🧚🏼‍♀️ Prolog → ꫜ꯵ᴀ 🧚🏼‍♀️

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5 Monate später

Julians Knöchel ging es besser. Er machte sogar langsam wieder beim Aufbautraining mit. Kai ist vor 2 Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden, zur Feier des Tages waren wir mit ihm und Sophia Essen.
„Nia, bist du jetzt so weit?", drängelte Julian mich. Ich hasste es wirklich, wenn er nervös war.
Doch ich war gerade fertig geworden. Jetzt fehlten nur noch meine hohen Schuhe. Ich lief dir Treppe runter. Julian stand schon mit seinem Anzug fertig im Flur und überprüfte noch einmal ob seine Haare richtig lagen. „Siehst gut aus!" Ich verdrehte die Augen. Wir beide waren auf dem Weg zur alljährlichen Bundesliga verleihen. Außerdem war Julian dieses Jahr für den Preis: Spieler des Jahres aufgestellt worden.
Ob Julian ihn bekam, werden wir in ein paar Stunden erfahren. Aber wenigstens war er aufgestellt worden! Nach der Verleihung ging es direkt zum Finale der Champions League.
Dortmund spielte gegen Villareal.
Julian drehte sich um. „Du siehst..." Mehr sagte er nicht. Ich hatte meinen Kurvenbetonten Jump Suit an und dieser hatte einen tiefen Ausschnitt. Ich hatte mich vehement dagegen gesträubt ihn zu kaufen. „Er sieht auf jeden Fall besser angezogen, als im Laden.", sagte ich und schlüpfte in meine hohen Schuhe.
„Besser würde er auf dem Boden aussehen." Julian nahm seinen Autoschlüssel. Ich angelte nach seinem Arm, um ihm einen Klaps zu geben. Julian wankte bedrohlich, hielt sich dabei aber am Sideboard fest.
„Pass auf mit dem was du sagst, sonst bremse ich gleich zu spät.", witzelte ich. Seit Julians Verletzung, war er gezwungen mich als Chauffeur zu nehmen und meine Fahrdienste will er nie wieder in Anspruch nehmen. Bei jeder Autofahrt regt er sich über meine Fahrkünste auf.
„Die Ampel war schon rot!" - „Du musst früher bremsen!" - „Nicht so schnell!"
Es wiederholte sich immer wieder. Er war ein anstrengender Beifahrer.
Im Auto sagte uns das Navi, dass wir um 10 Uhr am Gebäude der Verleihung ankommen sollten. Doch mit meiner Fahrweise waren wir schon um Viertel vor 10 dort. „Ich bin so froh wenn ich wieder selber fahren kann!", meckerte Julian, während er ausstieg.
Ich stieß nur beleidigt die Luft aus und schloss die Schnallen meiner hohen Schuhe. Langsam näherten sich andere High Heels, gefolgt von gelächert und einem klatschen. Von der Stimmer her konnte ich erkennen, dass Erling und seine Freundin bei uns standen. Also stand ich aus dem Ranger Rover aus, schloss ihn zu und ging zu den anderen um die beiden zu begrüßen. Erst umarmte ich Leni, Erlings Freundin, und danch Erling.
Julian berührte leicht meine Rücken. „Können wir?" Leni und ich setzten uns in Bewegung, im Gleichschritt stiegen wir die Stufen zum Gebäude hoch, während Erling und die Tür auffhielt und Julian das Schlusslicht bildete. Wir beide waren überwältigt, schließlich waren Leni und ich das erste Mal bei so einer Verleihung.
Von der Decke hing ein goldener Kronleuchter, die gesammte Eingangshalle war mit rotem Teppich ausgelegt. In der sich Fußballspieler mit ihren Frauen tummelten. Und zwischen diesen huschten Kellner mit Sektgläsern hin und her. Schnell sicherten Leni und ich uns vier Stück.
Über dem Eingang zum Saal hing ein Bildschirm, der uns anzeigte wann die Verleihung losging. Doch die Zeit ging so schnell rum, nun saßen wir im Saal auf unseren Plätzen. Julian hatte seine Hand mit meiner verschränkt, aufmerksam hörten wir dem Redner zu der gerade einen schlechten Witz gerissen hatte. „Herzlich Willkommen zur Preisverleihung dieser Bundesligasaison. Wir werden heute nicht nur den besten Spieler der Saison kühren, sondern auch genug andere Preise vergeben. Also lange wird die Verleihung auch nicht gehen, denn die Dortmunder..." Er wurde von lauten rufen und klatschen unserer Seits unterbrochen. „Da hören wir sie auch schon. Der BVB wird heute Abend im Champions League Finale gegen Villareal spielen. Wir wünschen euch viel Glück." Jetzt waren es die anderen Spieler die laut applaudierten.
Der Redner zog einen Umschalg aus der Tasche. „Der erste Preis...geht an die Torwärte von uns." Kurzer Applaus aus dem Puplikum. „und zwar geht der Preis mit den meisten Paraden an...Jiri Pavlenka!" Laute rufe und geklatshcte erfüllte den Rauum. Ich schaute zu unserem Keeper rüber, doch Gregor lachte nur und applaudierte. „Da werde ich mich wohl in der nächsten Saison richtig anstrengen müssen.", scherzte er. Pavelnka nahm seinen Pokal entgegen und hielt eine kleine Rede.
Danach wurden noch ein paar andere Preise vergeben, Erling bekam den Preis für die meisten Tore und gleichzeitig auch für das Beste. Und zum Abschluss kamen wir zum Preis des besten Spielers der Saison. „Der Preis für den besten Spieler der Saison geht an...Julian Brandt!" Ich freute mich und umarmte Julian so stürmisch, dass ich selber ins wancken kam. Während ich mir die Tränen aus dem Augenwinkel wischte, sah ich zu wie er sein Jackett schloss und sich auf die Bühne begab. Dankend nahm er seinen Pokal entgegen. „Puhh, wo soll ich den Anfangen? Ich bin überwältigt hier oben zu stehen und diesen Preis in der Hand zu halten. Diese Saison war nicht leicht, viele Dinge sind im Endeffekt so gelaufen, wie sie es nicht sollten. Doch nun steh ich hier, halte den Preis in der Hand und bin super Glücklich. Danke dafür." Dann verließ Julian, unter Tosendem Applaus, die Bühne.
„Den hast du verdient.", flüsterte ich Julian zu. „An der Rede pfeilen wir noch ein bisschen, aber der Preis wird heute Abend er einmal belohnt." Ich zwinkerte.
„Das hört sich gut an." Seine Lippen streiften meine.
„Findest du?"
Er nickte.

In Gedanken zählte ich die Sekunden runter, die auf den Bildschirmen angezeigt werden.
10!
09!
8!
7!
6!
5!
4!
3!
2!
1!
Genau in dem Moment, als die Nachspielzeit abgelaufen war, nahm der Schiedsrichter seine Pfeife zwischen die Lippen und pfiff das Spiel ab. Ich und Leni sprangen auf, fielen uns in die Arme bevor wir einander anlächelten und den Dortmundern dabei zuschauten wie sie auf das Spielfeld rannten. Dortmund hatte es geschafft. Sie hatten 4:1 gegen Villareal gewonnen. Ich schaute über das Spielfeld zu Julian der sich auf den Boden fallen ließ und sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Leni und ich fielen uns ein weiteres Mal in die Arme, bis wir von Rose aufs Spielfeld gerufen wurden.
Mein Bruder saß ganz außen auf der Bank und schaute dabei zu wie seine Mitspieler sich um den Hals fielen. Als er mich sah, erhob er sich schwerfällig und wir umarmten uns. „Das nächste Mal bist du dabei und kannst den anderen folgen.", flüsterte ich. Auch wenn Felix sich es nicht anmerken ließ, er war sehr traurig darüber, dass er nicht mit auf dem Spielfeld war und mit dem Team das Spiel gewonnen hatte. Ich ließ ihn los und schaute ihn durchdringend an, damit er es endlich verstand.
Ein Lächeln stahl sich auf ein Gesicht. „Komm geh zu ihm!"
„Danke!" Danach rannte ich quer über das Spielfeld zu Julian der immer noch auf dem Boden lag und sein Glück kaum fassen konnte. Ich stützte meine Hände neben seinne Kopf ab, während sich seine auf meine Hüfte legten. „Ihr habt es geschafft!" Ich lachte. „Ihr habt es geschafft!"
„Wir haben es geschafft!", flüsterte Julian, danach beugte ich mich zu ihm herunter und küsste ihn. Im Augenwinkel sah ich jemanden auf uns zu kommen, im nächsten Moment landete ein Schwall Bier auf uns. Ich ließ einen spitzen Schrei los und sprang auf, denn das Bier rann mir den Rücken runter. Auch Julian stand mit meiner Hilfe auf.
Das Bier rann über seine Wangen am Gesicht herunter, und seine Augen strahlten.
Nun stand ich hier und schaute in die Augen die mir zeigten, dass ich nicht allein war, den ich vertraute und die mich ansahen, als wäre ich die einzige in seinem Leben. Außerdem sah ich den Augen entgegen in die ich mich Hals über Kopf verliebt hatte.

The Boy with the Number 19 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt