5

160 15 2
                                    

Das leise Geräusch der Vibration seines Handys, ließ Shota hochfahren. Verschlafen sah er sich nach dem Gerät um, das irgendwo unter der Bettdecke versteckt lag. Erst als er versuchte, sich zur Gänze aufzusetzen, spürte er das Gewicht, das sich auf seinem Brustkorb befand. Nachdem Aizawa eingeschlafen war, schien der Kater auf ihn geklettert zu sein.

Um das Tier, das sich auf seinem Brustkorb eingerollt hatte, nicht aufzuwecken, versuchte er blindlings nach seinem Telefon zu suchen. Nach schier einer Ewigkeit schien er es endlich zu finden. Der Anrufer schien ihn dringend erreichen zu wollen, da er immer wieder versuchte, ihn zu erreichen. Vermutlich war es Mic, schoss es Shota durch den Kopf. Endlich bekamen seine Finger das Handy zu fassen. „Ja?", fragte er verschlafen.

Die Stimme, die ihm antwortete, gehörte jedoch nicht dem Blonden. „Hat sich Yamada bei dir in letzter Zeit blicken lassen? Er ist seit seiner Show wie vom Erdboden verschluckt." Auch wenn Nemuri nicht mehr sagte als das, konnte Aizawa doch einen stummen Vorwurf aus ihrer Stimme heraushören. Sie war der Meinung, dass es seine Schuld war, dass der Voicehero sich irgendwo verkrochen hatte.

„Hast du in seiner Stammkneipe nachgesehen?", murrte der Dunkelhaarige so desinteressiert, wie nur irgend möglich.

Diese Stimmlage ließ Midnight leise fauchen. „Ich war bereits überall, wo es ihn normalerweise hinzieht, wenn er niedergeschlagen ist. Er ist nirgendwo zu finden ...", berichtete sie ihm, ehe sie sich nicht mehr zurückhalten konnte, „das hast du wirklich toll gemacht! Hilf mir wenigstens dabei, ihn zu suchen. Laut seiner Agentur hatte er direkt nach der Sendung einen Auftrag übernommen, vielleicht ..."

„Du machst dir zu viele Sorgen", würgte Shota ihre Mutmaßungen ab, „bestimmt hockt er nur irgendwo in ner Bar und hat die Zeit vergessen!" Ohne auf eine Antwort zu warten, oder selbst noch etwas anzufügen, legte der Dunkelhaarige einfach auf. „Fuuuck", stieß er langgezogen aus, ehe er sich zurück auf die Matratze fallen ließ und einen Arm über sein Gesicht legte.

„Meow?", erklang es sogleich, ehe der aufgewachte Kater ihn sanft anstupste, „Meow!"

Die Laute waren nicht so ganz einzuordnen, doch Aizawa könnte schwören, dass auch das Tier genauso verärgert wie Nemuri klang. Vermutlich weil der Mann den Schlaf unbeabsichtigt gestört hatte. Seufzend hob Shota den Kater hoch und setzte ihn auf die Bettdecke. „Es ist meine Schuld, dass er verschwunden ist, ich weiß!", zischte der Undergroundhero. Diesen Umstand hatte er schon nach dem Gespräch mit Kayama verstanden. Dazu brauchte er nun keinen Kater, der ihn auch noch vorwurfsvoll ansah.

„Fuck", schimpfte er erneut, ehe sich aufrappelte und auf den Schrank zu ging, um in seine Heldenuniform zu schlüpfen, „ich wollte das nicht! Dieser Idiot muss doch wissen, dass ich es nicht so gemeint habe ... er ist doch mein ..." Er musste nach Hizashi suchen. Vielleicht war der Blondschopf wirklich nur an irgendeiner Whiskeyflasche kleben geblieben, doch wenn er verletzt war und irgendwo auf Hilfe wartete, sollte Shota sich besser beeilen. Auch wenn viele dachten, dass es nicht Aizawas Art war, sich übermäßig Sorgen zu machen, war genau das Gegenteil der Fall. Der Dunkelhaarige sorgte sich ständig, vor allem um seine Freunde.

Er durfte keine Zeit mehr verlieren. Schnell eilte Shota zur Tür.

„Meow!"

Der vorwurfsvolle Laut hielt ihn zurück. „Natürlich. Du hast bestimmt Hunger!" Und nicht nur das. Er sollte das Tier nicht alleine lassen, schließlich konnte es sich kaum fortbewegen. Also nahm er kurzerhand den Kater hoch, griff nach ein paar Dosen Katzenfutter und verließ sein Zimmer. Auch wenn er bereits von dieser Sekunde an wusste, dass es keine gute Idee war, drückte er Tenya das verletzte Wesen und das Futter in die Hände und bat ihn kurz angebunden darum, darauf aufzupassen, ehe er das Wohnheim mit schnellen Schritten verließ.


Present MeowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt