Ryan:
,,Jetzt komm schon. Du musst es tun." sagt sie und spießt dabei eine Traube mit ihrem langen Nagel auf. ,,Ich muss gar nichts. Ich bin der Boss." sie lacht und nimmt die Traube in den Mund.
Ihre braunen Haare hat sie zu einem strengen Zopf gebunden, ihre dunkle Haut ist makellos. ,,Du bist der Boss? Erklär das mal deinem Vater." ich verdrehe instinktiv meine Augen. Mein Vater. Immer muss sie mit meinem Vater kommen. So langsam habe ich das Gefühl, das sie ihm mehr Treue und Respekt erweist als mir.
,,Der macht auch nicht mehr lange. Seit er den Kampf mit Celaena hatte, ist er schwach. Er stirbt, langsam und qualvoll. So wie er es verdient hat." sie steht auf und legt ihre Hände auf meine Schultern, lässt sie meine Arme hinunter wandern.
,,Du solltest ihm mehr Respekt erweisen, er ist schließl..." ich drehe mich blitzschnell um und drücke meine Hand fest um ihren Hals. ,,Pass bloß auf, wie du mit mir sprichst. Du erlaubst dir zu viel, schließlich solltest du mir gefälligst mehr Respekt erweisen als dem alten Sack, der zum Tode verurteilt ist. Stell dich lieber gut mit mir als meinem Vater in den Arsch zu kriechen. Erinnere dich daran, mit wem du den Rest deines leben verbringen wirst. Oder sehnst du dich danach, ersetzt zu werden?"
Ich spüre wie sie schluckt und verzweifelt schwer Luft holt. Dann schüttelt sie so gut sie eben kann ihren Kopf und bringt krächzend ein Nein heraus. ,,Gut. Behalte es in deinem Hinterkopf, dass ich dich wieder zu dem machen kann was du warst. Und jetzt verschwinde."
Ich lasse ihren Hals los, wo sich mein Griff rot abbildet. Sie streicht über die schmerzhafte Stelle und beginnt zu lächeln. ,,Ich soll einfach so gehen? Soll ich es dir nicht lieber besorgen?" auch wenn ich wollte, ich kann nicht mehr.
Ich bin dem Fluch von Angelica zu Opfer gefallen. Ein mal mit ihr, und ich will niemanden sonst. Was ich damit ausgelöst habe will ich gar nicht wissen. Vor allem, wenn mein Vater davon erfährt.
Mein Vater hat sehr viel Einfluss, so viel, dass man sich das gar nicht vorstellen kann. Dieser Mann ist der Inbegriff von Macht und der Gier nach noch mehr Macht. Dafür tötet er, hintergeht er, zwingt mich zu dem selben. Ich Lüge, betrüge und verarsche die Menschen bis aufs letzte. Und das nur, wenn ich gut drauf bin.
Ich bin hitzköpfig und unberechenbar. Niemand sagt was ich nicht hören will, weil alle genau wissen, sie können es spüren, was dann passiert. Doch Angelica hat keine Angst. Ich wette sie spürt meine Ausstrahlung, aber sie will mehr davon. Sie will, und das sehe ich ihr an, mich an den Rand meiner Emotionen treiben und sehen was dann passiert. Und leider Gottes, kann ich ihr nicht weh tun.
Ich will ihr nicht weh tun. Ich will ihr nicht eines ihrer langen schwarzen Haare krümmen. Ich will nicht eine Träne aus ihren schönen Augen kommen sehen. Ich will nicht einen Kratzer an ihrer glatten Haut spüren. Und ich habe das tiefe Bedürfnis sie zu schützen, auch, wenn ich dafür in die Hölle komme.
Sie hat ja keine Ahnung was für eine Person sie ist. Sie hat keine Ahnung, wer ihre Eltern sind und was sie alles mit diesen Informationen anfangen könnte.
Ich sehe zu der schwarzen Frau die mich erwartungsvoll ansieht. ,,Nein, verschwinde einfach." mein Ton ist kalt und bebt vor Wut. Vor Wut auf mich selbst. Ich könnte kotzen, weil ich so empfinde. Scheiße nochmal, ich muss sie feuern. Ich kann nicht klar denken wenn sie da ist.
,,Ich fahre jetzt. Melde dich, wenn du deinen Job erledigt hast." damit schnappe ich mir mein Jackett vom Sessel und gehe hinaus.
Die Autofahrt nervt mich tierisch. Die Straßen sind wie immer zu voll und das Wetter zu sonnig. Regen und Schnee sind Sachen die ich liebe. Ich stelle das Radio ab um das gelaber der Frau da drinnen nicht zu hören. Vor dem Hotel werfe ich einem Pagen mein Schlüssel zu, der diesen auf meinen privaten Parkplatz fährt.
Ohne auch nur irgendjemandem eines Blickes zu würdigen gehe ich zu den Aufzügen, ignoriere jedes guten morgen und genieße es, dass die Leute mir platz machen als ich den Aufzug betrete. Mit meinem Schlüssel fahre ich ohne Stopp hoch und steigen auch als erster wieder aus.
Mit langen schritten gehe ich den Gang entlang und an Angelicas Büro vorbei, bleibe dann aber ruckartig stehen als ich sie summen höre, trotz der schweren Tür. Wie eine Sirene summt sie eine zarte Melodie in perfekten tönen und zieht sicherlich jeden damit in ihren Bann.
Tief durchatmen. Ich will sie feuern. Ich MUSS. Mir bleibt nichts anderes über... Mit gesammelte Stärke gehe ich in mein Büro und schreibe ihr auch gleich eine Nachricht, dass sie in mein Büro kommen soll.
Keine fünf Minuten später klopft es zart an der Tür. Mein Puls steigt ungewohnt an und eine Vorfreude sie wieder zu sehen überkommt mich.
,,Komm rein." ertönt es zu schnell aus meinem Mund und es ärgert mich, was für einen Einfluss sie auf mich hat. Die Tür geht auf und sie betritt in ihrem schwarzen Wickelkeid den Raum. Es schmiegt sich perfekt an ihre Kurven und betont ihren Busen ungemein.
Während sie, in der einen Hand einen Kaffee und in der anderen ihr Notizbuch und eine schwarze Tüte hält, muster ich sie genau. Mit leichtem Schritt kommt sie auf mich zu und stellt mir meinen Kaffee vor die Nase.
Anschließend die schwarze Tüte, die erst jetzt meine Aufmerksamkeit gewinnt, ich aber dennoch Angelica ansehe.
,,Guten morgen." sagt sie dann nach einer Weile. Ich starre die Stelle über ihrem Auge an. Eine Platzwunde, die ihr perfektes Gesicht etwas weniger perfekt macht.
,,Das ist von dei... Ihrer Freundin." ich würde schmunzeln über ihre Unsicherheit wie sie mit mir umgehen soll, vor allem über ihre Nervosität, doch ist das Teil an ihrer Augenbraue ein Dorn in meinem Auge.
,,Was ist passiert?" sie sieht mich so fragend und Unschuldig an, dass ich es ihr beinahe abkaufen würde. ,,Was mit mir passiert ist?" ihr Blick verändert sich in ein Lächeln. ,,Achso, das. Ich bin etwas ungeschickt gewesen beim aufhängen eines Gemäldes. Der schwere Rahmen ist mir abgerutscht." ich sehe sie ernst an.
,,Komm her." mit langsamen Schritten geht sie um den Tisch und stellt sich vor mich, mit dem Rücken zum Tisch. Ich stehe auf und nehme ihr Kinn zwischen meine Finger. Sanft bringe ich sie dazu hoch zu sehen und begutachte die Wunde.
,,Das sieht nicht nach einem Rahmen aus, Angel. Vor allem nicht nach gestern abend. Wer war das?" Ihre Augen werden Moosgrün und ihre Schultern sacken etwas hinunter als würde ich ihr durch diese Erkenntnis etwas last von ihren Schultern nehmen.
,,Es ist doch unwichtig. Ich komme klar." mein Griff um ihr Kinn wird etwas fester, was sie aber nicht verschreckt. ,,Wieso lügst du mich an?"
,,Ich Lüge nicht."
,,Ich sehe es dir an."
,,Ich Lüge nicht."
,,Angel, ich mag es gar nicht, wenn man mich belügt."
,,Ich würde dich auch nie belügen."Ich lege mein Kopf in den Nacken. ,,Fuck Angel, sieh mich nicht so an." meine Hand wandert von ihrem Kinn, zu ihrem Nacken.
,,Wie denn?" ,,So Unschuldig. Das macht mich schwach. Dabei wollte ich dich eigentlich feuern..." ich spüre wie sich ihr Puls beschleunigt.
,,Wieso?" ich mustert sie erneut. ,,Sieh dich an. So kann ich doch nicht klar denken. Geschweige denn ordentlich arbeiten..."
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In love with hell
Fantasy,,Wenn du so über mich redest, müsste es doch mehr als nur Sex gewesen sein! Du... Du... Ach vergiss es einfach!" sie nimmt sich ihre Tasche und geht an ihm vorbei. Doch lässt sich ihre Bürotür nicht öffnen. Sie ist verschlossen und der Schlüssel sc...