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Von dem Tag an, bestelle ich Felix meisten etwas zu Abendessen. Wenn ich nicht die Changs habe, an seinen Laptop zu kommen, gehe ich meist in eines der anderen Zimmer und schaue ob ich ein entsperrtes Handy oder einen entsperrten Laptop finde. Doch heute Nacht habe ich etwas anderes vor. Die letzten Tage hatte ich viel an meinen Geister Fähigkeiten gearbeitet. Mittlerweile schaffte ich es ohne Probleme Sachen hoch zu heben und Türen zu öffnen. Auch hatte ich es schonmal geschafft Felix Fuß hoch zu heben, während er geschlafen hat. 

Ich warte bis es tief in der Nacht ist. Dann schleiche ich mich durch das Wohnheim. ich schwebe durch die Wand in das Zimmer von Felix Nachbarn. Dieser ist am Schlafen. Daher gehe ich zu seinem Kühlschrank und stecke meinen Kopf rein. Für andere müsste es Komisch ausschauen. Immerhin steck ich mit dem Kopf in einem Geschlossenen Kühlschrank. 

Ich schaue mich um. Mir fällt eine Packung mit kleinen Tomaten auf. Ich ziehe meinen Kopf wieder zurück und schaue zu dem Zimmer Besitzer. Dieser schläft tief und fest, was ich an seinem leisen schnarchen hören kann. Vorsichtig öffne ich den kleinen Kühlschrank und hole die Tomaten raus, ehe ich ihn wieder schließe. Mit den Tomaten schleiche ich mich zu seiner Zimmer Tür und öffne sie. Nur so weit, das das Rote Gemüse hindurch passt. Ich schiebe die Packung durch den Spalt und schlüpfe durch das Holz. Die Tür schließe ich wieder und Schmuggel die Tomaten auf selben weg in Felix Zimmer. Dort stelle ich sie vor den Kühlschrank.

Dann begebe ich mich auf weitere Suche nach essen. In allen Zimmern welche in meinem Fünf Meter Radius sind, klaue ich etwas Essen. Aber nur von den Leuten, welche genügend haben. Meine ganze Beute sammle ich vor dem Kühlschrank in Felix Zimmer. Erst wenn ich überall war, beginne ich alles ein zu räumen. Wenn ich könnte wäre ich einfach einkaufen gegangen. Doch war mir das nicht möglich. 

Nun war in Felix Kühlschrank mal etwas drin. Ein wenig hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, das essen gestohlen zu haben, doch Felix geht selber nicht Einkaufen. Wenn man sich nicht um ihn kümmert, würde er wahrscheinlich verhungern. Als ich noch kein Geist war, war das noch nicht so. Doch hat sich Felix verändert. Und das macht mir sorgen. 

Ich nehme mir einen kleinen Zettel und schreibe etwas darauf. 

Bitte Ess genug. Ich habe dich noch immer lieb, Lixie <3

Meine Schrift ist krakelig, da es schwer ist sich auf den Stift und das schreiben gleichzeitig zu konzentrieren. Doch ich schaffe es. Den Zettle lege ich auf den Kühlschrank. 

Die restliche Nacht verbringe ich damit, herum zu geistern. Wie ich feststellen musste, schlafen Geister nicht. Um die selbe Uhrzeit wie immer klingelte Felix Wecker. Mittlerweile wachte er nicht mehr zu früh auf. Immer wenn er vergaß die Vorhänge zu zu ziehen, machte ich es für ihn. 

Müde tapste Felix in das Bad. Als er wieder raus kam, lief er an dem Kühlschrank vorbei und bemerkte meinen kleinen Zettel. Ich konnte sehen wie seine Finger zitterten als er ihn hoch nahm und die kleine Nachricht las. Er kniete sich hin und öffnete den Kühlschrank. Seine Augen weiteten sich als er das Essen sah. 

"B...Binnie?" seine Stimme zitterte und er griff wie von selbst an meine Kette. "Binnie ich vermiss dich" murmelte er und eine träne kullerte seine Wange herunter. Bei dem Anblick zerbrach mein Herz. 

Was ist mit mir? 

Felix nahm eine Tomate aus dem Kühlschrank und aß sie. Er lächelte traurig. "Ich liebe dich auch" Ich versuche meine Arme um ihn zu schlingen, doch falle ich durch ihn hindurch. Ich würde gerne weinen können, doch ist es mir nicht möglich. Als Geist kann ich nicht weinen. 

*

Heute nach der letzten Vorlesung ging Felix nicht wie sonst in die Bibliothek. Er verließ die Uni und stieg in einem Bus. Dieser fuhr uns direkt vor ein Krankenhaus. Ich folgte Felix verwirrt, als er das Weiße Haus betrat. Eine Krankenschwester begrüßte Felix höflich. "Hallo Felix. Du warst lange nicht mehr hier" Traurig nickte Felix. "Die Uni" meinte er schlicht. Die Krankenschwester nickte und ließ ihn dann weiter gehen. 

Vor einem Zimmer blieb Felix stehen und Atmete einmal tief ein, ehe er das Zimmer betrat. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Vor mir befand ich mich. Mein Körper, lag auf dem Kranken Bett und war angeschlossen an viele Marschieren. Meine Augen sind geschlossen und meine Brust hebt und senkt sich immer wieder. 

Felix setzt sich auf einen Stuhl neben dem Bett und nimmt meine Hand in seine. Eine weile ist es Still. Traurig schaut Felix auf unsere Hände. Seine kleinen Finger schlingen sich fest um meine Schlaffen Finger. Nach einer weile holt Felix den kleinen Zettel heraus, welchen ich ihm heute Nacht geschrieben habe. 

"W...Warst du das?" fragt er mit leicht zitternder Stimme. "JA!" schreie ich. Doch er hört mich nicht. Daher gehe ich zu ihm und drücke leicht unsere Fingern zusammen. Es ist schwerer meine Finger zu bewegen, als irgendwelche Gegenstände, doch schaffe ich es minimal. 

Felix bemerkt es sofort. Er schaut mir ins Gesicht. Doch nichts passiert. Ich habe keine Kontrolle über meinen Körper. Er liegt einfach da, während ich wo anders bin. Felix lächelt etwas. 

Den restlichen tag verbring er im Krankenhaus. So lange bis die Besuchszeit vorbei ist. Ich schaffe es nicht in dem Zimmer zu bleiben. Ich weiß nicht was mit mir los ist, geschweige denn was mir passiert ist. Daher warte ich vor der Tür, bis Felix wieder geht. 

Ghost ᶜʰᵃⁿᵍˡⁱˣWo Geschichten leben. Entdecke jetzt