Traum: 29

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Draußen ist es schön. Ich bin an einem geschlossenen Fenster und stütze mich auf die Fensterbank.
Vor mir befindet sich die Scheibe an meiner Nase, dahinter ein Wald mit Tannen und Laubbäumen und einer unglaublichen Blumenwiese etwas weiter entfernt.
Der Sommer ist gekommen und bringt all seine Schönheit mit.
Ich sehe Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere.
Die Bäume wehen hin und her und ich wusste, ich vernehme einen angenehmen Geruch - den typischen des Sommers.
Es scheint als wäre es ein fantastischer Tag.
Dann ein Zeitsprung.
Ich befinde mich draußen.
Eine Kilometer von meinem vorherigen Standpunkt entfernt - ich lag in der Blumenwiese.
Alles ist so schön und wunderbar hier.
Ich liebe mein Leben!
NICHT!
Meine Gedanken verlaufem ein wenig anders. Ich konnte meine Gedanken spüren, genauso wie meinen Puls und meine Beine.
Ich...bin kaputt! Ich kann nicht mehr! Aber immerhin war ich laufen...
Auch wenn ich die letzten Minuten nicht mitbekommen habe scheint es mir, als wäre ich laufen gegangen und das nicht zu kurz!
Irgendwann raffe ich mich auf.
Ohne, dass ich es wollte tönen aus meinem Mund einige Worte.
"Lauf weiter. Du musst es schaffen!"
Ich beginne erneut zu laufen und stolpere vor mich hin.
"Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr!"
Und plötzlich liege ich in der Blumenwiese - erneut, doch diesmal kann ich wirklich nicht mehr.

- - - - -

Plötzlich schreckte ich hoch und ließ einen 'Uh-okay'-Ausdruck über meine Lippen fahren.
Ich hatte seit langer Zeit wieder einmal geträumt.
Mein Traum endete nicht so ganz abrupt, ich schlief noch etwas länger, mit dem Traum im Kopf auch in der Blumenwiese erschöpft zu liegen.
Ich hatte keine Ahnung was mir dieser Traum sagen wollte, ich Nachhinein war es eine oerfekte Warnung - nur mit dem Fehler, dass ich sie michr wahrnahm!
Im Nachhinein hätte ich vieles verändern wollen, nur bekanntlich geht das nicht.
Nur eines würde ich nicht ändern wollen: Dass ich Sue kennengelernt habe, meine allerbeste Freundin!
Sie lag neben mir und schlief vor sich hin, ebenfalls nichts ahnend von meinem Traum, beziehungsweise von der Bedeutung des Traumes.

***

Eigentlich müsste ich ihn fragen. Ich besuchen oder irgendwas. Nur weil du noch nie mit Jungs zutun hattest heißt das doch nicht, dass du 'übervorsichtig' und schüchtern sein musst?!
Okay, genau das bin ich gerade, aber...
Oder mit Sue?
Nein, das kommt dann so...
Immerhin traut er sich doch auch alleine...und dann wäre ich vielleicht wieder so außen vor, wobei ... ach, ich ... noch mal einkaufen gehen!

Ich schmunzelte in mich hinein. Der Gedanke nochmal mit ihm einkaufen zu gehen, brachte mich irgendwie zum Lächeln.
Ich hatte mich wieder hingelegt und starrte an die Wand.
Ich machte mir ein paar Gedanken, um mich, Max, die Welt und Sue.
Ich war verwirrt darüber.
Darüber, was in den letzten Tagen, Wochen und Monaten so passiert war. Hatte ich wirklich so ein Glück verdient? Einen gutaussehenden und dazu noch netten Jungen kennenzulernen und dazu noch nicht mehr ganz den Drang zu verspüren 'perfekt' zu sein?
Auf der eine Seite sprühte ich innerlich vor Freude. Mein Herz rief Jaaa! JA HAST DU!
Und auf der anderen Seite wusste ich, irgendeinen Haken hat das Ganze! Nichts kann dauerhaft so perfekt verlaufen, sonst ist da irgendwas falsch!
Und trotzdem entschloss ich mich erst einmal diese Zeit zu genießen.
Denn was ist eine Leben ohne wenigstens phasenweise Glück und Spaß?

Destroyed girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt