Kapitel 6

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"Also..." ...

"Das ist Logan." Drake schob mir ein Foto zu. "Er geht auf die Goldenwolves High School und macht dieses Jahr seinen Abschluss. Er wohnt am Utica Square 316."

"Ich soll ihn also "besuchen" und seinem Leben ein Ende bereiten?" Er lachte schon wieder, bah wie ich dieses Lachen hasse. "So ungefähr ja. Aber ich möchte, dass du ihn vorher kennen lernst..."

Er machte eine lange Pause.

"...und mit ihm zusammen kommst, damit es für ihn auch richtig weh tut."

"Okaaaaay. Das war's ? Mit ihm zusammen kommen und dann umbringen?" Er nickte. "Gut, und wenn ich das erledigt habe... dann lässt du Josh und mich für immer in Ruhe?" Wieder nickte er. "Na schön, ich nehme den Auftrag an." "Ich wusste, dass du vernünftig bist." Drake stand auf und reichte mir die Hand. "Dann bis in zwei Wochen für deinen Schlussbericht." WAS?!?!? "Zwei Wochen?" schrie ich schon fast. "Hast du ein Problem damit?" "Ehm,ja?! Wie soll ich ihn inner halb zwei Wochen einen Typen finden, mit ihm zusammen kommen und ihn töten? Ich brauche mindestens die doppelte Zeit." Er sah mich mit einem dieser undefinierbaren Blick an."4 Wochen und keinen Tag länger. Jedoch erwarte ich dann von dir zwischen Berichte. Ich werde dich kontaktieren um ein neues Treffen zu besprechen." erwiderte D. mit schneidender Stimme und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.

Irgendwann muss der Kerl der mich her gebracht hatte wohl wieder aufgeschlossen haben. Ich lies mich zurück auf den Stuhl sinken, auf dem ich mich vorhin gegenüber von D. gesetzt hatte. Angespannt fuhr ich mir durch die Haare.

Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur da saß und Löcher in die Luft starrte. Irgendwann jedoch schnappte ich mir meine Sachen, inklusive Umschlag und verschwand. Ich wollte einfach nur nach Hause. Zu Dan. Vor allem aber...

Zu Josh.

Um Logan würde ich mich morgen kümmern...

...Als ich aufwachte war es noch dunkel. Am Horizont waren schon die ersten roten Färbungen zu sehen. Durch meine Glasfront, konnte man perfekt die auf gehende Sonne betrachten, genau so wie von unserem Strand. Ich stand auf, zog mir eine graue Hot Pan mit einem schwarzen Top an, wo in silber "Partytiger" drauf stand, an und machte mir zu guter letzt noch einen unordentlichen Dutt. Dann noch meine Flipflops, die ich am Strand sowie so wieder aus ziehen werde.

Unten am Strand setzte ich mich einfach in den feuchten Sand, zog meine Schuhe aus, damit das Wasser über meine Füße laufen kann. Hin...und her... Hin...und her... Hin...und her. Das Rauschen der Wellen war ein so beruhigen des Geräusch, sodass ich den Stress und die Aufregungen der letzten Tage einfach mal vergessen konnte.

Das war mein erster Sonnenaufgang seit langem, seeeeehhr langem. Er war so wunderschön. Den Himmel zeichneten noch die letzten Spuren der Nacht und die letzten Sterne ließen ihren Zauber auf die Erde nieder.

Das Meer war türkis und am Horizont nahm es die Farbe der Sonne an, genau wie der Himmel. Es sah aus als würde die Sonne alles in Flammen tauchen.

Alles was in den letzten Tagen passiert ist, sogar was in meinem Leben passiert ist rückte für diesen winzigen kleinen Augenblick in den Hintergrund. In genau diesem Moment war ich einfach nur Carolina, nicht das Badgirl, nicht die, die keine Angst oder Schwächen hat. NEIN! Ich war einfach nur ICH. Carolina Montgomery, ein ganz normales Mädchen aus Miami aus Fleisch und Blut, mit Gefühlen...

Irgendwann stand ich auf, als die Sonne schon ein ganz schönes Stück gewandert war. Ich weiß nicht wie lange ich einfach so da saß, jedenfalls steht die Sonne ein großes stück über dem Horizont. Langsam stapfte ich durch den Sand richtung Haus.

Maaan. Was war nur los mit mir? Die letzten Tage machten mich echt fertig. Ich werde wieder weich und das darf auf garkeinen Fall passieren.

Meine Trauer oder besser gesagt dieses Gefühl alleine zu sein verwandelte sich in Wut. Unbegrenzte, tobende Wut.

Worauf? Keine Ahnung, aber ich wusste, dass es nur einen Weg gab sie zu stoppen.

Ich lief zum Haus schnappte mir meine Pistole, eine CZ75 SP-01 Shadow duotone, und rannte.

Wohin? Ich weiß es nicht, aber meine Füße trugen mich über Straßen, Wege und Gassen in ein herrunter gekommenes Viertel von Miami. Dem Viertel in dem die Gangs zu Hause waren. Hier liefen viele Dealer rum, aber auch unschuldige, normale Menschen. Doch das war mir egal, denn meine Wut ist durch die Anstrengung nur noch stärker geworden. Jetzt durch flutete sie meinen ganzen Körper, jede einzelne Vene, Ader und Zelle. Hass über nahm die Funktion meiner Muskeln und lenkte meinen Körper. Ich zog mein Baby und fing an zu schießen.

Ich schoss.

Ohne darauf zu achten was geschah.

Um mich herum brach nach wenigen Sekunden die Hölle los, doch ich bemerkte es nicht. Alle liefen durcheinander und schrien. Ich schoss einfach, denn es war so ein befreiendes Gefühl, dass die Leute die ich traf erstarrten und dann leblos zu Boden brachen. Das Blut überall auf dem Boden war eine Augenweide für mich und spornte mich nur noch mehr an. Immer mehr Menschen fielen und blieben leblos liegen.

Ich laufe Amok und ES TUT GUT!!

Ich fühle mich frei. Nach ein paar Minuten war es ruhig.

Ich war wieder ich.

Um mich herum lagen hunderte von Leichen. Kinder, Erwachsene, Jugendliche, Senioren. Alle samt tot und in blutlachen badend.

Von weitem konnte man schon Sirenen hören. Ich hatte plötzlich eine Idee, da ich noch eine Rechnung mit jemandem offen hatte. Man ich war echt fies dachte ich und grinste in mich hinein...

FYVM (Fuck You Very Much)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt