Eighty-nine

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Wir stiegen in den Wagen und ich winkte noch einmal zum Abschied, als Nick langsam rückwärts und dann zu seinem Bus ging.

Grinsend saß ich auf der Rückbank und sah aus dem Fenster. "War das etwa Nick?" Fragte Max erstaunt und ich kicherte ein leises 'Jap'. Marc und Freddie sahen mich an und Marc fragte verwirrt. "Wer ist Nick?"

Ich grinste und zuckte mit den Schultern. "Ich war mit Nick in London in einer Klasse. Er macht ein Auslandsjahr, weil sein Onkel hier in der Nähe wohnt. Und da hier in der Nähe nicht alle Schulen Austausche oder sowas mitmachen ist er halt auch hier gelandet."

Max lachte und hielt neben Nick an. "Hey Mann, sollen wir dich irgendwohin mitnehmen?" Nick begrüßte Max kurz und sah seinen Freunden hinterher. "Klar, gerne. Aber das musst du nicht machen." Betonte er nochmal. Max deutete ihm einfach einzusteigen. "Ach was. Du warst in einer legendären Situation dabei. Du bist quasi schon Familie."

Lachend ließ sich Nick auf den Beifahrersitz fallen und Max ließ ihn die Adresse ins Navi eingeben. Wir brachten ihn nach Hause und als wir wieder vom Hof fuhren, sah mich Max kurz deutungsvoll an. "Habt ihr das gemerkt Jungs?" Freddie und Marc sahen verwirrt aus und verneinten.

"Ihr wisst wie Darcy normalerweise ist. Wie sie redet und sich verhält. Was war jetzt anders?" Ich riss den Mund auf und schlug Max auf die Schulter. "Was willst du denn damit sagen?" Er lachte und hielt einen Finger hoch. "Erstens hat sie die ganze Zeit gekichert und gegrinst. Schon als sie sich an der Schule von Nick verabschiedet hat. Zweitens hat sie Nick Komplimente gemacht und ihn verteidigt, als ich ihn spaßeshalber geärgert habe. Soll ich weiter machen?" Ich murrte nur und verschränkte beleidigt die Arme.

"Ja stimmt. Sonst ist Darcy schon etwas anders." Überlegte Freddie laut und ich sah ihn geschockt an. "Was? Du auch noch? Habt ihr euch gegen mich verschworen?"

Max schüttelte den Kopf und eröffnete seine Erkenntnisse. "Bei Darcy hat's gefunkt!" Ich warf meine Strickjacke nach ihm, die auf seinem Schoß landete. Marc lachte kurz und stimmte Max zu, während Freddie auf der Leitung zu stehen schien.

"Man, sie ist verknallt!" Erklärte Marc ihm und ich schnaubte kurz. "Das stimmt doch gar nicht! Ich mag ihn nur einfach gerne." Widersprach ich, doch sobald ich es ausgesprochen hatte wurde auch mir klar, dass ich die ganze Sache nur noch befeuert hatte.

"Er ist ein guter Freund!" Stellte ich also klar und Max wackelte durch den Rückspiegel mit den Augenbrauen. "Und da bist du dir sicher, ja?" Ich schnaubte erneut und wir hielten vor dem kleinen Haus, in dem wir die nächsten 2 Wochen verbrachten.

Die Tür ging auf und Marcs Mum hatte schon gekocht. Beim Essen sprach ich beleidigt kein Wort und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Ich war nicht in Nick verknallt, oder? Ich meine, ich fand ihn schon süß, aber er war ein Freund. Ein süßer Freund. Auch Freunde konnten süß sein.

Als Marcs Mum mich fragte was los war, zuckte ich nur kurz mit den Schultern und aß weiter. "Wir haben sie beim Flirten erwischt und ihr gesagt, sie sei verknallt." Flüsterte Marc laut und ich trank einen großen Schluck Wasser.

Unsere für zwei Wochen Undercover Mum lächelte mich an und legte den Kopf schief. "Aber wenn das so ist, wäre das doch etwas schönes, oder nicht?" Ich atmete tief durch und schüttelte dann den Kopf. "Es ist aber nicht so." Ich legte meine Servierte neben mich auf den Tisch und räumte als erste ab, als alle fertig waren.

"Ich muss noch Hausaufgaben machen." Erklärte ich nur und verschwand nach oben. Was für ein Quatsch, als würden mich Hausaufgaben kümmern, wenn ich in den zwei Wochen eh nicht benotet wurde.

Nach einer halben Stunde, in der ich einfach nur auf dem Bett gelegen hatte, klopfte es kurz. Marcs Mum kam herein und stellte sich neben mich.

"Ich weiß, ich bin vielleicht nicht die richtige dafür, aber ich bin aktuell die einzige Weibliche Ansprechpartnerin hier. Also wollte ich nur kurz fragen, ob alles in Ordnung ist." Sie kniete sich vor das Bett und legte ihre Arme auf dem Bett ab.

Ich zuckte die Schultern und seufzte. "Ich weiß nicht..." antwortete ich ehrlich und setzte mich in den Schneidersitz. "Viellicht mag ich Nick ja wirklich etwas mehr, aber er wohnt eigentlich in London. Wenn er nächstes Jahr zurück geht, sehen wir uns nicht mehr. Und überhaupt habe ich doch gar keine Ahnung von Jungs."

Sie lächelte und schüttelte den Kopf. "Wen interessiert es, was nächstes Jahr ist? Bis dahin könnt ihr eine wunderschöne Zeit zusammen haben. Und wer weiß was sich danach ergibt? Und um die andere Sache musst du dir absolut keine Gedanken machen. Jedes Mädchen fängt in ihrem Leben irgendwann mal ohne Erfahrungen an. Das ergibt sich einfach. Wenn die Chemie stimmt, dann stimmt sie."

Ich nickte traurig und ließ mich wieder zur Seite fallen. "Und wenn sie bei ihm nicht stimmt?" Ich seufzte tief und sah wieder an die Decke. Ich nahm war, dass sie lachte. "Und auch dann wirst du deine Erfahrungen gemacht haben. Dann weißt du, worauf du achten musst. Aber bevor dieser Tag kommt, wirst du dich erstmal ins Zeug legen, um diesem Nick den Kopf zu verdrehen."

Sie zog mich vom Bett und stellte mich vor den Spiegel. "Du siehst sowieso schon so gut aus. Jetzt sorgen wir dafür, dass Nick noch mehr tolles an dir auffällt. Hast du ein Lieblingsparfüm?" Ich holte ein kleines Fläschchen von meinem Regal und zeigte es ihr.

Sie roch daran und nickte. "Es ist wirklich gut, aber da geht noch was." Sie hielt den Finger hoch und verließ kurz das Zimmer.
Nicht mal 30 Sekunden später kam sie mit einem anderen Parfüm wieder.

"Probier mal das hier." Ich roch daran und schloss die Augen. "Wow, das ist ja toll." Es roch sehr warm und weich. Trotzdem war es gleichzeitig dezent und auch irgendwie sehr present. Es blieb mir lange in der Nase, obwohl ich ihr die Flasche schon zurück gegeben hatte.

"Das benutzt du ab morgen einfach mal. Mal sehen was passiert. Dann schminken wir deine Augen zwar dezent aber trotzdem umrahmender. Das verleiht ihnen mehr Ausdruck. Zuletzt könntest du ja mal etwas leichteres anziehen. Etwas mit nicht ganz so viel Stoff. Schließlich soll es morgen sehr heiß werden."

Sie zwinkerte und stand dann wieder auf. Ich umarmte sie kurz und ließ meinen Kopf auf ihrer Brust liegen. Ich kannte sie nicht, aber es tat einfach gut, dass sich jemand um mich sorgte und mich nicht damit allein ließ.

"Ich bin übrigens Susan." Lachte sie und ich grinste. "Danke Susan." Sie strich mir die Blonden Haare aus dem Gesicht und lächelte. "Du schaffst das schon, Darcy. Du bist bildhübsch und so toll. Und außerdem hast du etwas, was die anderen nicht haben. Und Nick weiß das. Du kannst die Berühmtheitskarte ausspielen." Den letzten Satz flüsterte sie und lachte kurz auf, dann löste sie sich von mir und ging wieder zur Tür.

"Ich glaube Freddie sagte etwas von Skypen, mit euren Vätern." Damit verschwand sie und ich warf mich wieder aufs Bett. Aus dem Nachttisch zog ich mein MacBook und öffnete es. Tatsächlich, es gab gleich den Ton eines Anrufs von sich. Ich klickte den kleinen grünen Kamerabutton und es öffneten sich 2 Bildschirme. Auf dem einen war Freddie zu sehen, auf dem anderen Dad und Lou.

"Hey! Prinzessin!" Rief Dad und ich konnte nicht anders, als zu grinsen. "Hey, sorry ich hatte mein Handy auf Stumm und Susan hat mir Bescheid gegeben." Erklärte ich. Louis wackelte mit den Augenbrauen und Dad räusperte sich kurz. "Wir haben da was gehört von deinem ersten Schultag..." flötete Louis und ich verdrehte gleich die Augen.

"Nicht ihr auch noch... Ja, ich habe Nick getroffen, er ist auch hier. Nein, ich bin nicht Hals über Kopf in ihn verknallt. War das alles?" Freddie kicherte und ich verzog meine Miene wieder zu gelangweilt. "Hey Honey, wenn das so ist, wäre das doch schön. Das ist nichts was man leugnen sollte. Guck dir Lou und mich an. Du bist sonst Jahrelang unglücklich."

Ich verdrehte die Augen und ließ mein Gesicht auf meine Arme fallen. "Können wir jetzt das Thema wechseln?" Dad lachte kurz und nickte. "Okay, dann erzähl doch mal von deinem ersten Schultag."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23, 2023 ⏰

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Eine Tochter?! ||- H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt