Gesagt getan. Kaum hatten sie Kayama erreicht und ihr die Lage erklärt, war die Profihelden los geeilt. Da sie Aizawas Kontakte zum Teil kannte, hatte sie ein relativ leichtes Spiel, eine Spur zu finden. Dennoch dauerte es ein paar Stunden, bis die junge Frau ins Wohnheim zurückkehrte, mit Eraserhead im Schlepptau. „Wie konntest du nur so unvorsichtig sein?", schimpfte sie laut genug, damit es jeder hören konnte.
Stillschweigend ließ er eine Moralpredigt der Älteren über sich ergehen, während Shota zum Sofa humpelte, auf dem die Schüler prompt Platz für ihn machten. Es war ihm peinlich, dass sie ihn so sahen und dass Kayama ihn behandelte, als wäre er eines seiner Problemkinder. „Es ist doch sonst nicht deine Art, dich in Gefahr ..." Noch während sie sprach, brach Nemuri ab, als ihr Blick zu der Sichelmondförmigen Narbe in Aizawas Gesicht wanderte. Seufzend begann sie ihren Nasenrücken zu massieren. „Du musst damit aufhören, dich selbst allen möglichen Gefahren auszusetzen, nur um die Menschen, die dir viel bedeuten zu beschützen", sagte sie stattdessen.
Shotas Wangen färbten sich leicht rosa. Es war ihm unangenehm, dass sie solche Dinge vor den anwesenden Schülern erzählte.
„Es wäre kein Beinbruch gewesen, wenn du mir am Telefon einfach erklärt hättest, was du vor hast. Stattdessen hast du einfach so getan, als würde es dich nicht interessieren und hast aufgelegt!", fuhr die Dunkelhaarige wütend fort und boxte Aizawa sanft auf den Arm, „dabei wusste ich ganz genau, dass das nur Show war! So wie immer, wenn es um deine Freunde geht. Du kannst vielleicht dir selbst etwas vormachen, aber anderen nicht, Shota Aizawa! Du bist ein verdammter Softie, vor allem wenn es um Yamada geht! Aber keiner von euch beiden möchte es wahrhaben, dass ihr total verschossen ineinander seid!" Kayama hatte sich so richtig in Rage geredete und dachte gar nicht mehr darüber nach, dass diese Worte wohl kaum für die Ohren der Schüler bestimmt waren. Doch ihr reichte es langsam. Das ewige hin und her ihrer beiden Freunde war einfach lächerlich und brachte nichts Gutes! Sie hatte es satt, dabei zuzusehen, wie die beiden umeinander herumtänzelten. Langsam wurde es Zeit, der Sache etwas nach vorne zu helfen.
Viel zu verlegen, um seiner Kollegin jetzt noch in die Augen zu sehen, starrte Shota nur auf den Boden vor seinen Füßen. „Was hat das nun mit der Mission zu tun, Mic zu finden?", fragte er leise und versuchte dabei möglichst genervt zu klingen. Es war ihm unglaublich peinlich, dass seine Schüler ihn anstarrten und zu tuscheln begannen. Er hätte gar nicht erst zulassen sollen, dass Midnight ihn zurück zum Schulgelände zerrte. Nur weil er ein bisschen verletzt worden war, weil er an einen viel zu muskulösen und großen Schurken geraten war, war das noch lange kein Grund, seine Suche abzubrechen und sich hier vorführen zu lassen.
Um seine Frage zu beantworten, setzte Izuku verlegen dreinblickend den Kater auf Shotas Schoß. „Das hier ist Mic-Sensei", klärte der Junge seinen Lehrer auf, der ihn kurz mit großen Augen anstarrte, ehe seine Wangen sich dunkler färbten.
„Herzlichen Glückwunsch, Hohlkopf! Du hast Yamada also schon gefunden", gratulierte Nemuri ihrem Freund, der am liebsten im Erdboden versunken wäre.
„Nachdem Sie weg sind, hat der Kater ständig versucht zur Tür zu gelangen und hat uns mit seinem ständigen gemauze eine ziemlich schwere Zeit bereitet. Erst als Koji wieder da war, konnten wir herausfinden, was los war! Mic-Sensei hat gegen einen Schurken gekämpft, der ihn schließlich in eine Katze verwandelt hat, bevor er geflüchtet ist", erzählte Ochaco drauflos, „wir haben der Polizei auch schon bescheid gesagt. Sobald sie den Schurken haben, werden sie sich melden, damit die Verwandlung Rückgängig gemacht werden kann."
Obwohl Shota versuchte, den Worten zu lauschen, war es nicht sehr einfach für ihn, wirklich zu verstehen, was das Mädchen von sich gab. Viel zu sehr kreisten seine Gedanken darum, dass er sich vor dem Kater fast komplett entkleidet, und dass er sein Herz vor dem Tier ausgeschüttet hatte. Er hatte über Hizashi gesprochen und das gerade mit Hizashi! Wie könnte er sich da nicht im Augenblick wünschen, dass sich die Erde auftat und ihn verschluckte. Peinlicher konnte es wohl kaum noch werden.
Vorsichtig stupste der Kopf des Katers gegen seine Hand. Instinktiv, weil es meistens ein Zeichen dafür war, dass Katzen gestreichelt werden wollten, begann Shota genau damit, ehe ihm nur wenig später einfiel, dass das kein Haustier war, das auf seinen Oberschenkeln saß, sondern sein Kollege und Freund. Unsicher hielt er inne. Als Yamada dies bemerkte, stieß er seinen Kopf gegen die Handfläche und lehnte sich in die Berührung. „Meow!", begann er vor sich hin zu mauzen.
„Sensei meint, dass er froh ist, dass ihnen nichts passiert ist und er es toll fand, dass Sie sich um ihn gekümmert haben. Er hat nicht damit gerechnet, dass Sie so gesprächig sein würden und ist glücklich darüber, dass er nun weiß, was er ihnen bedeutet", übersetzte Koda das Gemauze, ehe er verlegen verstummte.
Von den Mädchen war nur ein leises, aber entzücktes „Ouwh" zu hören.
„Das ist so süß. Richtig männlich", flüsterte Eijiro bewundernd.
„Ich kotz gleich", kommentierte Bakugo.
Nun war die Katze wohl aus dem Sack. Sprichwörtlich.
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Present Meow
Фанфик[BNHA | Kurzgeschichte | Aizawa-zentrisch] Nachdem Yamada den Bogen überstand, verkündet Aizawa, dass er keine Freunde hat, und in Ruhe gelassen werden möchte. Tatsächlich hält sich Hizashi daran, was Shota doch ein wenig zu schaffen macht ...