Teil 8

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*Zeitsprung*

Es ist Freitag. Heute ist die Probe von eddies Band. Die Sache mit meinem Vater ist nur noch schlimmer geworden. Ich kriege pro Nacht wenn ich Glück habe 1-3 Stunden Schlaf. Ich habe eddie immer noch nichts davon erzählt, aber ich habe es auch nicht vor. Naja dafür haben ich und Robin eine Art Freundschaft aufgebaut, also glaub ich, wir haben sogar Nummern ausgetauscht. Robin und ich haben viele Ähnlichkeiten, wir Beide reden sehr viel haha, es ist schön endlich mal eine Freundin zu haben. Sie ist wirklich toll.

Es ist bereits 15 Uhr, in 5 stunden holt mich eddie ab. Ich bin schon etwas aufgeregt. Das letzte Mal als mich eddies Freunde gesehen haben da habe ich einen Typen zusammengeschlagen..deswegen möchte ich heute einen guten Eindruck machen. Irgendwie möchte ich das seine freunde mich mögen bzw. Mich okay finden, da es ja eddies freunde sind und ich sie wahrscheinlich mehrere male sehen werde. Ich mag Dustin gerne, er ist wirklich nett. Aber ich mache mir jetzt lieber nicht noch mehr Gedanken.

Ich habe nämlich noch etwas vor. Bevor mein Vater verschwunden ist, hat er mir einen Brief hinterlassen. Ich durfte ihn erst öffnen wenn ich 18
Bin. Nun ja das ist jetzt schon eine Weile her, da ich bald 19 werde. Ich habe mich nie getraut ihn zu öffnen. Aber ich glaube ich muss es jetzt einfach tun. Vielleicht hilft es mir ja darüber hinweg zu kommen und mit meinem Vater abzuschließen, da ich ja in letzter Zeit wirklich nur noch an ihn denke. Ich glaube einfach das es das richtige ist. Ich bewahre den Brief in einer kleinen schwarzen Box auf. Die Box hat er mir geschenkt. Es ist eine Art generations-Box. Mein uropa hat die Box selbst gemacht und sie dann meinem Opa geschenkt und der hat sie dann meinem Vater geschenkt. Also kurz vor dem er verschwand  hat er sie mir geschenkt. Manchmal glaube ich er hat das ganze geplant, also ich meine das abhängig werden. Denn kurz bevor er abhängig wurde hat er unglaublich viel Zeit mit mir verbracht, schon fast mehr als davor. Er hat mir so viele Dinge beigebracht. Er sagte immer das wenn ich mal Kinder bekomme ich ihnen diese Sachen auch beibringen soll. Das mit meinem Vater fühlt sich immer noch so surreal an. Ich öffne die schwarze Box. Dort liegt der Brief. ,,Von Papa für elchen,, steht drauf. Ich muss kurz lächeln als ich das Wort ,,elchen,, lese. So hat er mich immer früher genannt. Langsam öffne ich den Brief. Ich beginne zu lesen.

*der brief*

Hey Elle.
Ich hoffe du liest diesen brief nachdem du 18 bist. Ich weiss doch genau du bist eine gute schumlerin, kleine. Ich bin jetzt schon lange weg. Ich werde mir selbst nie dafür verzeihen das ich dich und deine mutter so verlassen habe. Aber ich musste einfach weg. Ich konnte so ein Leben einfach nicht mehr leben, so sehr ich und deine Mutter auch liebte. Ich fühlte mich einfach immer falsch am Platz und das schon etwas länger. Auch bevor ich euch verlassen habe. In meinem Kopf schwirrten so viele Sachen rum. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr kontrollieren. Meine Gefühle waren einfach völlig durcheinander. Manchmal konnte ich nichts mehr fühlen und manchmal fühlte ich zu viel. Ich ging zu einem Therapeuten, da ich mir wirklich nicht erklären konnte was es ist. Es war nicht auszuhalten. Elle, es ist eine bipolare Störung. Ich fühlte mich wie betäubt. Es war schlimm. Ich griff zu Drogen. Viele Drogen. Ich konsumierte buchstäblich alles. Ich dachte es würde irgendwie meine Probleme lösen. Doch im Gegenteil, es machte es nur noch schlimmer. Dann wurde ich süchtig. Es war nicht mehr auszuhalten. Also hab ich mich dazu entschieden wegzulaufen. Weit weg. Genau aus dem Grund möchte ich das du diesen brief erst mit 18 öffnen. Vielleicht fällt es dir schwer, aber ich möchte das du verstehst warum ich das ganze hier getan habe. Ich habe es auf keinen Fall wegen dir getan oder wegen deiner Mutter. Gott ich liebte euch überalles. Ich bin einfach nicht mehr klar gekommen und konnte es einfach nicht akzeptieren. Ich hatte Angst das ich euch damit weh tue. Ich hatte Angst das ich meinen Verstand komplett verliere. Und das ich euch damit euer Leben zur Hölle machen. Den Gedanken konnte ich einfach nicht mehr ertragen. Ich weiss das was ich getan habe ist kann man nicht entschuldigen, aber ich hoffe einfach das dieser brief das ganze etwas aufklärt. Bipolare Störungen sind genetisch. Ich hoffe es hat dich noch nicht gekriegt.

In Liebe Papa.

Ich schließe den Brief. Ich kann mich nicht mehr bewegen. Nicht mal weinen oder lachen kann ich. Ich sitze einfach nur da. Für Stunden. Nichts.

Es ist 19:30 Uhr. Eddie holt mich in einer halben Stunde ab. Ich gebe mir einen ruck und stehe auf. Ich versuche mich einfach ganz normal fertig zu machen als wäre nichts gewesen. Ich entscheide mich dazu das einfach alles zu vergessen. Wenigstens für diesen Abend. Ich bin jetzt fertig. Ich habe noch 15 Minuten Zeit. Ich gehe in die Küche und mache mir einen Kaffee so das ich einfach etwas wacher wirke. Ich hoffe dieser Abend wird gut und kein Reinfall.

How I Met Eddie munson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt