2 - Hört auf meine eigene Waffe gegen mich zu verwenden! (MEIN Sarkasmus!)

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𝕊𝕒𝕣𝕔𝕒𝕤𝕞 𝕚𝕤𝕟'𝕥 𝕒𝕟 𝕒𝕥𝕥𝕚𝕥𝕦𝕕𝕖, 𝕚𝕥'𝕤 𝕒𝕟 𝕒𝕣𝕥

Estellas Sicht:
Einige Wochen waren bereits wieder vergangen und gerade hatte meine Laune einen neuen Tiefpunkt erreicht. Einerseits lag das daran, dass alle möglichen Leute (allen voran sämtliche Slytherins und einige Gryffindors) mich wie immer nervten. Andererseits hatten wir gerade Geschichte der Zauberei bei Professor Binns gehabt. Und ja, es war so sterbenslangweilig, wie alle immer sagten, wenn nicht sogar noch schlimmer! Wie konnte man so etwas Spannendes wie Geschichte der Zauberei nur so stinklangweilig und uniteressant unterrichten wie er es tat?! Das war ja schon fast wieder ein Talent für sich! Allerdings ein unerwünschtes!

Als mich dann auch noch ein braunhaariger Junge, den ich als Ravenclaw aus meinem Jahrgang identifizierte, anrempelte, wurde es mir zu bunt.

"Kannst du nicht aufpassen?!", fuhr ich ihn mit zornig funkelnden Augen an.

Dass meine Augen wirklich funkelten, und zwar in einem glühenden Rot, wurde mir erst später klar. Ob er es jedoch gesehen hatte, konnte ich beim besten Willen nicht sagen - zumindest ließ er sich nichts anmerken. Im Gegenteil, er sah mich fast schon herausfordernd an.

"Estella Grindelwald-Black, richtig?", erkundigte er sich, doch er wartet meine Antwort gar nicht ab, "Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, wie unfassbar gelassen du doch bist, selbst für eine Hufflepuff?"

Irritiert sah ich ihn an. Worauf wollte er denn bitte wieder hinaus?! Dafür hatte ich jetzt wirklich keine Zeit.

"Nein, noch nie!", schnauzte ich ihn an.

"Hätte mich auch gewundert!", gab er hochnäsig zurück.

"BITTE?!"

Ich konnte es absolut nicht leiden, wenn andere ihren Sarkasmus bei mir abluden! Ab und zu war ich ja selbst sarkastisch gelaunt, wie Onkel Reg mir gerne mitteilte, aber anders rum mochte ich es gar nicht, vor allem dann nicht, wenn ich ohnehin schon schlechte Laune hatte! Zu allem Überfluss setzte dann auch noch das erste Symptom ein, dass meine Elementarierkräfte sich verstärkten. Ein Hurra auf diesen Tag!

"Du könntest ihm so leicht die Luft abschnüren... ihn anzünden... oder etwas anderes! Du bist so viel stärker und besser als er... zeig's ihm! Er hat es verdient! Los, mach schon, hier und jetzt, keiner wird je dahinter kommen!", verkündete ein leises, aber doch seltsam überzeugendes Stimmchen in meinem Kopf, das ich zwar zum ersten Mal hörte, das ich aber dennoch als die Elemente identifizieren konnte.

"Hast du sie noch alle?!", rief ich laut und absolut fassungslos aus.

"Äh... Was?"

Das hatte der nervige Ravenclaw gesagt. Levi, so hieß er, jetzt fiel es mir wieder ein. Und das half mir jetzt... nichts. Aber egal.

"Äh, Ella, vielleicht sollten wir... gehen?", schlug in diesem Moment Nox vor und zog an meinem Ärmel.

Doch das stachelte die Stimmen in meinem Kopf nur noch mehr an. Spätestens jetzt wurde mir klar, dass ich ein Problem hatte. Ich wusste von meiner Mutter, dass ich drauf und dran war, mich in ein elementares und vor allem tödliches Monster zu verwandeln. Und hier waren jede Menge Schüler, unter ihnen mein bester Freund! Klarer Fall, ein schneller Abgang war gefragt!

"Ist Dummheit eigentlich ansteckend?", knurrte ich Levi eilig entgegen.

"Nicht, dass ich wüsste?", entgegnete dieser.

"Tja, ich will da lieber kein Risiko eingehen - man sieht sich... oder lieber nicht!"

Mit diesen Worten rauschte ich davon und ließ auch Nox einfach stehen. Keine Zeit für Erklärungen. Er wusste nichts von meinem kleinen doch recht großen elementaren Problem und bisher war das Problem auch noch nicht so groß gewesen. Aber es war bei Mum schon so gewesen, etwa ab der fünften Klasse war alles kompliziert und noch gefährlicher geworden.

Mum hatte mir geraten, in solchen Fällen den Astronomieturm aufzusuchen, das hatte sie immer getan, doch meine Füße trugen mich wie von selbst in den siebten Stock und zum Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten. Onkel Reg hatte mir so oft vom sagenumwobenen Raum der Wünsche erzählt, dass mein Unterbewusstsein mich wohl hergebracht hatte. Dreimal ging ich vor der Wand gegenüber dem Wandteppich auf und ab und versuchte verzweifelt meine rasenden Gedanken zu stoppen.

Als ich dann die Tür öffnete, musste der Raum wohl auf meinen Wunsch auf einen sicheren Ort gehört haben, und nicht auf die mordlustigen Vorstellungen der Elemente, denn der Raum war fast leer und sah äußerst robust und quasi unkaputtbar aus. Ich hatte ihn noch kaum betreten und die Tür wieder hinter mir zugeschlagen, als es auch schon losging.

Von einer Sekunde zur nächsten verwandelte ich mich in Feuer und wütete in dem Raum hin und her. In meiner Raserei merkte ich nicht, dass die Tür noch einen Spalt weit offen stand - und das sollte nicht nur zu meinem Verhängnis werden...

Eine Grindelwald in Hogwarts - Here we go againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt