Kapitel 41

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Leon steht am Fenster und schaut mich ein dringlich an. Die Geschichte kennt keiner. Noch nicht mal meine Mom, meine Geschwister oder Clara. Einmal atme ich tief und beginnen zu erzählen.

,, Ich war vor vier Jahren schwanger."
Ich sehe wie Leon die Augen aufreißt. Sein Gesichtsausdruck zeigt eine Mischung aus Geschocktheit und Überraschtheit.
,, Von wem?" haucht Leon schon fast.
,, Von Jannik. "
,, Der aus unserer alten Klasse?"
,, Nein, den kannte ich aus der Uni. Auf jeden Fall hatten wir einmal paar Sex miteinander. Ein paar Wochen später bin ich zusammen geboren am Bahnhof. Als ich im Krankenhaus aufgewacht bin, wurde mir mitgeteilt, dass ich schwanger bin. An dem Wochenende wollte ich zu dir fahren. Vier Wochen später bin ich mit Schmerzen im Unterleib und Blutungen aufgewacht. Hier, in der Frauenklinik hat mich eben die Frau Schneider untersucht und mit geteilt, dass ich eine Fehlgeburt hatte. Meine Gebärmutter wurde ausgeschabt. Sprich die Reste des Embryos und den Mutterkuchen entfernt. Der Jannik hat mir damals die Schuld gegeben an dem von meinem Kind. Ich hab schon mal mein Kind verloren. Ich kann, dass ein zweites Mal nicht! Ich kann, dass nicht nochmal allein! ", am Ende weine ich in die weiße Decke vor mich hinein.

Ich merke wie Leon auf mich zu kommt und mich in den Arm nimmt.
,, Shh Schatz. Warum hast damals nichts gesagt? Hast du mit deiner Mom darüber gesprochen? Du hast vorher doch die Ärztin gehört. Wir haben keine Fehlgeburt. Unserem Kind geht's gut!"
,, Ich... Nein, ich hab mich geschämt. Ich hatte Angst, dass mir alle die Schuld geben. Es hat mir schon gereicht, dass der Jannik mir die Schuld gegeben hat. Ich wollte dich da mit nicht belasten. Zu dem Zeitpunkt hast Champions League gespielt. Du warst noch in Bochum und ich hier in München. "
,, Du bist nicht schuld! Bitte denk nicht so Schatz. Dich trifft doch keine Schuld! Du hast mit keinem über das Thema gesprochen? Weiß Clara davon?"
,, Nein ich habe mit keinem darüber gesprochen. Nicht mal mit Clara! "

Leon sagt eine Weile nichts mehr, sondern drückt mich noch näher an seinen Körper, bevor er etwas sagt mit dem ich echt nicht gerechnet hatte,, Was hast du von der Idee, wenn wir deinem Sternkind einen Gedenkplatz schenken?"

Der Gedanke von Leon macht mich irgendwie glücklich und zeigt mir, dass ich Leon wichtig bin.
,, Kannst du dich erinnern als wir vor zwei Tagen mit Paul spazieren gegangen sind und vor der Abzweigung stand. Du wolltest rechts rum und ich links rum. Wir sind dann links rum gelaufen. Wären wir rechts rum gelaufen wären wir an dem Gedenkplatz von meinen Sternenkind vorbei gelaufen. Dein Gedanke war schön und zeigt mir, wie viel ich dir wert bin. "
,, Paul und du seit mir das wichtigste auf der Welt! Bitte vergess das nie. Würdest du mir den Platz?" fragt Leon sanft.
,, Ja, wenn du willst. "

~ 3 Tage später ~

Leon und ich laufen zu dem Gedenkplatz von meinen Sternenkind. Umso näher wir kommen, umso nervös werde ich. Ich war seit Wochen nicht mehr an diesem Wort. Ich habe frische Blumen dabei.

Die Gedankstätte besteht aus einem jungen Baum, einen etwas größeren Stein, einem brauen Teddybär, einen Engel und zwei Namensschilder. Ich wusste noch nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen geworden wäre.
Einmal Moritz und einem Nadine.

Ich lege die frischen Blumen am und setzte mich auf die Bank, die da neben steht und merke wie die erste Trenne aus meinem Auge rollt. Es schmerzt noch so sehr. Ich bin froh, dass Leon dabei!
,, Das du echt schön gemacht Schatz. Komm her. "
,, Dankeschön, dass du mich begleitet hast! Dafür bin ich dir echt dankbar. Das ist echt nicht verständlich, da es nicht dein Kind war."
,,Das mach ich doch gerne. Du bist die Frau, die ich Liebe und es zerbricht mir das Herz, dich traurig zu sehen. Ich möchte dir helfen und dir in der schweren Zeit bei stehen. Ich liebe dich Schatz."

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Ich bin mit den Kapitel nicht ganz zufrieden. Ich hoffe, dass es euch gefällt!

Love hurtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt