Kapitel 23

9 0 0
                                    

Jungkook p.o.v
Langsam öffne ich meine Augen und strecke mich etwas. Ich reibe über meine Augen und sehe mich um.. Warte mal.. War das alles nur ein Traum? Ich sehe neben mich, doch kein Taehyung in Sicht. Mir beginnen Tränen über die Wangen zu laufen.. Wieso bin ich so verzweifelt? Wieso träume ich davon, dass Taehyung bei mir wäre und mir helfen würde..? Wieso wollte ich ihn so sehr bei mir? Ich bin so- "Hey.. Jungkook.. Wieso weinst du?" , vernehme ich plötzlich eine Stimme, weshalb ich zusammenzucke und erschrocken in die Richtung blicke. Als ich dann Taehyung erblicke, fließen die Tränen weiter und ich springe auf, um mich in seine Arme zu werfen. Ich kann nicht mehr der starke Jungkook sein. Dieser bin ich nicht mehr. Es fühlt sich falsch an vor anderen zu weinen, doch gleichzeitig tut es auch gut und deshalb lasse ich es einfach zu. Wenn Taehyung dies stören würde, dann würde er es mir sagen. Er ist ein direkter Mensch. Ich weiß aber, dass Taehyung genau deshalb bei mir ist. Damit ich meine Gefühle zu lassen kann und er mir hilft, falls diese mir zu viel werden sollen. "Ich hatte so Angst, dass würde nur ein Traum sein.." , wimmere ich leicht und vergrabe mich bei ihm. "Aish.. Du hast nur so lange geschlafen, dass ich dachte ich mache uns schon einmal Frühstück. Du hast wohl schon lange nicht mehr so gut und vor alle lange geschlafen oder?" , fragt er dann und hält mich fest in seinen Arm, während er durch mein Haar fährt. Ich habe wirklich schon lange nicht mehr einen so guten Schlaf gehabt. 

Wir bleiben noch eine Weile so stehen bis Taehyung mich einfach hoch hebt und mich in die Küche trägt, wo er mich auf einen Stuhl absetzt und mir dann Frühstück serviert. Ich blicke ihn dabei an. Jetzt, wo ich etwas länger wach bin.. Es fühlt sich wirklich sehr komisch an nicht alleine zu sein und jemanden an meiner Seite zu haben. Ich habe gemischte Gefühle was dies geht. Auf der einen Seite bin ich froh.. Auf der anderer Seite habe ich Angst. Angst davor, wie er auf all meine Tränen reagiert. Angst, was er darüber denkt. Angst ihn zu verlieren. Ich schaffe es nicht mehr alleine zu sein. Nicht, nachdem ich mich etwas öffnete. Denn wenn er jetzt gehen würde. Jetzt wo ich anfing zu vertrauen, würde es mich zerstören. "Wirst du mich irgendwann verlassen und alleine lassen?" , frage ich deshalb und er sieht mich an. Kurz herrscht Stille, welche mich nicht beunruhigt, denn er lächelt mich liebevoll an. "Nicht wenn du es nicht willst Jungkook" , erwidert er und setzt sich dann gegenüber von mir. "Schlag zu.. Nach diesen schweren Monaten braucht dein Körper etwas Stärkung" , sagt er und ich nicke leicht. Ich beginne dann zu essen und anders als in den letzten Monaten fällt es mir etwas leichter. Dennoch esse ich nicht sonderlich viel, sondern immer noch weniger. Mit jedem Bissen vergeht mir nämlich der Appetit. "Danke.. Es war lecker" , sage ich dann und schiebe meinen Teller nach vorn. Noch wenig war auf meinem Teller, dennoch war es mehr als ich die letzten Tage gegessen hatte. "Den Rest kannst du ja später aufessen wenn dein Hunger wiederkommt" , lächelt er dann und ich nicke.

Ich blicke ihn an und lege meinen Kopf etwas zur Seite. Auch wenn er mir vieles erklärt hat, verstehe ich ein paar Dinge einfach nicht. Wie zum Beispiel, weshalb er will, dass ich die Schule beende. "Was ist los?" , fragt er mich dann und ich sehe etwas weg. "Wieso soll ich die Schule beenden?" , frage ich also direkt und sehe wieder zu ihm. "Ich will, dass wir beide aufhören mit unseren Jobs. Es wird nicht leicht werden. Aber wir müssen aufhören und uns vernünftige Jobs suchen. Deshalb will ich, dass du einen guten Abschluss hast, damit wir einen anderen Weg in die Berufswelt schlagen und zusammen hier wegkommen können" , antwortet er mir dann und ich lege meinen Kopf zur Seite. Irgendwie hatte ich mit dieser beziehungsweise einer ähnlichen Antwort gerechnet.

"Geht das überhaupt noch? Nach all unseren Morden?" , frage ich und mein Gegenüber nickt. "Ich hab schon mit meinem Boss darüber geredet. Das würde gehen. Deshalb hast du auch den Auftrag bekommen mich zu töten. Ich hab mit meinem und deinem Boss geredet. Das ist kein Leben für uns. Wir wurden hier reingeworfen. Wir hatten keine Wahl. Aber jetzt.. Jetzt da wir älter sind.. Jetzt haben wir eine Wahl" , sagt er und ich lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen. Eine Wahl..

Eine Wahl auf ein anderes Leben..?

__________

Lost Children//TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt