5 - Interessante Boten hat Remus da aufgetrieben

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𝕊𝕙𝕚𝕥 𝕙𝕒𝕡𝕡𝕖𝕟𝕤, 𝕤𝕠 𝕘𝕖𝕥 𝕠𝕧𝕖𝕣 𝕚𝕥

Estellas Sicht:
Als ich nach ein paar Tagen wieder aus dem Krankenflügel entlassen wurde, stand ich erst einmal unschlüssig herum. Normalerweise hätte ich irgendwas mit Nox gemacht, aber der lag immer noch bewusstlos in einem Krankenbett - was nicht zuletzt meine Schuld war.

Verständlicherweise machte ich mir deswegen furchtbare Vorwürfe, aber ein kleines trotziges Stimmchen, das ich in diesem Fall mir selbst und nicht den Elementen zuordnete, meinte auch, dass es doch eigentlich die Elemente gewesen waren und nicht wirklich ich. Es war ja keine Absicht gewesen. Konnte man mich da wirklich zur Verantwortung ziehen? Rechtlich gesehen wusste ich es nicht. Für mich selbst beschloss ich jedoch, mir lieber Sorgen als Vorwürfe zu machen. Mein bester Freund war verletzt. Wie es dazu gekommen war, war da wohl gerade sein kleinstes Problem.

"Estella, richtig?", hörte ich da plötzlich eine Stimme neben mir.

Ich fuhr herum und musterte das Mädchen, das gesprochen hatte, misstrauisch. Sie hatte blaue Augen, aber vor allem ihre wilde, feuerrote Haarmähne stach sofort hervor. Da es nicht viele Mädchen mit einer solchen Haarpracht in Hogwarts gab, konnte ich sie ohne große Schwierigkeiten erkennen. Sie war die Sucherin der Slytherins, sang außerdem genauso wie ich im Froschchor, war in meinem Jahrgang und hieß... Ja, wie hieß sie denn nochmal? Greengrass, das wusste ich. Aber ihr Vorname? Keine Ahnung. Und vor allem, was konnte sie von mir wollen?

Die Slytherin, die mir meine kleine Gedächtnislücke wohl angemerkt hatte, stellte sich fröhlich grinsend vor: "Ich bin Esme, also eigentlich Esmeralda. Esmeralda Greengrass. Ich wollte dich ja auch gar nicht weiter stören, du hast so nachdenklich gewirkt, und bei allem, was gerade passiert ist... Geht es deinem Freund eigentlich schon wieder gut? Äh, tut mir leid, war das unhöflich? Also jedenfalls, Professor Lupin möchte dich sprechen. In seinem Büro. Ich weiß auch nicht, worum es geht."

Blinzelnd starrte ich sie an. Sie wirkte ja fast schon freundlich! Wobei, was hieß hier fast. Damit hatte ich nicht gerechnet, schon gar nicht bei einer Slytherin. Grundsätzlich glaubte ich Vorurteilen über Häuser ja nicht, Onkel Reg war das beste Beispiel dafür, aber dennoch ließ sich nicht bestreiten, dass es in Slytherin viele Fieslinge gab. Wobei die vermutlich einfach nur mehr herausstachen als die Freundlichen. Denn, wie ich auf die harte Tour hatte lernen müssen, die schlechten Dinge fielen immer mehr ins Gewicht als die Guten.

Dann kam mir ein ganz anderer Gedanke. Was konnte Remus von mir wollen? Andererseits hatte ich ja ohnehin nichts vor und es würde sicher guttun wieder einmal ein bekanntes Gesicht zu sehen.

"Danke fürs Bescheidsagen, Esmeralda!", verkündete ich und rang mir ihr zu Liebe sogar ein kleines Lächeln ab.

Bildete ich es mir nur ein, oder verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck für einen Moment als ich ihren Vornamen aussprach? Nur zur Sicherheit beachloss ich, beim nächsten Mal ihren Spitznamen zu verwenden - falls es ein nächstes Mal geben würde.

Dann machte ich mich auf den Weg zu Remus' Büro und auch Esme ging wieder ihrer Wege.

Ich stieß die Tür auf, ein Lächeln bereits auf dem Gesicht.

"Hallo Remu-", begann ich, doch dann erblickte ich noch jemanden und mein Lächeln wandelte sich in ein regelrechtes Strahlen um, "MUM!"

Ich warf mich meiner Mutter in die Arme, und dann begann ich wie ein kleines Kind zu schluchzen.

Eine Grindelwald in Hogwarts - Here we go againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt