14~ Freitag später Abend

59 5 0
                                    

Sie schließt ihr Büro ab und geht noch mal in Ryans Büro. Sie hat Kopfhörer in den Ohren und summt eine Melodie einer Violine mit.

Es ist beinahe so, als würde sie die Schwingungen aufnehmen können. Sie öffnet seine Tür, geht auf seinen Schreibtisch zu, stellt das Telefon auf die Rezeption um und schaltet die kleine Lampe aus die auf der Kommode hinter ihr steht.

Als sie sich wieder zur Tür dreht sieht sie einen Schatten in der dunklen Ecke auf dem Sofa sitzen. Sie zuckt zusammen und spürt ein kribbeln unter der Haut.

,,Ryan?" sie sieht ein Glas Whiskey aufblitzen, welches er an seinen Mund führt und einen Schluck davon nimmt. Ihre Male beginnen zu kribbeln. ,,Ryan, bist du das?" die Frage ist dumm, sie weiß längst, dass er es ist. Er dreht seinen Kopf zu ihr. ,,Wieso bist du noch hier?" fragt er müde. Sie kann spüren, dass er angespannt ist.

,,Naja, ich wusste nicht wie lange du weg sein wirst also habe ich den Laden hier irgendwie alleine regeln müssen..." sagt sie ganz ohne Vorwurf. Und er weiß, dass sie es auch nicht böse meint. Das könnte sie gar nicht. Sie geht ein Schritt auf ihn zu, doch hat sie das Gefühl, dass er dies nicht will.

,,Wo warst du so lange?" sie stellt ihre Tasche auf der Kommode ab, legt ihren Schlüssel daneben. ,,Wieso willst du das wissen?" noch ein Schluck von dem Whiskey. Sie zuckt mit den Schultern. ,,Weil ich mir Sorgen gemacht habe." er lacht ganz kurz auf. Beinahe als würde er denken, dass sie lügt.

,,Du solltest dir keine Sorgen machen wenn ich mal kurz weg bin." sie verschränkt die Arme vor der Brust. ,,Mal kurz weg? Du warst zwei Wochen weg, Ryan. Du hast nicht auf meine Nachrichten geantwortet und deine ach so reizende Freundin stand hier jeden zweiten Tag auf der Matte." er hebt das Glas an seinen Mund, doch hält er inne als sie seine Freundin erwähnte.

,,Sie war hier?!" fragt er und seine Stimme beginnt zu beben. ,,Ja. Mögen tut sie mich nicht sonderlich." er steht auf, immer noch vom Schatten geschützt. ,,Ich habe meine Familie besucht." versucht er das Thema damit zu beenden. ,,Toll. Du hättest mir nur kurz bescheid geben können, dass alles okay ist und du für einen gewissen zeitraum bei deiner Familie bist. Ich war krank vor Sorge."

Sie geht wieder zu ihrer Tasche um die Vibration auf ihrem Handy aus zu stellen. Ihr Freund, erneut. Sie hat die letzten zwei Wochen so viel gearbeitet und ihn damit so wütend gemacht. Sie kann sich den heutigen Abend schon vorstellen. ,,Was kümmert dich das überhaupt? Du bist nur meine Assistentin." nun ist sie es, die in der Bewegung inne hält.

,,Wenn Sie sonst nichts brauchen, würde ich jetzt gerne Feierabend machen." er reibt sich die Stirn. ,,Fuck Angel. Benimm dich bitte nicht so als würde ich dir am Herzen liegen, nur, weil ich dir ein paar Orgasmen gab." sie schnaubt aus, ihre Male beginnen leicht zu pulsieren und die Augen verfärben sich ins dunkle violett.

,,Vielleicht hättest du mich wirklich feuern sollen als du das vor hattest." sie geht an ihm vorbei doch greift er nach ihrem Arm. ,,Du verschwendest deine Zeit, wenn du auf etwas hoffst, was ich dir nie geben werde." ihre Schultern zucken auf. ,,Naja, ich bin sehr gut darin immer den falschen Männern zu verfallen. In etwas hoffnungsloses Hoffnung zu stecken ist meine besondere Fähigkeit." ihr Lächeln ist müde. Sie ist müde. Er kann ihre Anspannung spüren und das Leid welches sie empfindet er sonst bei anderen Menschen genießt, raubt ihm beinahe den Atem, so schrecklich fühlt es sich von ihr an.

,,Ich will nicht damit sagen, dass du das Problem bist. Sondern ich. Ich werde dich umbringen, meine schöne Angelica." sie sieht ihn herausfordernd an. ,,Das werde ich wohl in Kauf nehmen müssen." sie lässt ihre Tasche zu Boden fallen, so wie er sein Glas, und findet sich in seinem stürmischen Kuss wieder.

Dominant drückt sie ihn auf das Sofa zurück und setzt sich rittlings auf sein Schoß. Ihr Kleid rutscht dabei über ihren Hintern. Sofort nutzt er die Gelegenheit und greift grob in ihre Pobacken. ,,Zieh deine Hose aus."

Er sollte es sich verbieten das zu tun. Er sollte sie stoppen, das wäre der richtige Weg. Aber ist der richtige Weg meistens der, den er nicht nimmt. Was wäre er für ein ,,böser Junge" wenn er sich für das anständige entscheiden würde?

,,Lass uns auf mein Zimmer gehen." sie schüttelt den Kopf. ,,Ich kann die Nacht hier nicht verbringen. Mein Freund..." er unterbricht sie. ,,Zur Hölle mit dem Penner. Bleib heute bei mir." in der Dunkelheit langsam etwas erkennend, streicht sie ihm eine Strähne nach hinten.

,,Und was ist dann mit Morgen? Oder Übermorgen?" er fährt mit seiner Hand ihren Rücken hoch in ihren Nacken. Sie kann seine Ringe auf der Haut spüren. Dann in ihr Haar zu ihrem Zopf. Ryan umfasst das Gummi, gleitet den Pferdeschwanz ein Stück hinab und dreht ihr Haar um seine Hand. Dann zieht er ihren Kopf nach hinten und beginnt ihren Hals zu küssen. Sie stöhnt auf als sie sein steifen Glied durch seine Hose an ihrem Oberschenkel spürt.

,,Bleib jede Nacht bei mir." ihre Mundwinkel zucken. ,,Um mir ein Bett mit dir und deiner Freundin zu teilen?" sie spürt wie seine Mundwinkel zucken. ,,Naja, so ein dreier mit euch beiden..." beginnt er und beißt leicht in eine empfindliche Stelle in ihren Hals. Ein Schauer durchfährt sie.

,,Na gut, dann will ich aber auch einen dreier mit dir und dem netten Kerl der mein Büro eingerichtet hat..." bei dem Gedanken, sie mit Deumus zu teilen geschweige denn sie überhaupt zu teilen, beginnt es in seiner Seele zu brodeln. Die Vorstellung, wie ihr erbärmlicher Freund sie berührt und seinen dreckigen Schwanz gegen ihren Willen in sie schiebt, lässt ihn schon beinahe an die Decke gehen.

,,Und wenn ich dir sage, dass ich auch bei dir bleibe?" fragt er und schlagartig beschleunigt sich ihr Herzschlag. ,,Du meinst, so wie ein Paar?" er leckt kurz über eine Stelle und pustet anschließend kühle Luft darüber. ,,Wenn du es benennen willst als eine Art Beziehung, dann ja." er lockert seinen Griff, zieht ihr Haargummie aus den Haaren und atmet den Duft ihres Shampoos ein. Sie sieht ihn ernst an.

,,Meinst du das ernst?" er sagt nichts, beginnt dann aber zu grinsen. ,,Ryan, spiel nicht mit mir..." enttäuschung macht sich in ihr breit während sie von ihm absteigt. ,,Angel, so leicht ist das nicht wie du dir das vorstellst. Ich bin bereit mit dir zu schlafen und das ausschließlich mit dir. Aber eine Beziehung eingehen kann ich nicht." sie schnaubt aus.

,,Dann sag auch nicht so ein Zeug wenn du es nicht so meinst. Für dich ist das alles vielleicht ein Spaß und super aufregend eine Affäre mit deiner Assistentin zu haben, aber für mich ist es das nicht. Ich riskiere alles wenn ich mit dir und bei dir bin. Was ist das auch für ein Mist, den wir tun? Du schläfst nur mit mir und gibst mir so etwas wie eine art der Treue und Loyalität, und nennst es nicht Beziehung?" peinlich berührt nimmt sie ihre Tasche und den Schlüssel vom Boden. Er steht auf und lächelt immer noch. ,,Freut mich, dass ich dich zum lachen bringen kann. Gute Nacht, Mr. White."

Damit geht sie. Innerlich ärgert sie sich darüber wie sie sich gerade benommen hat. Was hat sie eigentlich erwartet? Sie kennen sich nicht lange und hatten ein paar mal Sex. Glaubt sie wirklich, er würde ihr verfallen so wie sie mit ihrem kranken Herzen ihm verfallen ist? Wohl kaum. Ihr dummes, dummes Herz. Schmeißt sich an den nächst Besten der ihr ein paar mal nette Worte sagt und ihr verspricht treu zu bleiben. So naiv war sie doch sonst nicht, wieso also bei ihm?

Verdammt, der Kerl genießt es auch noch, dass sie ihm jetzt schon gehört. Nein, dass ihr Herz ihm jetzt schon gehört. So ein Mist.

In love with hell Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt