Surprises and Primings

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2. Kapitel

Letzte Unterrichtsstunde:

Verzweifelt suche ich nach der richtigen Antwort. c²=d²-b² oder doch eher c²=a²+b²?    Ich habe keinen Plan und sitze jetzt schon 10 min an derselben, blöden, letzten Aufgabe. Und ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich diese lösen soll. Ach man! Mandy, neben mir, scheint mein Dilemma bemerkt zu haben und schiebt ihr Blatt in meine Richtung. Vorsichtig linse ich aus dem Augenwinkel auf das Papier.... Was zur Hölle steht da? Mary, verdammt, kannst du nicht ordentlicher schreiben? Ach egal. Versuch ich halt selber diese mistige Aufgabe zu lösen. Als die letzten paar Minuten, die verblieben waren, zu Ende gehen, stolziere ich nach vorne und lege meine Klassenarbeit demonstrativ angekotzt auf den Lehrertisch, schnappe mir meinen Rucksack und renne nach draußen.„Warte auf mich Cassy!", schreit mir meine ABF hinterher. Ohne mich umzuschauen, bleibe ich stehen, bis meine Freundin aufgeholt hat. Als sie schließlich neben mir steht gehe ich weiter.

„Nicht so gut gelaufen, oder?", fragt sie mich. „Soll ich das jetzt kommentieren?", erwidere ich, immer noch leicht angepisst. „Dachte ich mir. Naja, ich habe was, das dich aufheitern könnte....!" Mit einem verschwörerischen Blick schaut sie mich an und zieht eine ihrer gezupften Augenbrauen hoch.

„Na was, sag schon?!" , frage ich sie genervt, aber dennoch ein wenig neugierig. „Jaja, nur Geduld. Also... Black Veil Brides gibt angeblich drei Stunden vor dem Konzert eine Autogrammstunde!" Wie angewurzelt bleibe ich stehen: „Waaas, verarscht du mich auch nicht?", entgeistert starre ich sie an. In den letzten Wochen wurde nichts davon erwähnt, also was ging hier gerade ab? Wieso.... sollte ich das etwa tun?", fragt sie mich mit hochgezogenen Brauen. „Nein, schon gut", nun breitet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. „Sag mal, willst du noch mit zu mir kommen, dann können wir uns zusammen auf alles vorbereiten." Als sie mit einem „Klar, wieso nicht." antwortet, machen wir uns gemeinsam auf den Weg zu mir nach Hause.

Jetzt stehen wir hier, in meinem Zimmer. Überall hängen Black Veil Brides Poster. Selbst auf meiner Bettdecke prangt das filigrane Symbol der Band. Wir stehen eine Weile unschlüssig da und warten. Auf was? Keine Ahnung. Irgendwann nervt mich diese Stille. Ich gehe zu meinem Schrank und hole mein schwarzes Top, mit dem BVB-Logo drauf, eine schwarze, enge Lederhose und meinen Nietengürtel raus. Ziehe alles an und schminke mich noch mal neu. Jetzt drehe ich mich zu meiner Freundin um und grinse: „Mary, darf ich dich schminken? Ach ja, und falls du willst, kann ich dir auch noch ein paar Sachen von mir leihen, immerhin haben wir die gleiche Größe!"  Sie guckt mich unschlüssig an und meint schließlich: „Ich weiß nicht. Ich bin nicht so der Typ für so was. Obwohl, 'ne schwarze Hose und 'n schwarzes Top wären nicht schlecht. Nur die Schminke, finde ich, passt nicht so sonderlich gut zu mir." Sie lächelt mich etwas nervös an. „Was ist los?" frage ich sie. „Naja, eigentlich nichts. Ich bin nur so aufgeregt darüber, dass ich Ashley sehen werde." Sie läuft rot an. „Da musst doch nicht so nervös sein. Ashley Purdy ist immerhin auch nur ein einfacher Mensch", sage ich, um sie zu beruhigen. „Wenn du meinst." Etwas verlegen schaut sie zu Boden, als wenn sie sich nicht wohl in ihrer Haut damit fühlt, dass das Thema jetzt in diese Richtung schwenkt. Schnell gebe ich ihr die Sachen, die sie haben wollte, und gehe rüber, in die Küche, um meiner Mom zu sagen, dass wir schon früher losgehen werden, weil wir noch zur Autogrammstunde wollen. „Wegen meiner, aber ich will nicht, dass du dich wieder dermaßen daneben benimmst, so wie beim My Chemical Romance Konzert" „Jaja, schon gut, ich war 15 Mom und jetzt bin ich 18. Da werde ich mich doch garantiert nicht noch mal so benehmen. „Sicher?", meint Mandy, die gerade hinter mir aufgetaucht ist, und legt mir einen Arm um die Schulter. „Unser kleines Cassylein will sich mal anständig benehmen?Das kommt mir doch eher unglaubhaft vor...!" Ich stoße sie mit meinem Ellenbogen in die Rippen, woraufhin sie quiekend zusammenzuckt. Meine Mutter grinst mich mit einem verträumten Blick an und seufzt: „Ach ja, Teenager. Ich war auch mal so." Ich grinse zurück. „Wir machen uns dann los, 'ne Mom?"„Wann soll ich euch denn abholen?", fragt meine Mutter mich. "Weiß nicht. Wir können uns ja auch da in der Nähe ein Zimmer nehmen und wir kommen dann morgen die drei Kilometer zu Fuß, ich mein sooo weit ist es ja nicht !?", schlage ich vor. "Najaa, das gefällt mir nicht sonderlich, aber da du 18 bist... ok. Hast du denn genug Geld mit? "Jupp, hab meine Sparbüchse geplündert und da war mehr als genug drin." "Ok Engelchen, wir sehen uns dann morgen.", sagt Mom und umarmt mich zum Abschied.

A Secret Between Us (Black Veil Brides)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt