Wie konnte ich nur, wie konnte ich nur, wie konnte ich nur. Warum, warum, warum. Voller Scham verließ ich den Achtsamkeitsraum und versuchte das Bild aus dem Kopf zu bekommen. Warum? Zu meinem Bedauern meldete sich auch meine Libido, was mich noch mehr verstörte. Wieso war er plötzlich so sexualisiert in meinen Gedanken er war doch nur ein Freund. Das angenehme ziehen in meinem Intim Bereich machte das alles auch nicht besser, ich schämte mich. So schnell ich konnte, lief ich Richtung Station. Die ganze Zeit versuchte ich meine Röte zu verstecken doch das war schwerer als erwartet. Matsukawa-san kam mir entgegen und wollte am Liebsten Fieber messen, doch ich verweigerte und ging einfach auf mein Zimmer. Wie kam mein Hirn nur auf die Idee sich Atsumu so vorzustellen. Er war doch nur ein guter Freund. Ich sollte vielleicht eine Runde duschen gehen, dann wird mein Kopf freier. Gesagt getan stand ich keine 5 Minuten später unter der Dusche und wusch alle negativen als auch verwirrenden Gedanken weg. Als ich fertig war, lief ich Richtung Balkon um in Ruhe eine zu rauchen. Dort traf ich auf Yoshikawa und Hiroshi welche mich freundlich anlächelten. „Na, Kleines wie geht es dir?" Mir nichts anmerken lassend antwortete ich mit ‚gut'. Ich zog eine Zigarette aus ihrer Schachtel und zündete sie mir an. „Ach Kindchen so jung und schon Raucher." Stimmt ja Yoshikawa hat mich noch nie beim Rauchen gesehen. Ich traf sie immer im inneren vom Haus, so konnte sie ja nicht wirklich wissen, dass ich rauche. „Ach Yoshi ich habe auch so früh angefangen," mischte sich nun Hiroshi ein woraufhin die alte Dame nur den Kopf schüttelte. Ein kleines Schmunzeln überkam mein Gesicht und ich zog noch einmal an der Kippe. „Kakuzu, das ist kein Grund dafür, dass ein so hübsches Mädchen sich so verdirbt." Okay? Man konnte es auch übertreiben. Rauchen ist schädlich ja, aber ich verderbe mich ja nicht komplett damit. „Also Yoshi, jetzt übertreibst du." – „Nein, nein. Durch das Rauchen sieht man nicht nur älter aus, sondern wird es erst gar nicht." – „Ich bin jetzt 72 und sehe aus wie 63." Yoshikawa sah Hiroshi mit gehobener Augenbraue an und fragte: „Tust du das wirklich?" Empört fing Kakuzu eine Diskussion mit der älteren Frau an, welche ich belustigt mitanguckte. Ich fand es schön zusehen, dass Menschen im hohen Alter trotzdem noch so junge und frische Diskussionen führen konnten. Die beiden sahen die Welt ja auch mit anderen Augen deswegen hörte ich ein paar Standpunkte heraus die ich genauso vertreten konnte. Ich setzte mich neben die beiden und genoss einfach die Situation die sich mir gab. Bis plötzlich eine weitere Person den Balkon betrat. Es war Suzuki, der sich neben mich platzte. „Na, wie geht es Ihnen heute Lee-san," fragte er ganz höflich und ich antwortete lächelnd wieder mit einem ‚gut'. „Haben Sie schon Pläne für das Wochenende?" Während er dies fragte zündete er sich eine Zigarette an. Ich nickte. „Miya-san und ich fahren nach Hyogo." Erstaunt hob er seine Augenbrauen, doch lächelte gleich darauf. „Dann müssen Sie aber früh los. Soll ich das veranlassen, dass sie die Klinik früher verlassen? Sie haben ja gut 3 bis 4 Stunden Fahrt," sprach mein Therapeut seine Gedanken aus. „Oh, das wäre sehr lieb. Ich muss eh noch gucken welchen Zug wir nehmen, wir treffen uns ja am Bahnhof. Tsumu wird ja morgen schon entlassen," dachte ich laut und Suzuki nickte verstehend. „Das wird kein Problem darstellen, suchen Sie sich den frühsten Zug raus und ich werde genehmigen lassen, dass sie am Samstag früher gehen dürfen." Gott, hatte ich Glück so einen netten Therapeuten zu haben. Er lächelte mir noch einmal zu bevor er sich wieder auf den Weg in sein Büro machte und ließ mich mit den Tratsch Tanten allein. „Der wäre doch was für dich," hörte ich Yoshikawa sagen und verschluckte mich an meiner Spucke. Was sagte sie da? Ich hoffe das war nicht ihr Ernst. „Ach Quatsch, die passt besser zu Atsumu." Noch einmal verschluckte ich mich und hustete wie wild. Wie kommen Kakuzu und Yoshi auf die Idee so etwas zu sagen. Ich könnte sterben, wenn ich mich weiter verschluckte. „Nein, nein, sie passt besser zu Suzuki. Atsumu ist zu kindisch für sie." – „Jetzt hör aber auf. Der Bursche hat mehr auf dem Kasten als du glaubst. Du solltest doch eigentlich wissen wie er ist," beschützte Kakuzu den Volleyballer und schon wieder startete eine Diskussion zwischen den beiden. Diese aber wollte ich mir nicht anhören, denn das ging zu weit in meine Privatsphäre. Ja, ich mochte Atsumu, aber er war doch nur ein guter Freund? Wieso kam er Splitter Faser nackt in meinen Gedanken vor und warum meldete sich dann auch noch meine Libido. War ich einfach nur verwirrt mit meinen Gefühlen oder ist da wirklich was dran. Verliebte ich mich in ihn? War ich dann keinen Deut besser als seine Fans? Gedankenkreisend lief ich Richtung Zimmer und beendete hiermit den Tag. Zuviel das mich verwirrte ist passiert und ich wollte einfach nur schlafen.
Als ich am nächsten Tag aufwachte, kam ich kaum aus dem Bett. Ich hatte schlecht geträumt und war viel zu traurig, dass Atsumu heute ging. Doch musste ich trotzdem aufstehen. Es war das mindeste ihm sein Abschiedsgeschenk zu geben und ihn zu verabschieden. So stand ich also auf zog mich an und ließ mal wieder die Schminke weg. Zielsicher lief ich aus dem Zimmer und sah am Stützpunkt schon einen Atsumu der seinen Arztbrief entgegennahm. So früh schon? Traurigkeit überströmte mich und langsam aber sicher kamen mir die Tränen als ich auf ihn zu lief. Ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte nicht verlassen werden. Was ist, wenn wir den Kontakt verlieren und er seines Weges ohne mich geht. Er war mir in diesen 2 Monaten doch so ans Herz gewachsen. Mit einem Bach aus Tränen auf meinem Gesicht, sprang ich ihm schon fast in die Arme und heulte sein schwarzes T-Shirt voll. „Hey, psht, wir sehen uns doch in 2 Tagen wieder." – „Das sind 2 Tage zu lang. Versprich mir, dass du mir regelmäßig schreibst und mich auf dem Laufenden hältst," jammerte ich vor mich hin, doch Atsumu lächelte nur. Dieses Lächeln. Ich liebte es. Jedes Mal verschönerte es mir den Tag. Wie konnte ein Mensch nur so perfekt sein. Ich drückte ihn fester und wollte ihn gar nicht mehr loslassen, doch Osamu machte mir einen Strich durch die Rechnung. „Kazumi, wir müssen leider los." Ja, leider. Leider ließ ich ihn los und leider heulte ich weiter vor mich hin. Mit meiner letzten Kraft gab ich ihm noch meinen Brief und verließ ihn dann um auf mein Zimmer zu gehen. Ich konnte nicht noch länger bei ihm in der Nähe sein, sonst wäre ich noch zusammengebrochen. In meinem Zimmer angekommen pflanzte ich mich in mein Bett und weinte. Noch nie hat ein Abschied von jemanden, den ich doch eh bald wiedersah, so weh getan wie dieser. Eingelullt in meine Decke dachte ich über ihn nach und wurde wieder trauriger. Ich vermisse ihn jetzt schon. Wie kann ein Mensch nur so wichtig sein. Um mich abzulenken nahm ich Omas Buch und fing an zu lesen.
„Von weitem sah es so aus, als könnte er es nie erreichen, doch er lief weiter. Er wollte sie unbedingt bei sich haben, weshalb er den langen Weg auf sich nahm. Er hatte kein Geld mehr um sich ein Ticket zu kaufen, und ein Auto besaß er nicht. Er war arm. Gerade einmal so, dass er sich seine Wohnung leisten konnte. Aber wollte er sie bei sich haben. Sie umarmen. Sie küssen. Es reichte ihm eigentlich schon sie zu sehen, auch wenn es nur 5 Minuten waren. Deswegen lief er Kilometer für Kilometer. Sobald er da wäre, wäre alles wieder gut. Der Gedanke sie in seinen Armen zu wiegen ließ ihn schneller laufen. Und schneller, und schneller. Bald war der Horizont Vergangenheit und ihre seidig weiche Haut Zukunft, seine Umarmung Gegenwart und die Liebe Realität, denn was er nicht wusste, war, dass sie ihn genauso begehrte wie er sie. Sie rannte und rannte, denn sie hatte dasselbe Ziel wie er. Sie wollte Liebe spüren. Auf halben Weg blickten sich plötzlich beide in die Augen und sprinteten was das Zeug hält nur so aufeinander zu um sich endlich ihre Liebe zu zeigen. Sie schmusten und küssten sich was das Zeug hält, doch das wichtigste war, in den Augen des Anderen sahen sie Hoffnung."
Ich musste lächeln. Das war eine gelungene Geschichte. Ob sie Atsumu gefallen würde?
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Society // Atsumu Miya X Oc
FanfictionSchon von Anfang an wollte ich nie den Standards entsprechen. Schwer ist es ja nicht sich gegen alles zu stellen, was in der heutigen Zeit so in ist oder gewürdigt wird. Ob es sinnvoll ist dem Strom gegenüber zu treten und zu sagen „Hey, ich mach da...