sah sie ihre Gäste lächelnd an. "Sicherlich. 2 Butterbier mit etwas Ingwer und dazu das übliche Menü. Bratkartoffeln mit Fisch.", freundlich nickte sie der Granger zu und machte sich auf den Weg zurück in die Küche.

"Aber jetzt erzähl von dir. Wie läuft es?", gerade rieb sie ein Tauschentuch an ihrer Nase, faltete es wieder und steckte es sich zurück in die Hosentasche.
"Nun, es sind schon einige Sachen passiert. Darunter auch sehr schöne.", grinste Hermine und bekam dabei den Neugierigen Blick ihrer Freundin zugeworfen. "Na? Ein heißer Kollege?"

"Nein!", lachend winkte sie ihr mit der Hand ab, schüttelte darauf noch ihren Kopf.
"Nur durch den Krieg und so, sind Severus und ich uns etwas näher gekommen. Er ist sehr Freundlich zu mir und ein guter Gesprächspartner un-...", "Warte, Warte, Warte... Du nennst Professor Snape jetzt beim Vornamen?", ihre Augenbrauen zucken verführerisch auf und ab. Lächelnd verdrehte Hermine ihre Augen. Musste darauf jedoch mit Ginny anfangen zu lachen. "... und er hat immer gute Tipps und Ratschläge parat.", fügte sie noch dran.

"Verliebt?" unerwartet weiteten sich die rehbraunen Augen. Die Weasley wusste ganz genau, wann ihre Freundin von jemanden Schwärmt und wann es nur gelaber ist. "Was? Nein!", Kopfschüttelnd nahm Ginny ihr Getränk in die Hand, welches in ihrer Konversation schon an kam. "Du lügst. Deine Augen Funkeln, wenn du über ihn sprichst."