Kapitel 11

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*einige wenige Wochen später*

Ich wache mal wieder von einer höllischen Übelkeit auf. Ich hasse es wenn ich krank bin! Seit 2 Wochen geht das schon so, vielleicht sollte ich mal zum Arzt? Aber ich hasse es aus irgendwelchen Gründen zum Arzt zu gehen, also schalte ich meinen Laptop an, glücklicherweise ist Samstag und ich habe Zeit ein wenig zu recherchieren. Also tippe ich ein Übelkeit Ursachen und starte die Suche. Tatsächlich werde ich fündig. Magendarminfekt? Nein, dann hätte ich noch andere Symptome! Etwas falsches habe ich auch nicht gegessen... Da fällt mir eine Option ins Auge. Schwanger. Nein! Schwanger? Ich? Nie im Leben! Ich nehm doch die Pille! Andererseits... meine Tage ist 1 Woche überfällig. Ich starre den Bildschirm an. Bitte Nicht! Als ich mich aus meiner Schockstarre gelöst habe springe ich aus meinem Bett und ziehe mir schnell frische Unterwäsche, eine Jeans und ein einfaches weißes Top an, schnappe mit eine Tasche, werfe mein Geld und meinen Schlüssel rein und sprinte aus dem Haus in die nächstgelegene Apotheke. „Ich brauche dringend einen Schwa-" In dem Moment betritt jemand den Laden. Und wie sollte es anders sein ist dieser jemand mein Lehrer, ein gewisser Mr. Styles alias Harry. „Evelyn, was machst du denn hier?" fragt er erfreut, aber überrascht „Ähm...ich ähm" Ich räuspere mich kurz „Husten, ich hab Husten, ganz fies und ich wollte was dagegen holen" irgendwie glaube ich meinen eigenen Worten nicht und Harry scheint auch nicht wirklich überzeugt von meiner Aussage zu sein „Ah ja..." Ich versuche überzeugend zu lächeln. Harry fragt nicht weiter nach, holt was er braucht, verabschiedet und geht wieder. Puh, das war knapp! Ich hole mir einen Schwangerschaftstest und gehe wieder nach Hause. Ich öffne den Test mit zitternden Händen, lese die Anleitung und mache ihn daraufhin. Jetzt heißt es warten. Ich setze mich aufs Sofa und starre den Test an. Nach einigen Minuten bildet sich ein Plus auf dem kleinen Feld. Am Rand des Testes neben dem kleinen Feld steht eine kleine Skala.

-    not pregnant

+   pregnant

Scheiße! Ich starre fassungslos den Test an und werfe ihn dann weg von mir. Da wir ja eine offene Küche haben landet er genau auf dem Tresen. Ich will mir jetzt gar nicht die Mühe machen ihn weg zu räumen, das mache ich nachhher! Ich muss mich ablenken! Aber es darf keiner wissen! Ich stehe also auf und gehe nach oben in mein Zimmer, wo ich beginne mich an die Hausaufgaben zu machen. Wiederholung des Sinus, Kosinus und Tangens... Ok, das ist einfach und geht schnell, warte... wie war das? Sinus ist gleich Gegenkathete durch Hypotenuse, Kosinus ist Ankathete durch Hypotenuse und Tangens gleich Gegenkathete durch Ankathete. Genau! Ist ja eigentlich ganz einfach! Ich mache meine Hausaufgaben aber werde von der Klingel unterbrochen. Wer ist denn das jetzt bitte?! Ich gehe nach unten und öffne genervt die Tür, doch als ich sehe wer da ist trifft mich schon wieder der Schlag. „Harry? Was machst du denn hier?" stottere ich vor mich hin „Darf ich meiner Freundin nicht mal einen Krankenbesuch abstatten?" lächelt er. „Mir geht's schon viel besser!" „Willst du mich etwa nicht hier haben?" „Doch natürlich will ich das, aber du musst mir keinen Krankenbesuch abstatten" „Dann besuch ich dich eben einfach so" mit dieses Worten geht er an mir vorbei nach drinnen. Mit einem Blick in den Spiegel versichere ich mich, dass man mir nichts ansieht. Bin ich eigentlich bescheuert?! Ich hätte doch wohl als erste bemerkt wenn ich kugelrund geworden wäre!! Naja, es ist Wochenende, Pause für mein Gehirn! „Gehen wir hoch? Ich war grad über Mathe, bis du mich unterbrochen hast" lächle ich nervös. „Na klar, dann kann ich dir ja ich ein wenig helfen!" grinst Harry. Wir gehen nach oben. Harry setzt sich auf meinen Stuhl und zieht mich auf seinen Schoß. Es hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich fühle mich so geborgen in seinen Armen. Anstatt Mathe zu machen lehne ich mich an seine Brust und er streicht mir durch die Haare. Er weiß zwar nichts von meinem, seinem, unseren ‚Glück' aber er beruhigt mich trotzdem auf irgendeine Weise und dafür liebe ich ihn einfach so sehr. Nach einer Zeit flüstert er mir ins Ohr „Ich geh uns mal eben was zu trinken holen, du scheinst mir nicht konzentriert genug zu sein" bim letzten Teil des Satzes höre ich, dass er grinst und muss automatisch auch schmunzeln. Ich stehe von seinem Schoß auf, so dass er aufstehen kann und setze mich anschließend auf den Stuhl um weiter meine Aufgaben zu machen. Harry kommt kurz später wieder in mein Zimmer, ich jedoch konzentriere mich ausschließlich auf meine Aufgaben. Mit einem kleinen Knall landet mein Schwangerschaftstest plötzlich vor mir „Was ist das?" fragt Harry ruhig. Er weiß genau was das ist und ich höre aus seiner Stimme heraus, dass er sich zusammenreißen muss mich nicht anzuschreien. „Wo hast du den her?" frage ich und starre auf das Ding vor meiner Nase. „Der lag unten in der Küche" antwortet er trocken. Verdammt, warum hab ich ihn da auch liegen lassen?? „Scheiße" fluche ich leise. „Wann hattest du vor mir davon zu erzählen?" fragt er mich streng und ich zucke nur mit den Schultern „Ich weiß es doch auch erst seit vorhin..." flüstere ich. „Verdammte Scheiße, Evelyn du hast gesagt, du nimmst die Pille!!" schreit er mich auf einmal an, woraufhin ich zusammenzucke und versuche die Tränen zu unterdrücken, aber das funktioniert nicht so wirklich und so bahnt sich eine Träne nach der anderen den Weg meine Wange hinunter. „Das tue ich doch auch" „Und warum zur Hölle bist du dann schwanger?!" schreit er mich weiter an. „Ich weiß es nicht" hauche ich geradezu mit brüchiger Stimme. Er hockt sich hin, sodass er mir in die Augen sehen kann... sagen wir könnte, wenn ich meine Augen nicht geschlossen hätte, meine Hände nicht vor meinem Gesicht hätte und nicht weinen würde. Er streicht mir sanft eine Strähne hinters Ohr, was mich noch mehr zum weinen bringt „Shhh... bitte wein nicht, es wird alles gut..." versucht er mich zu beruhigen, doch ich weine trotzdem weiter, ich kann einfach nicht aufhören. Nicht nach seiner Reaktion. Ich drehe den Kopf von ihm weg. „Es tut mir leid, aber es war einfach sehr überraschend..." redet er weiter auf mich ein und nimmt mich in den Arm. Irgendwann höre ich auf zu weinen. Er hebt mich hoch und legt mich aufs Bett, dann legt er sich zu mir, so dass wir uns anschauen können. „Willst du das Kind behalten?" fragt er ruhig. Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, will ich das? „Ich weiß es nicht, du?" „Es geht hier in erster Linie um dich. Ich stehe hinter dir, egal wie du dich entscheidest, okey?" Ich nicke nur und schweige. So liegen wir eine Zeit lang da und schweigen uns an. Ich breche die Stille „Ich will unser Kind nicht umbringen, aber es geht nicht anders..." Unser Kind. Das klingt auf einmal so ganz anders als einfach ‚schwanger sein'. Als mir das bewusst wird rollt mir eine Träne über die Wange, welche Harry sofort wegstreicht. „Es geht auch anders, es ist vielleicht nicht die leichtere Option, aber es klingt so schön wenn du sagst ‚unser Kind'" lächelt Harry. „Ich glaube ich muss noch mal darüber nachdenken, aber eigentlich brauchen weder ich, noch du gerade ein Kind" Er nickt und steht auf „Dann lasse ich dich mal nachdenken" „Nein, Harry, bleib bitte hier" „Ich muss mir auch erstmal über einiges im klaren werden, das kann ich besser allein... ich melde mich" Mit diesen Worten geht er aus meinem Zimmer und ich höre unten die Haustür zufallen. Kein Tschüss, kein ich liebe dich oder irgendein Zuspruch. Er ist lieber allein. Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich das dumme Gefühl, dass er sich nicht so schnell melden wird...

Mr. Styles and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt