𝕄𝕒𝕜𝕖 𝕟𝕠 𝕞𝕚𝕤𝕥𝕒𝕜𝕖, 𝕥𝕙𝕖 𝕓𝕖𝕒𝕤𝕥 𝕚𝕟𝕤𝕚𝕕𝕖 𝕚𝕤 𝕤𝕝𝕖𝕖𝕡𝕚𝕟𝕘, 𝕟𝕠𝕥 𝕕𝕖𝕒𝕕
Estellas Sicht:
Ich saß immer noch zusammengekauert am Boden, meine Augen glühten Feuerrot und das Blut rauschte in meinen Ohren, als ich hinter mir Schritte hörte. Mit all meiner Willenskraft verhinderte ich, denjenigen hier und jetzt in ein Häufchen Asche zu verwandeln, und betete, dass er weitergehen würde. Was natürlich nicht der Fall war. Im Gegenteil, derjenige sprach mich auch noch an."Estella?", erkundigte sich eine Stimme, die mir vage bekannt vorkam.
Ich atmete schwer und viel zu schnell. Hatte ich eine Panikattacke? Oder einen Wutanfall? Oder würde ich gleich wieder anfangen zu heulen? Ich wusste es nicht. Meine Gedanken rasten so schnell und chaotisch durch meinen Kopf, dass ich keinen einzigen zu fassen bekam. Ich nahm ein Knistern wahr, das mich darauf hinwies, dass mein Kopf in Flammen stand. Meine Hände auch, wie ich gerade feststellte. Verdammt, ich verwandelte mich! Aber wieso war das schlecht? Ich wusste es nicht mehr. Ich wusste nicht mehr, wer ich war, was ich hier überhaupt tat. Ich wusste nur noch eines: Ich war wütend. Und irgendjemand würde dafür bezahlen.
"Estella?", wiederholte die Stimme, eine Jungenstimme, wie mir auffiel, "Estella, du musst ruhig atmen! Konzentrier dich auf etwas Gutes!"
Wütend fuhr ich zu dem Sprecher herum. Er hatte braune Haare mit hellen Spitzen. Ich kannte ihn, das wusste ich - aber wer war er? Obwohl er sichtlich schluckte, wich er keinen Schritt zurück und schien auch nicht überrascht zu sein, dass ich mich gerade in Feuer verwandelte.
"Ich weiß, dass du da drin bist, Estella. Du musst dich darauf konzentrieren, wer du bist! Lass die Elemente nicht die Kontrolle übernehmen! Du willst doch gar keinen verletzten, oder? Also tu es auch nicht!", redete er weiter.
Er redete ruhig und beruhigend, wie man vielleicht mit einem schreckhaften Reh geredet hätte. Oder mit einem Einhorn. Wie kam ich jetzt auf ein Einhorn? Ich war mir ziemlich sicher, dass ich kein Einhorn war. Und auch kein Reh. Ich war... wie hatte er mich genannt? Estella? War ich das? Vielleicht, aber wenn es so war, dann wusste ich es nicht.
Ganz klar, er wollte mir Ratschläge geben. Aber ich brauchte seinen Rat nicht. Ich war auch alleine stark, das wusste ich. Und in einem Punkt lag er definitiv falsch. Er sagte, ich wollte gar keinen verletzten. Aber das wollte ich. In diesem Moment wollte ich einfach nur Blut sehen. Weil ich wütend war. Und jetzt machte er mich wütend. Also würde sein Blut fließen.
Irgendwelche Stimmen in meinem Kopf johlten begeistert, als ich diesen Entschluss fasste, ich wurde eins mit ihnen. Dann warf ich einen Feuerball.
"Estella, hör mir zu! Ich will dir helfen!", rief der Junge, jetzt schon hektischer, während er dem Feuerball auswich.
Ich hatte danebengeworfen. Das machte mich wütend. Er dachte, ich würde seine Hilfe brauchen. Das machte mich nur noch wütender. Mit einem Schrei schoss ich zwei glühend heiße Feuerstrahlen auf ihn zu. Er versuchte zwar auszuweichen, doch als er am Boden landete hielt er sich dennoch mit schmerzverzehrtem Gesicht den Bauch.
"Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst, Estella, aber ich wage zu behaupten, dass du keine Mörderin sein möchtest! Weil du kein Monster bist. Weil du nicht so bist, wie alle sagen. Weil du anders bist..."
Seine letzten Worte waren kaum mehr als ein Wimmern und noch bevor sie richtig verklungen waren, schickte ich einen erneuten Flammenstoß hinterher. Und dann noch einen. Und dann begriff ich, was er gesagt hatte. Weil du anders bist, hallte es in meinem Kopf wider. Weil ich anders war. War ich anders?
Nach und nach verstummte das Gedankenchaos. Ich bemerkte, dass ich noch nicht einmal vollständig verwandelt war. Ich konnte es noch stoppen. Mit aller Willenskraft die ich aufbringen konnte, verwandelte ich mich zurück. Dann fiel mein Blick auf den Jungen, der reglos zu meinen Füßen lag. Jetzt erst erkannte ich auch, wer er war. Es war Levi. Und er atmete nicht.
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Eine Grindelwald in Hogwarts - Here we go again
FanfictionEs ist nun gerade einmal 16 Jahre her, dass Valeria Grindelwald-Black gemeinsam mit ihren Freunden den wohl dunkelsten Zauberer aller Zeiten aufgehalten und alle davon überzeugt hat, dass sie mehr ist als ihr Familienname. Doch es war schon immer so...