XXI.

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Julian's POV

Als er mit Kai endlich im Auto saß und auf dem Weg nach Hause war, konnte er sich endlich entspannen.

Er war froh dieses Gespräch hinter sich gebracht zu haben. Das schlimmste wird wohl mit der Presse und der dadurch kommenden Öffentlichkeit noch kommen, aber er hoffte auch dies durchzustehen.

Eigentlich sollte er sich nicht wirklich Gedanken darum machen. Die Coaches und Verantwortlichen hatten positiv reagiert und ihm Unterstützung geboten. Zudem hatte er tolle Freunde die hinter ihm standen und eine Mannschaft die alles gesehen hatte und wie es aussah auch an seiner Seite war.

Und er hatte Kai.

Kai, der die ganze Zeit bei ihm war und für ihn da war. Vielleicht war es einfach Schicksal gewesen, dass er noch bis morgen Abend hier bleiben musste.

Er hatte immer noch die gleichen Auswirkungen auf ihn wie damals. Natürlich wäre es das beste gewesen, diese zu ignorieren, aber er konnte und wollte auch nicht mehr. Zumindest bis morgen.

Als er ihm beim Fahren zusah wurde ihm klar, dass er den ganzen Schmerz der Trennung um jeden Preis aufnehmen würde, nur um sich noch einmal so zu fühlen, wie er es einst mit ihm getan hatte.

Er sah immer noch die Sorge in Kais Gesicht. Allerdings hoffte er, dass diese bald verschwinden würde.

Als sie zu Hause angekommen waren, hakte er beim reingehen seinen Arm in Kais. Nicht, weil er Unterstützung brauchte, sondern weil er seine Nähe brauchte.

Kai brachte ihn sofort in sein Zimmer.

"Zieh dich um, ich bring dir alles was du brauchst. Irgendwas bestimmtes?"

Er wollte gerade was sagen, schüttelte allerdings den Kopf.

Kai nickte und verschwand nach unten, womit das einzige was er wirklich brauchte verschwunden war.

Er seuftzte, tat aber dennoch das, was Kai ihm aufgetragen hatte.

Seine lange hell graue Jogginghose lag noch über dem Stuhl, weshalb er diese schnell überzog. Er wollte gerade nach einem T-Shirt greifen als er inne hielt. Er sah in den Spiegel und auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Grinsen ab. Vielleicht ließ er das T-Shirt doch weg.

Also legte er sich schließlich ins Bett und wartete auf Kai.

Dieser kam ein paar Minuten später herein, mit einem vollen Tablett. Auf diesem befanden sich Wasser, ein Smoothie, ein Kühlpack und ein Proteinpudding.

"Wenn du noch was Essen willst, kann ich was kochen oder bestellen."

"Danke Kai, aber das reicht schon alles."

Er stand immer noch neben dem Bett.

"Brauchst du sonst noch etwas?"

Nach dieser Frage wanderten Kai's Augen allerdings von Julian's Gesicht einmal an ihm herunter. Julian musste sich ein Lachen verkneifen. Kai war genau so leicht zu beeindrucken wie er selbst. Als die Augen seines Ex-Freundes wieder in seinem Gesicht landeten kam er wohl wieder zu sich.

"Eigentlich bräuchte ich nur noch etwas Gesellschaft..." sagte Julian.

Kai nickte und setzte sich an den Bettrand.

Eigentlich wollte Julian einen dummen Kommentar ablassen, was das sollte und ob er noch mehr auf Abstand gehen wollte. Aber er ließ es.

Stattdessen richtete er sich auf, legte eine Hand unter Kais Gesicht und küsste ihn.

"Danke." fügte er zwischen diesem und dem nächsten Kuss ein.

Kai erwiderte zwar, löste sich allerdings relativ schnell. Julian sah allerdings, dass er sich immer noch zu viele Sorgen machte.

"Jule du bist noch verletzt. Ich denke nicht, dass..."

Julian schüttelte den Kopf.

"Das einzige, was ich gerade brauche bist du."

Kai wollte wieder sprechen aber Julian ließ ihn nicht.

Er küsste ihn und zog ihn diesmal mit nach hinten.

Das war wohl der Moment in dem er aufgab. Ein kleiner Seufzer entfuhr ihm, ehe er sich richtig über Julian positionierte. Julian legte seine Hände in Kai's Nacken und genoss dieses Gefühl einfach.

Eine Weile lagen sie einfach nur da und küssten sich. Irgendwann löste Kai sich und nahm ihn in seine Arme. Julian kuschelte sich an Kai. Dieser massierte vorsichtig seine Kopfhaut, während Julian kreise auf Kai's Oberkörper zeichnete.

"Gehts dir eigentlich besser?"

"Jetzt schon."

"Jule wirklich wenn was ist sag bitte Bescheid."

"Nein wirklich, es ist alles okay gerade."

"Okay."

Es hörte sich an als würde Kai moch kurz überlegen bevor er die nächste Frage stellte.

"Marco meinte es war nicht das erste mal mit Schulz. Aber wieso hat sich Wolf da so eingemischt und es eskalieren lassen. Ich meine ihr wisst doch alle dann wie er ist oder?"

"Marius ist einfach sehr direkt. Er hat einfach das ausgesprochen was wir alle dachten. Keine Ahnung. An sich solltest du ja auch solchen Spielern nicht immer alles durch gehen lassen. Aber die Klappe zu halten wäre wohl sinnvoller gewesen in diesem Fall."

"Ja, wäre es."

Es lag etwas Wut ind Kai's Stimme.

•••

Kai's POV

Natürlich war es nicht direkt Marius, der Schuld war an Julian's Verletzung, aber unschuldig war er auch nicht. Was dazu führte das Kai ihn noch weniger als eh schon mochte.

Allerdings schien es als würden sich er und Julian relativ gut verstehen. Zudem war er zumindest da für Julian nachdem es passiert war. Trotzdem, irgendwas mochte Kai nicht an ihm und er machte es auch nie einfacher für ihn.

"Es ist trotzdem unfair das du für seine Worte büßen musstest. Auch wenn es Schulz war."

"Es war aber nicht seine Schuld Kai. Er hat mich nicht geschubst. Ich weiß gar nicht was ihr beide für ein Problem miteinander habt."

Shit.

"Wir haben keine Probleme miteinander. Alles gut."

"Lüge. Jeder Blinde sieht das ihr euch nicht ausstehen könnt. Ich weiß nur noch nicht wieso."

Deinetwegen.

„Meinetwegen?"

„Shit. Hab ich das laut gesagt?"

„Hast du. Und du schuldest mir eine Erklärung."

„Wieso? Ist doch egal. Wir mögen uns einfach nicht."

„Nein ist es nicht."

Julian drehte sich auf den Bauch und sah ihn an.

„Ich mag euch beide und würde mich freuen wenn ihr wenigstens ein bisschen miteinander auskommt. Außerdem wenn ich anschauend der Grund bin hab ich ja wohl das Recht es zu erfahren."

Kai atmet aus.

„Man, er nimmt dich einfach zu viel ein okay?"

"Er nimmt mich ein?"

"Ja. Er ist ständig bei dir, will immer mit dir trainieren oder was unternehmen und schreibt dir ständig."

Kai gestikuliert wild mit seinen Händen.

"Wie jeder andere Freund von mir auch?"

Julian zieht eine Augenbraue hoch.

Beim nächsten Satz allerdings, wurde Kais Stimme immer leiser.

"Nein. So wie ich damals."

•••••

... i would be yours only. || bravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt