Erstes Kapitel

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Prolog

Endlich wieder Zuhause, Papa hatte mich gerade vom Bahnhof abgeholt und wir waren auf dem Weg zu seiner neuen Wohnung. Gerade kamen die 6 Uhr Nachrichten. An einem ganz normalen Tag hätten sie mich nicht gestört. Ich hätte einfach gewartet bis sie fertig sind und ich wieder weiter erzählen kann... Doch an diesem Tag war es anders. Ich hatte schon seit dem aufstehen das Gefühl das dieser, ein besonderer Tag wird. Ich ordnete das dem Wiedersehen mit Papa zu und machte mir deswegen nicht viele Gedanken darüber. Doch es weckte, ein sonst für mich uninteressanter Bericht, meine Aufmerksamkeit: „ Die Deutsche Fußball Nationalmannschaft hat ab heute einen neuen Spieler....", Die Stimme der Nachrichtensprecherin hallte durch meinen Kopf „ Noch nen neuen? Die haben doch schon genug! Was brauchen sie dann noch einen????", dachte ich(ihr müsst wissen vor drei Jahren verstand ich noch nicht so viel von Fußball). „...mit seinen 17 Jahren zählt er zu den jüngsten Europas in der Nationalmannschaft, und...." mein Vater schaltete den Radio leiser und sagte: „Des konn nix gschiats sein!" Was war nur mit meinem sonst so an Fußball interessiertem Vater los? „Warum nicht! Wenn er nicht etwas kann wäre er wohl nicht in die Nationalmannschaft gekommen, oder?", meldete ich mich zu Wort. Mein Vater sah mich angewidert an :" Seit wann interessierst du dich für Fußball?" „ Ich sage nur was ich davon halte!!", antwortete ich. Mein Vater lachte laut los. Wir hielten an der Tankstelle und ich nutzte die Gelegenheit um den Radio wieder lauter zu stellen, in der Hoffnung der Bericht sei noch nicht zu Ende :"... sehen sie den Jungen Mann heute erstmals im Fernsehen um 20:15 Uhr im ORF 1, dem Spiel folgt anschließend ein Interview mit dem Neuen unter den Deutschen Lieblingen" Mein Blick huschte auf die Uhr im Amateurbrett unseres Fiats, 20:00 Uhr.

Zuhause angekommen war es 10 Minuten nach 8 Uhr! „Können wir das Spiel ansehen?", fragte ich somit meinen Vater. „Welches Spiel?", OMG seine neue Freundin hatte ihn ja total verändert! „Das Fußballspiel natürlich!" „ Ah, das Spiel. Wenn du unbedingt willst... Aber ich erkläre dir nicht noch einmal den unterschied zwischen Abseits und Nicht-abseits, dass das klar ist!", sagte er mit einem strengen Unterton in der Stimme. Zufrieden hüpfte ich mit einer Tüte Chips auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Nach 5 Minuten wurde das Spiel für mich schon uninteressant. Ich ging in mein Zimmer und holte mir mein Buch: Happyface von Stephen Emond. Ich vertiefte mich in die Lektüre, und schaute erst wieder auf als meine Vater sich an den Computer setzte. „Ist das Spiel schon fertig", fragte ich. Ich wartete ja eigentlich nur auf das Interview! „Schon mal etwas von Halbzeit gehört?", sagte mein Vater und lachte. Ich ärgerte mich über mich selbst und wandte mich wieder meinem Buch zu.

"Ein Tor für Deutschland!!!"

Ich saß kerzengerade auf der Couch, ich war wohl eingeschlafen. Als ich mich umsah, entdeckte ich meinen Vater, der in der Gegend umher hüpfte, als hätte er im Lotto gewonnen! Lachend rieb ich mir die Augen und sah auf die Uhr, es war jetzt schon neun Uhr! Sehr lange konnte das Spiel nicht mehr dauern... "Wann ist denn das Spiel zu Ende?", fragte ich meinen Vater. "Wenn du willst kannst du schon ins Bett gehen." "Ne ne ich schau danach noch das Interview an!", sagte ich, unter der Hoffnung er würde mir nun endlich sagen wann das Spiel fertig sei und das Interview beginnen würde. Mein Vater sah mich fragend an und sagte: " Das Interview beginnt erst um halb zehn! Warum willst du das denn Umbedingt sehen?" "Oh nein", dachte ich und überlegte mir schnell eine halbwegs passable Ausrede. " Ist doch sicher interessant! ", mein Vater sah mich fragend an: "ich meine vielleicht hilft es mir, Fußball besser zu verstehen...", sagte ich und mir schoss sogleich die Röte ins Gesicht. Mein Vater verdrehte die Augen und wandte sich wieder seinem Facebook-Account zu. Ich hielt es auch für besser den Mund zu halten und zumindest so zu tun als würde ich mich auf das Spiel im Fernseher konzentrieren.

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